SWR2 Wissen: Feature am Feiertag

Reisetipps für St. Kilda

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Autor/in
Udo Zindel

Ein Dutzend Menschen und eine Million Seevögel leben auf St. Kilda - der außergewöhnlichsten Inselgruppe Schottlands. Weit draußen im Atlantik, ist sie nicht leicht zu erreichen. SWR-Reporter Udo Zindel hat sich auf den weiten Weg gemacht, das – noch – größte Seevogel-Habitat im Nordostatlantik zu erkunden und mehr über die Geschichte St. Kildas zu erfahren.

Zwei Hürden machen Reisen nach Saint Kilda bis heute zum Vabanque-Spiel: Das eine ist die unsichere, rabiat wechselnde Wetterlage. Fährunternehmen behalten sich ausnahmslos vor, bereits gebuchte Passagen zu verschieben oder abzusagen, wenn Wind und Seegang zu rau sind. Deshalb empfiehlt es sich, mehr Übernachtungen als nötig in den Ausgangshäfen zu buchen, am besten in Hotels oder Bed and Breakfasts mit günstigem Preis oder kulanten Stornierungsbedingungen – die sind leider selten.

Das führt zur zweiten Hürde: Unterkünfte auf der Isle of Skye und den Äußeren Hebriden, wo die Ausgangshäfen liegen, sind schon sehr früh im Jahr ausgebucht – und in der Sommersaison ist dort kein Zimmer mehr zu kriegen. Am besten bucht man schon Ende des Vorjahres – oder früh im Reisejahr. Empfehlenswert sind Youth Hostels oder Bunk Houses. Die bieten weniger Komfort, stornieren aber meist kurzfristiger und sind preisgünstig, falls man mehr Nächte als benötigt bezahlen muss. Auch manche Hotels stornieren kulanter als z.B. private Bed and Breakfasts.

Keine Unterkünfte auf Saint Kilda

Die meisten Touristen buchen Tagesausflüge nach Saint Kilda, bei denen ihnen nur rund vier Stunden auf der Hauptinsel Hirta bleiben, bei acht Stunden Hin- und Rückfahrt. Wer sich nicht scheut, als Selbstversorger ein paar Nächte im Zelt zu übernachten erlebt die Inseln viel eindrücklicher. Die dramatische Landschaft Hirtas in ihrer Gänze zu erwandern braucht, gutes Wetter voraus gesetzt, allein zwei volle Tage. Fahrten mit Übernachtungen sind allerdings deutlich teurer als Tagestouren, weil die Boote dann mit geringerer Auslastung in die Ausgangshäfen zurückkehren.

Raubmöwen und gute Kleidung

Wem Wetterglück hold ist, der ist gut beraten, Wanderungen, Fotografieren etc. sofort anzugehen und nicht auf den kommenden Tag zu verschieben – weil das Wetter da längst umgeschlagen sein kann. Guter Wetterschutz und wasserdichte Wanderstiefel gehören zur Grundausrüstung. Regenhosen sind hilfreich, erhöhen aber das Risiko, auf steilen Grashängen ins Rutschen zu kommen.

Und zum Schluss ein Rat einheimischer Inselkenner: Befestigen Sie am Wanderrucksack einen Bambusstab, der etwa einen halben Meter über Ihren Kopf ragt. Das hält Raubmöwen – bonxies auf schottischem Englisch – davon ab, Sie im Sturzflug bedrohlich dicht anzufliegen, wenn Sie ihren Nestern irrtümlich zu nahe kommen.

Produktion 2018

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