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Giftgasanschlag gegen Kurden – Völkermord mit deutscher Beihilfe in Halabja?

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Autor/in
Bartholomäus Laffert
Bartholomäus Laffert
Daniela Sala

Am 16. März 1988 ließ Saddam Hussein die kurdische Stadt Halabja im Nordirak mit Giftgas bombardieren. Innerhalb weniger Stunden sterben 5.000 Menschen, Zehntausende werden verwundet.

"Anfal-Operation": Feldzug gegen die Kurden im Irak

1980 beginnt der Erste Golfkrieg zwischen Irak und Iran. 1986 startet Saddam Husseins Cousin Ali Majid die "Anfal-Operation". Einen Feldzug gegen die Kurden und andere Minderheiten im Nordirak, die sich während des Golfkriegs auf die Seite des Iran geschlagen haben. Mindestens 180.000 Menschen werden getötet.

Bei dem irakischen Giftgasangriff auf die kurdische Kleinstadt Halabja 1988 starben 5.000 Menschen. Weil deutsche Unternehmen an der irakischen Chemiewaffenproduktion beteiligt waren, seien sie mitschuldig, glauben die Überlebenden in Halabja.

Deutsche Firmen im Irak vor Gericht

Mehr als 30 Jahre nach dem Anschlag haben sie im Irak drei deutsche Firmen wegen Beihilfe zum Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verklagt.

Während der Corona-Pandemie war das Verfahren in Halabja für über eineinhalb Jahr ausgesetzt. Doch im Frühjahr 2022 wurde die Verhandlung wieder aufgenommen. Und auch wenn die angeklagten Firmen gar nicht erst vor Gericht erscheinen – für viele Überlebende bedeutet dieses Strafverfahren die Hoffnung, eines Tages doch noch Gerechtigkeit zu erfahren.

Einige europäische Länder erkennen Anfal-Operation als Genozid an

In den vergangenen Jahren haben nacheinander die Parlamente Schwedens, Norwegens und Großbritanniens Saddams Verbrechen an den Kurdinnen und Kurden im Zuge der "Anfal-Operation" als Völkermord anerkannt. Und 2021 gab es auch in Deutschland eine Debatte, ob die Anfal-Operation und das Massaker in Halabja als Völkermord anerkannt werden sollen.

SWR 2021 / 2022

Kurden

Geopolitik Wasser als Waffe – Wie die Türkei gegen Kurden in Syrien vorgeht

Im kurdischen Nordosten Syriens ist das Wasser knapp. Ein Grund: Dürre. Ein weiterer: Die Türkei blockiert den Euphrat.

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Irak

2.8.1990 Beginn des Zweiten Golfkriegs

Am 2. August 1990 marschieren irakische Truppen auf Befehl von Machthaber Saddam Hussein im Nachbarland Kuwait ein. Damit beginnt eine Eskalation, die in den sogenannten Zweiten Golfkrieg mündet, der manchmal auch als Erster Irak-Krieg bezeichnet wird.

20.3.2003 Beginn des Irak-Kriegs

20.3.2003 | Am 20. März 2003 greifen die USA unter Präsident George W. Bush den Irak an. Großbritannien wird sich kurz darauf anschließen. Die offiziellen Begründungen lauten: Der Irak unterstütze den internationalen Terrorismus und das Terrornetzwerk al-Qaida. Und der Irak habe Massenvernichtungswaffen. Beides hielten die meisten unabhängigen Fachleute damals schon für falsch, was sich später auch bestätigen sollte. Die Bundesregierung lehnte den Krieg zusammen mit Frankreich und Russland ab. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte damit im vorangegangenen Bundestagswahlkampf auch Punkte in der Bevölkerung gemacht. Das Verhältnis zum US-Präsidenten hatte darunter ziemlich gelitten, doch die USA hat es nicht vom Krieg abgehalten. In vielen Radiosendern laufen an jenem Tag Sondersendungen mit Berichten aus aller Welt. Wir hören Berichte über die Reden von US-Präsident Bush, von Iraks Diktator Saddam Hussein und US-Verteidungsminister Donald Rumsfeld. Und wir hören die kritische Stellungnahme von Bundeskanzler Gerhard Schröder und noch kritischere Reaktionen aus der deutschen Bevölkerung. Doch los geht es mit einem ersten Live-Gespräch um 4:30 Uhr mit ARD-Reporter Stephan Kloss, der die Situation in der Hauptstadt Bagdad schildert.

Giftgas

Porträt Fritz Haber – Erfinder des Gaskrieges

Erfinder des Gaskrieges ist Fritz Haber (1868 - 1934), Chemiker, Nationalist, zum Protestantismus konvertierter Jude und Nobelpreisträger. Die Einsätze an der Front überwachte er persönlich.

Porträt Clara Immerwahr – Späte Ikone für den Frieden

Die erste promovierte Chemikerin Deutschlands, Clara Immerwahr, nahm sich früh das Leben. Sie konnte nicht weiter forschen; ihr Mann, Fritz Haber, entwickelte Giftgas für den Ersten Weltkrieg. Manuskript zur Sendung: http://swr.li/clara-immerwahr

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Völkermord

11.7.1995 Srebrenica vor dem Massaker – Serben nehmen die Stadt ein

11.7.1995 | Das Massaker von Srebrenica 1995 gehört zu den dunkelsten Momenten der Jugoslawienkriege in den 1990er-Jahren. 8.000 Bosniaken wurden ermordet. Für die ARD berichtet damals Anke Mai. Die Sorge vor einem bevorstehenden Massaker spricht sie im Gespräch mit dem SDR schon offen aus.

Aufarbeitung Ruandas Versöhnungsweg – 30 Jahre nach dem Völkermord

Am 6. April 1994 begann in Ruanda ein Völkermord, der innerhalb von 100 Tagen knapp eine Million Menschen das Leben kostete. 30 Jahre später herrscht Frieden in dem kleinen ostafrikanischen Land, dem Partnerland von Rheinland-Pfalz.

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Internationaler Gerichtshof Vorwurf Völkermord – Genozide vor Gericht

Seit 1948 gibt es den Straftatbestand Völkermord. Angewendet wird er selten. Genozide sind juristisch schwer nachzuweisen und allein der Vorwurf ist brisant – wie der Fall Israel zeigt.

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