Erster Weltkrieg
Paul von Hindenburg (OHL), der zu Beginn des Kriegs Erfolge feierte, spricht im vierten Kriegsjahr nicht mehr siegessicher. Der Kampf sei den Deutschen "aufgezwungen" worden, ist seine neue Einschätzung. Es geht jetzt "um Sein oder Nicht-Sein", wo nur noch der "gerechte Gott" helfe.
Paul von Hindenburgs Ansprache
"Deutschland steht im vierten Kriegsjahre militärisch und wirtschaftlich unerschüttert. Eine Welt von Feinden hat nicht vermocht, es niederzuringen. Dieses Rätsels Lösung liegt in dem guten Gewissen des deutschen Volkes. Der Kampf ist uns aufgezwungen. Jeder Deutsche weiß, es geht um Sein oder Nicht-Sein. Und so leistet an der Front wie in der Heimat jeder fast Übermenschliches. Der Hieb ist die beste Abwehr. Darum nicht aus Eroberungssucht haben wir überall den Krieg in Feindesland getragen und unser Vaterland vor den Schrecken des Krieges bewahrt.
Da Waffen und Hunger Deutschlands Siegeswillen nicht niederzwangen, griff der Feind zur Niedertracht. Er suchte Zwietracht zu säen, das Volk von seinem Kaiser zu trennen. An der deutschen Treue sind seine Giftpfeile aber abgeprallt. So wird die deutsche Eiche allen Stürmen trotzen. Mit ruhiger Zuversicht erwarten wir den Ausgang des Ringens. Der gerechte Gott ist mit uns. Ans Vaterland, ans teure, schließ' Dich an. Das halte fest mit Deinem ganzen Herzen. Hier sind die starken Wurzeln Deiner Kraft."
Aufgenommen am 17. Oktober 1917 im Großen Hauptquartier der Heeresleitung in Bad Kreuznach.
Quelle: Deutsches Rundfunkarchiv (DRA)
31.8.1914 / 17.10.1917 Paul von Hindenburgs Dankerlass an die Truppen der 8. Armee nach der Schlacht von Tannenberg
31.8.1914 / Oktober 1917 | Am 31. August 1914 schlägt die 8. Armee bei Tannenberg die russische Armee. Oberbefehlshaber Paul von Hindenburg gibt seinen Kämpfern ein paar Tage Urlaub. Nachgesprochen und aufgezeichnet drei Jahre später, im Oktober 1917.
21.3.1926 Hindenburg zur Räumung der ersten Besatzungszone
21.3.1926 | Nach dem Ersten Weltkrieg sollte das Rheinland eigentlich bis 1935 von den Alliierten besetzt bleiben. Doch Außenminister Gustav Stresemann erzielt im Vertrag von Locarno einen Kompromiss. Deutschland erkennt die Westgrenze zu Frankreich und Belgien an – erhebt also auch keine Ansprüche mehr auf Elsass-Lothringen. Dafür endet die Besatzung früher. Die erste Besatzungszone wird 1926 geräumt. In ihr lag auch Köln. In der Nacht zum 1. Februar findet dort die erste einer ganzen Reihe von Befreiungsfeiern statt, die auch im Rundfunk übertragen wurden. Sie ist allerdings nicht erhalten. Es existiert allerdings eine Rede von Reichspräsident Paul von Hindenburg. Er hat sie einige Wochen später am 21. März bei einem Empfang der Stadt Köln gehalten.
23.2.1932 Goebbels keift gegen Hindenburg
23.2.1932 | Die Neuwahl des Reichspräsidenten steht an. Joseph Goebbels (NSDAP) beschreibt Hindenburg als Witzfigur und nutzt die Aussprache für eine "Abrechnung" mit der Regierung. Goebbels wird des Saals verwiesen. Der Rest der Debatte ist von Tumulten geprägt. Kurt Schumacher spricht von einem hohen Grad der Verachtung und "Dummheit" der Nationalsozialisten.