Terroranschläge, Geiselnahmen, Amokläufe. Manche Verbrechen sind politisch motiviert, andere von Hab- oder Geltungssucht. Die Morde der Neumühler Bande waren Teil einer großen Raubserie der Nachkriegszeit. Sie hat vor allem in der Pfalz die Menschen in Atem gehalten – die Terroranschläge vom 11. September dagegen die ganze Welt.
Schwerpunkte
1950 bis 1961 Menschenraub im Kalten Krieg
Bis zum Mauerbau 1961 ließ die Stasi in West-Deutschland Hunderte von Personen entführen: Regime-Gegner, abtrünnige SED-Funktionäre, Flüchtlinge, mutmaßliche Agenten.
5./6.9.1972 Das Olympia-Attentat von München
5.9.1972 | 10 Tage lang waren die Olympischen Spiele in München 1972 das, was sie eigentlich sein sollten: Ein friedliches internationales Sportereignis. Am Morgen des 5. September 1972 ändert sich das schlagartig. Palästinensische Terroristen der Organisation "Schwarzer September" dringen ins Quartier der israelischen Mannschaft ein, töten zwei der Sportler, den Ringertrainer Moshe Weinberg sowie den Gewichtheber Josef Romano. Neun weitere nehmen sie als Geiseln.
1972 bis 1989 Die RAF und der Deutsche Herbst
Der Herbst 1977 war eine düstere Zeit – geprägt vom Terror der RAF. Der Deutsche Herbst hatte eine lange Vor- und Nachgeschichte.
1991 bis 1993 Pablo Escobar – Das Ende des Drogenbosses
20.6.1991 | Anfang der 1990er-Jahre war der Kolumbianer Pablo Escobar der mächtigste Drogenboss der Welt. In den vorausgegangenen 15 Jahren hatte er die Kokainproduktion industrialisiert, das Medellín-Kartell aufgebaut und er war Schätzungen zufolge damals der reichste Mensch auf der Erde. Seine Skrupellosigkeit war so grenzenlos wie sein Ehrgeiz. Zahllose Polizisten und Politiker wurden bestochen oder ermordet. Kolumbien verwandelte sich faktisch in ein Bürgerkriegsland, in dem sich Armee und Drogenmafia bekämpften. Auch US-Präsident George Bush erklärte Escobar zum Staatsfeind Nummer 1. 1991 schließlich kam es zu Friedensverhandlungen zwischen Escobar und der Regierung mit einer kuriosen Abmachung: Escobar stellt sich der Polizei und kommt ins Gefängnis – in ein Privat-Gefängnis, das er zuvor selbst nach seinem Geschmack hat bauen lassen, und das er zwar nicht verlassen darf, wo er aber letztlich machen kann, was er will.
Aufnahmen in chronologischer Reihenfolge
1949 Die Neumühle-Bande – Ein pfälzisches Gangster-Epos
1945 bis 1947 hält eine Serie von Morden und Überfällen die Pfalz in Atem. 32 Angeklagte der "Neumühle-Bande" stehen schließlich vor Gericht. Der Prozess verrät viel über die Gesellschaft der Nachkriegszeit.
4.4.1968 Ermordung von Martin Luther King
4.4.1968 | USA-Korrespondent Georg Siegert schildert die Lage nach dem Attentat. Der Bericht klingt ungewohnt: 1968 galt es noch als korrekt, Schwarze als "Neger" zu bezeichnen.
4./5.6.1968 Attentat auf Robert Kennedy
4./5.6.1968 | Senator Robert Kennedy gilt als möglicher Präsidentschaftskandidat der Demokraten. Am 4. Juni hatte er im Hotel Ambassador eine Rede gehalten. Noch im Hotel feuert Sirhan Sirhan, ein christlicher Palästinenser, mehrere Schüsse auf Kennedy und seine Begleiter. Kennedy stirbt am 6. Juni – fünf Jahre nach dem Mord an seinem Bruder John.
18.1.1979 Anschlag auf SWF, um "Holocaust"-Ausstrahlung zu verhindern
Am 18.1.1979 detonierte ein Sprengsatz am Sender Koblenz des Südwestfunks – an jenem Abend, als die erste Folge von "Holocaust" im Fernsehen lief. Ähnliches passierte beim WDR in Münster. Der Verdacht fiel schnell auf Neonazis, die schon zuvor in Publikationen dazu aufgerufen hatten, die Ausstrahlung der Serie zu verhindern.
Der Verdacht bestätigte sich: Ein Nazi aus Wiesbaden wurde schließlich als Täter ermittelt und zu mehr als vier Jahren Haft verurteilt.
8.12.1980 John Lennon wird ermordet
8.12.1980 | John Lennon, weltbekannt als Sänger und Gitarrist der Beatles, der erfolgreichsten Band der Musikgeschichte, wird vor seinem Haus ermordet. Es ist der Abend des 8. Dezember 1980. USA-Korrespondent Hans-Joachim Kruse schildert die Ereignisse.
18.8.1988 Geiseldrama von Gladbeck
18.8.1988 | Es begann mit einem Banküberfall in Gladbeck und es folgte eine zweitägige Flucht, in deren Verlauf die Täter, Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner, zwei Geiseln erschossen. Die Ereignisse hatten sich schon am zweiten Tag so zugespitzt, dass der Südwestfunk am dritten Tag eine aktuelle Sondersendung brachte, von 5 Uhr morgens bis zum Zugriff durch die Polizei am frühen Nachmittag. Der Zusammenschnitt der wichtigsten Einblendungen veranschaulicht den Gang der Ereignisse an jenem dritten Tag.
30.11.1989 Mord an Alfred Herrhausen
30.11.1989 | Eine Bombe tötet den Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen. Die RAF bekennt sich zur Tat. Doch bis heute konnten die Täter nicht ermittelt werden. Alfred Herrhausen war ein untypischer Bankchef, der sich der Öffentlichkeit stellte, sich in Osteuropa engagierte und für einen Schuldenerlass gegenüber afrikanischen Ländern warb. Auch war er ein persönlicher Vertrauter des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl.
25.4.1990 Attentat auf Oskar Lafontaine
25.4.1990 | Oskar Lafontaine ist im Jahr der Wiedervereinigung Kanzlerkandidat der SPD. Im April 1990 ist allerdings noch nicht klar, dass es bereits im Dezember gesamtdeutsche Wahlen geben würde. Lafontaine kämpft vor allem im Westen. Am 25. April greift ihn eine Frau auf einer Veranstaltung an und sticht ihm in den Hals.
12.10.1990 Attentat auf Wolfgang Schäuble
12.10.1990 | 1990 war Wolfgang Schäuble Innenminister. Es ist der 12. Oktober, die Wiedervereinigung liegt gerade eine gute Woche zurück, die ersten gesamtdeutschen Bundestagswahlen stehen im Dezember bevor. Wolfgang Schäuble ist auf einer Wahlkampfveranstaltung in seinem Wahlkreis in der badischen Ortenau, als ein Mann zwei Schüsse auf ihn abfeuert. Schäuble wird lebensgefährlich verletzt. Am nächsten Morgen berichtet der Südwestfunk.
23.11.1992 Der Anschlag von Mölln
23.11.1992 | Brandanschlag auf zwei von türkischen Familien bewohnte Häuser in Mölln. Eine Frau und zwei junge Mädchen kommen ums Leben. Augenzeugen sprechen über die Geschehnisse.
11.11.2011 Die Entdeckung des NSU
11.11.2011 | Es war Anfang November 2011, als den deutschen Ermittlern die Augen aufgingen: Es gibt rechtsextremen Terrorismus im eigenen Land, einen „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU). Plötzlich erschienen viele Ereignisse der zurückliegenden Jahre in neuem Licht: die sogenannten „Döner-Morde“ in verschiedenen deutschen Städten, der Mord an einer Polizistin in Heilbronn und jede Menge Raubüberfälle.
Nach dem jüngsten Überfall in Eisenach am 4. November 2011 hatten sich die Täter das Leben genommen. Nach ihrer Identifizierung durchsuchten die Ermittler zunächst deren Wohnmobil und eine Woche später deren Wohnung in Zwickau. Was sie dort fanden, brachte schließlich den Stein ins Rollen, der später zum zähen jahrelangen Prozess gegen Beate Zschäpe und andere führte. Für die ARD berichtete am 11. November 2011 Michael Reissenberger aus der ARD Rechtsredaktion in Karlsruhe.
26.4. bis 9.5.2019 "Inventing Anna": Hochstaplerin Anna "Delvey" Sorokin wird verurteilt
26.4. bis 9.5.2019 | Das ist die wahre Geschichte, die der Netflix-Serie "Inventing Anna" zugrunde liegt: Anna Sorokin, eine junge Frau, in Russland geboren und im deutschen Eschweiler aufgewachsen, kommt nach New York, spielt dort die Millionenerbin und ambitionierte Geschäftsfrau "Anna Delvey", erschleicht sich auf diese Weise Zugang in die High Society, und das über Jahre – bis die Geschichte auffliegt, weil immer mehr Menschen das viele Geld, das sie ihr anvertrauen, auch mal wieder sehen wollen und die Luxushotels, in denen sie genächtigt hat, auch die Geduld verlieren und sie anzeigen. Anna Sorokin kommt vor Gericht, die Geschworenen halten sie am 26. April 2019 für schuldig.
Am 9. Mai schließlich fällt das Urteil. Vorher verteidigt ihr Anwalt sie noch einmal: Mit ihrer wahren Biografie habe Anna Sorokin in der Gesellschaft vor verschlossenen Türen gestanden, deshalb habe sie sie auf ihre Weise eingetreten.
2021, nach 20 Monaten Haft wird Anna Sorokin wegen guter Führung entlassen. Prompt checkt sie wieder in einem Luxushotel ein. Sie wird erneut festgenommen, die US-Einwanderungsbehörde entscheidet, sie nach Deutschland abzuschieben. Noch während sie in Abschiebehaft sitzt, bringt Netflix ihre Geschichte - stark fiktionalisiert - als Miniserie heraus.