2.8.1990

Beginn des Zweiten Golfkriegs

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SWR2 Archivradio

Am 2. August 1990 marschieren irakische Truppen auf Befehl von Machthaber Saddam Hussein im Nachbarland Kuwait ein. Damit beginnt eine Eskalation, die in den sogenannten Zweiten Golfkrieg mündet, der manchmal auch als Erster Irak-Krieg bezeichnet wird. Es wurde die erste unmittelbare militärische Konfrontation zwischen Saddam Hussein und einer von den USA geführten Allianz. Bis es dazu kam, sollten aber noch ein paar Monate vergehen. Hören wir zunächst den Beginn dieser Ereignisse – und dann, wie die USA darauf reagierten.

Eine knappe Woche später senden die USA Truppen in Richtung Golf. Nicht, um den Irak anzugreifen, sondern zunächst, um Saudi-Arabien bei der Verteidigung zu helfen. Der damalige US-Präsident George Bush senior hält dazu eine Fernsehansprache und es wird schon klar, dass die Welt – auch die arabische – den irakischen Einmarsch in Kuweit nicht hinnehmen wird.

Zur gleichen Zeit beginnt eine Diskussion darüber, ob sich in dieser Krise auch die Bundeswehr militärisch beteiligen solle. Die CDU ist dafür, der Koalitionspartner FDP mit Außenminister Hans-Dietrich Genscher dagegen.

Der eigentliche Zweite Golfkrieg beginnt schließlich im Januar 1991, als eine Koalition unter Führung der USA den Irak eingreift und zum Abzug aus Kuwait zwingt. In diesem Konflikt greift Irak auch Israel an.

18. bis 25.1.1991 Irak bombardiert Israel – Israel verzichtet auf Gegenschlag

18. bis 25.1.1991 | Im August 1990 überfällt Irak sein Nachbarland Kuwait. Der UN-Sicherheitsrat verurteilt den Angriff und verlangt den Rückzug Iraks. Iraks Diktator Saddam Hussein, denkt nicht daran. Deshalb formiert sich unter der Führung der USA eine Koalition gegen den Irak. Am 17. Januar greift die Koalition den Irak mit massiven Luftangriffen an. Auch dieser Angriff ist von einer UN-Resolution gedeckt. Damit beginnt der erste Irakkrieg, auch zweiter Golfkrieg genannt. Der Irak hatte schon vorher angedroht, in einem solchen Fall als erstes Israel anzugreifen – obwohl Israel gar nicht Teil der Koalition ist. Schon am 18. Januar macht er seine Drohung war und greift Israel mit Scud-Raketen an.
Israel hält sich mit einer Reaktion zurück. Es verteilt Gasmasken in der Bevölkerung – aus Angst, der Irak könnte auch mit Giftgas angreifen. Und bekommt sehr rasch von USA das Raketenabwehrsystem Patriot geliefert und installiert. Es ist der 20. Januar, zwei Tage nach dem ersten Angriff aus dem Irak.
Einen weiteren Tag später schildert Korrespondent Herbert Mair den Ausnahmezustand in Israels Alltag. Irak setzt seine Angriffe fort. Am 23. Januar berät die israelische Regierung erneut über eine Reaktion. Und entscheidet sich auch diesmal, „mit dem Verstand, und nicht mit dem Herzen zu reagieren“, so schildert es Korrespondent Martin Wagner.
Daran ändert sich auch nichts nach dem fünften Bombardement am 25. Januar. Der Bericht von jenem Tag macht auch deutlich: Die israelische Bevölkerung steht hinter der Politik der Zurückhaltung. Der Armee gelingt es, diese Zurückhaltung als Ausdruck der Stärke zu vermitteln.
Israels Gegenschlag bleibt aus. Durch diesen Verzicht auf Vergeltung gelingt es auch, die Koalition gegen den Irak zusammenzuhalten. Denn ihr gehören damals viele arabische Staaten an.

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