Nach den fremdenfeindlichen Übergriffen von Hoyerswerda im September 1991 wird Deutschland im November 1992 durch ein weiteres rechtsextremes Verbrechen erschüttert.
"Zerborstene Fensterscheiben, heruntergefallene Dachziegel, verkohlte Balken" – das sind die Eindrücke eines Reporters vom Tatort: In der Nacht auf den 23. November 1992 verüben Rechtsextremisten einen Brandanschlag auf zwei von türkischen Familien bewohnte Häuser in Mölln. Drei Menschen wurden getötet: die 51-jährige Bahide Arslan, ihre zehnjährige Enkelin Yeliz Arslan sowie deren vierzehnjährige Cousine Ayşe Yılmaz.
Augenzeugen sprechen über die Geschehnisse. Es sei unfassbar, dass die Täter nicht gefasst würden, meint eine schockierte Nachbarin am Tag nach dem Anschlag; denn normalerweise würde man in Mölln wissen, wer es ungefähr gewesen sei.
Hoyerswerda
22.9.1991 Rechtsextreme Gewalt in Hoyerswerda
22.9.1991 | In der sächsischen Kreisstadt Hoyerswerda werden am 17. September 1991 auf dem Markt vietnamesische Händler angegriffen. Das ist der Anfang von fünf Tagen mit rechtsextremen Ausschreitungen in der Stadt. Neonazis werfen Brandsätze auf ein Asylbewerberheim, hunderte Anwohnerinnen und Anwohner, darunter auch Familien mit ihren Kindern, applaudieren, die Polizei kapituliert.
Der Bundestag debattiert hitzig über die Ereignisse in Sachsen. Ein Bericht aus Hoyerswerda von den Tagen der Ausschreitungen am 22. September 1991.