Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar.
Ein ARD-Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. (Da es sich lange um einen SWR2-Podcast gehandelt hat, enthalten viele Audios noch den alten Namen "SWR2 Archivradio".)
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Kohl wünscht sich Wiedervereinigung – Rede vor der Dresdner Frauenkirche
19.12.1989 | Kaum war die Mauer gefallen, stand die Frage der Wiedervereinigung im Raum. Es war aber nicht sofort klar, dass und vor allem wie schnell sie kommen würde. Bezeichnend ist die folgende Rede von Helmut Kohl vor den Ruinen der Dresdner Frauenkirche. Kohl spricht zunächst von "konföderativen Strukturen" zwischen den beiden deutschen Staaten, also noch nicht von Wiedervereinigung. Erst in einem Nachsatz schiebt er hinterher, dass sein persönliches Ziel die deutsche Einheit bleibe, wenn die geschichtliche Stunde es zulässt.
Das war gut einen Monat nach dem Mauerfall. Interessant auch die Kluft zwischen dem hörbaren Jubel im Publikum und der Bewertung des Reporters, der am findet, dass es jetzt nicht "die ganz große Rede" war. -
US-Korrespondentin Erika Mann über den Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess
19.12.1945 | Erika Mann, Tochter von Thomas Mann, lebte erst im Exil in der Schweiz und emigrierte dann in die USA. Im Krieg berichtet sie für britische und amerikanische Medien. Im Interview mit einem deutschen Kollegen schildert sie ihre Eindrücke von den Angeklagten im Gefängnis und aus dem Gerichtssaal. | Nürnberger Prozesse
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Benoît Mandelbrot im Gespräch
14.12.1999 | Der Mathematiker Benoît Mandelbrot hatte nie einen Lehrstuhl – aber er hat eine Ikone der Mathematik geschaffen: Die nach ihm benannte Mandelbrot-Menge, auch Apfelmännchen genannt. Die unendlich filigrane Figur ist ein Paradebeispiel für ein Fraktal. Auch diesen Begriff hat Mandelbrot geprägt.
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Prozessbeginn gegen Reemtsma-Entführer Thomas Drach
13.12.2000 | Am 25. März 1996 entführen Thomas Drach und seine Komplizen den Millionär und Tabak-Erben Jan Philipp Reemtsma. Es ist eine der spektakulärsten Entführungen der deutschen Nachkriegsgeschichte. 33 Tage ist Reemtsma die Geisel von Thomas Drach, dann kommt er gegen 30 Millionen DM Lösegeld frei. Thomas Drach flieht nach Südamerika. 1998 wird er in Argentinien verhaftet und zwei Jahre später nach Deutschland ausgeliefert. Am 13. Dezember 2000 beginnt in Hamburg vor dem Landgericht der Prozess gegen ihn. Nach 15 Verhandlungstagen wird Thomas Drach zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
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Heinrich Bölls Nobelpreis-Rede in Stockholm
Am 10. Dezember 1972 nimmt Heinrich Böll in Stockholm den Literaturnobelpreis entgegen. Er ist nach dem Zweiten Weltkrieg der erste Schriftsteller aus Deutschland, der diese Auszeichnung erhält. Zuletzt hatte Thomas Mann den Nobelpreis 1929 bekommen. Darüber spricht Böll auch in seiner Dankesrede vor dem schwedischen König und den anderen Festgästen.
Der Süddeutsche Rundfunk sendete in seinem Kulturmagazin "Konturen" die komplette Rede. Der vorangestellte Kommentar von Redakteur Horst Tim Lehner verrät dabei einiges über die öffentliche Wahrnehmung. Es wird deutlich, dass der Nobelpreis an Böll in der Bundesrepublik in den konservativen Medien zunächst auf vehementen Protest stieß – der aber bis zur offiziellen Verleihung im Dezember offenbar weitgehend verklungen ist.
Der letzte deutsche Literaturnobelpreisträger vor Heinrich Böll war Thomas Mann. Von der Verleihung an ihn 1929 steht im Archivradio ebenfalls eine berühmte Aufnahme bereit: die legendäre Flüsterreportage von Alfred Braun, die zu den ältesten erhaltenen Radioreportagen zählt. -
Schröder will Greencard, CDU will „Kinder statt Inder“
20.2. bis 10.3.2000 | Ende der 1990er, Anfang der 2000er-Jahre boomt die IT-Branche, die so genannte „New economy“. Doch Deutschland fehlt es an IT-Fachleuten. Die Industrie sieht einen Bedarf von 75.000 zusätzlichen Kräften. Die Rot-grüne Bundesregierung will deshalb ausländische IT-Fachleute, etwa aus Indien ins Land holen. So kündigt es Bundeskanzler Gerhard Schröder am 23. Februar 2000 an und nutzt dafür eine passende Bühne: Die Computermesse Cebit in Hannover. Dort wirbt er für seine Idee einer Greencard nach US-Vorbild: "Bei uns wird sie halt red-green heißen", witzelt er.
Ausländische IT-Fachkräfte anwerben – die Union hält das für den falschen Weg. In Nordrhein-Westfalen, wo gerade der Landtagswahlkampf anläuft, gibt der dortige CDU-Vorsitzende und Spitzenkandidat Jürgen am 9. März die Parole aus „Kinder statt Inder“.
Es hagelt Proteste, Rüttgers wird Rassismus vorgeworfen. Auch wird ihm vorgehalten, in seiner Amtszeit als Bundesforschungs- und "Zukunfts-"Minister zu wenig für den IT-Nachwuchs getan zu haben. Doch Rüttgers verteidigt tags darauf seine Wortwahl im Interview mit SWR1 und gibt die Schuld der Industrie, die zu wenige Fachkräfte ausgebildet habe.
Am selben Tag wird auch erst bekannt, wie die Greencard-Idee konkret umgesetzt werden soll. Sie ist - wegen der zeitlichen Befristung - nicht wirklich vergleichbar mit dem US-Vorbild und bleibt auch hinter den Erwartungen der Wirtschaft zurück. -
Hans Magnus Enzensberger über die Probleme politischer Literatur in Deutschland
25.3.1966 | Hans Magnus Enzensberger (1929 - 2022) arbeitete nach dem Krieg bis 1957 als Hörfunkredakteur beim Süddeutschen Rundfunk, war aber mehr im Hintergrund tätig – im Archiv finden sich keine Aufnahmen mit ihm. Anschließend fing Enzensberger als Autor an, Gedichte und Essays zu publizieren und nahm an den Schriftstellertreffen der "Gruppe 47" teil. 1965 gründete Enzensberger zusammen mit Karl Markus Michel vom Suhrkamp Verlag das "Kursbuch" – eine Kulturzeitschrift, politisch klar im linken Spektrum verortet war und ein wichtiges Organ der 1968er-Bewegung wurde. Wenige Monate nach Gründung des "Kursbuchs" spricht er im diesem Interview mit Südwestfunkredakteur Alois Rummel über dieses Thema, das ihn damals so umtreibt: Der Zustand der politischen Literatur in Deutschland.
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Psychologie-Pionier Wilhelm Wundt über das Verhältnis von Philosophie und Wissenschaft
4.5.1918 | Wilhelm Wundt hat im 19. Jahrhundert die Psychologie zu einer eigenständigen Wissenschaft gemacht. Er befasste sich mit Phänomenen der Wahrnehmung und der Aufmerksamkeit. Sein Ansatz war zu versuchen, einen Zusammenhang herzustellen zwischen physiologischen und psychologischen Vorgängen – also: Was passiert im Körper, wenn wir etwas Bestimmtes erleben? Seine umfassendste Arbeit aber war ein zehnbändiges Werk über Völkerpsychologie. Der Titel klingt heute irreführend, denn es ging ihm weniger darum, einzelnen Völkern eine bestimmte Psychologie zuzuschreiben als vielmehr um etwas, was man besser als Kulturpsychologie bezeichnen könnte, also zu fragen: Wie entsteht so etwas wie Kultur? Welche Rolle spielen Sprache, gemeinschaftliche Erfahrungen oder Mythen dabei? Die Psychologie war für Wilhelm Wundt das Paradebeispiel eines Fachs, in dem Philosophie und Wissenschaft zusammenwirken. Genau davon handelt auch ein Vortrag, den er in seiner akademischen Antrittsrede am 31.10.1874 in Zürich gehalten hat. Mehr als 40 Jahre später, im Mai 1918 hat Wilhelm Wundt die Schlussworte seines Vortrags auf Veranlassung des Sprachwissenschaftlers Wilhelm Doegen noch einmal aufgenommen. Darin betont er, dass philosophische Erkenntnisse langfristig nur Bestand haben, wenn sie sich auf Wissenschaft stützen. Die Philosophie sei es, die die einzelnen Quellen der Wissenschaft zu einem großen Strom zusammenführe.
"Die Systeme der Philosophie sind, soweit sie eine bleibende Bedeutung gewonnen haben, nicht müßige Ideenverbindungen einzelner Fälle. Wohl aber sucht die Philiosophie die einzelnen Quellen, die in den Gebieten des Beckens fließen, zu einem Strom zu vereinigen, an dem man nicht den Verlauf der einzelnen Quellen zwar, wohl aber die gesamte Richtung erkennen kann, die sie alle zusammengenommen haben. Darum ist die Geschichte der Philosophie die notwendige Stellvertreterin einer allgemeinen Geschichte der Wissenschaft.
Das Bewußtsein dieser Zusammengehörigkeit von Philosophie und Wissenschaften ist der jüngst vergangenen Zeit abhandengekommen. Den Einzelgebieten gebührt dafür der geringere Vorwurf, denn Sache der Philosophie ist es, die guten Beziehungen zwischen beiden - zwischen Philosophie und Wissenschaft - aufrechtzuerhalten, indem sie den Einzelgebieten entnimmt, was sie bedarf, die Grundlage der Erfahrung, und indem sie ihnen gibt, was für sie nicht minder notwendig ist: die Erkenntnis des allgemeinen Zusammenhangs unseres Glücks." | Mehr: http://swr.li/wundt-philosophie-wissenschaft -
Sipri warnt vor drohendem Atomkrieg in Europa
6.8.1980 | 1980, nach dem Scheitern der Abrüstungsverhandlungen zwischen Ost und West, nimmt das atomare Wettrüsten weiter Fahrt auf. Zum 35. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima warnt das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri vor einem drohenden Atomkrieg in Europa.
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Kommentar Fritz Eberhard: Die Lehren aus Nürnberg und Hiroshima
24.11.1945 | Fritz Eberhard (1896 - 1982) war der Vorsitzende des beratenden Komitees der deutschen Mitarbeiter von Radio Stuttgart und von 1949 bis 1958 Intendant des Süddeutschen Rundfunks. Der Sozialdemokrat war während der NS-Herrschaft im Widerstand und musste 1937 auswandern. In seinem Kommentar mahnt er: Im Nürnberger Prozess geht es nicht nur um die Vergangenheit, sondern vor allem um die Zukunft. Die Welt müsse aus dem jüngsten Krieg lernen und nicht ein neues Wettrüsten beginnen – gerade auch angesichts der Zerstörungskraft der Atombombe. | Nürnberger Prozesse
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BSE in Deutschland nachgewiesen
24.11.2000 | Die Seuche, die in den 1990er-Jahren die meisten Schlagzeilen machte, war BSE – auch als Rinderwahnsinn bekannt. Die mit Abstand meisten BSE-Fälle traten in Großbritannien auf. Da britisches Rindfleisch 1996 in Europa verboten wurde, gab es die Hoffnung, Deutschland bleibe davon verschont. Doch am 24. November 2000 stellt sich heraus: Auch in Deutschland geborene Rinder sind vor BSE nicht geschützt.
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Helmut Schmidt distanziert sich von Radikalenerlass
24.11.1978 | 1972 hatten Bund und Länder, SPD und Union noch gemeinsam den Radikalenerlass beschlossen, der Extremisten vom Beamtendienst fernhalten sollte. Doch mit den Jahren rücken einige Länder wieder zunehmend davon ab, ebenso die SPD-geführte Bundesregierung. Aus Sicht von Bundeskanzler Helmut Schmidt schießt der Erlass mit Kanonen auf Spatzen. Auf dem Hamburger Landesparteitag der SPD am 24. November 1978 erklärt Schmidt ausführlich seine Position – die letztlich auch dazu führen, dass seine Bundesregierung, die den Beschluss schon einige Zeit ohnehin nicht mehr anwendet, sich 1979 endgültig von ihm verabschieden wird. Mit dieser Rede stimmt er seine Parteifreunde in Hamburg darauf hin.
1979 verabschiedet sich der Bund vom Radikalenerlass, dann nach und nach auch die Bundesländer, zuletzt Bayern 1991. -
Rio-Konferenz 1992: Appell der 12-jährigen Severn Suzuki
Juni 1992 | Die große UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro gilt als Meilenstein der Klimapolitik. Es ging in Rio zwar auch um den Erhalt der Artenvielfalt und Maßnahmen gegen die Wüstenbildung, aber in Bezug auf den Klimawandel gilt die Rio-Konferenz als der Beginn der globalen Klimapolitik mit ihren seitdem regelmäßigen Gipfeltreffen.
Ein Star neben all den Politikern war die damals 12-jährige Severn Suzuki, die einen persönlichen und bewegenden Appell an die Erwachsenen richtete.
Wenn die Erwachsenen schon nicht wüssten, wie die Umweltprobleme auf diese Planeten gelöst werden könnten, so die damals 12-Jährige, dann sollten sie zumindest damit aufhören, dem Planeten weiter Schaden zuzufügen.
Im Internet kursiert das Video ihrer Rede unter dem Titel: "Das Mädchen, das die Welt für sechs Minuten zum Schweigen brachte."
Severn Suzuki, Tochter des Umweltaktivisten David Suzuki, wuchs in Vancouver und Toronto auf. Als Neunjährige gründete sie die Umweltorganisation ECO, eine Umweltorganisation für Jugendliche. Gemeinsam mit Mitgliedern von ECO gelang es Suzuki, Geld zu sammeln, um am Umweltgipfel in Rio 1992 teilnehmen zu können. Später hat Severn Suzuki Biologie studiert und ist nach wie vor als Umweltaktivistin tätig. Heute lebt sie mit ihrer Familie in British Columbia. -
Gerhard Schröder kündigt "Agenda 2010" an – Der Anfang von Hartz IV
14.3.2003 | Es ist die größte politische Zäsur der SPD seit Jahrzehnten: Bundeskanzler Gerhard Schröder kündigt einen Abbau sozialstaatlicher Leistungen an: Einschnitte beim Arbeitslosengeld und der Krankenversicherung und eine Lockerung des Kündigungsschutzes. Viele in der SPD tragen die Hartz-Reformen nur widerwillig mit. Sie führen schließlich zu einer Abspaltung eines Teils der SPD und indirekt vier Jahre später zur Partei Die Linke. Hier die zentralen Aussagen aus Gerhard Schröders Regierungserklärung zur Agenda 2010 am 14. März 2003.
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"Sofort, unverzüglich" – Schabowskis Pressekonferenz zum Mauerfall
9.11.1989 | Die berühmten Worte von Günter Schabowski fallen erst ganz am Ende, fast beiläufig, auf der langen Pressekonferenz am Abend des 9. November 1989 in der Berliner Mohrenstraße. Schabowski war Sekretär für das Informationswesen im Zentralkomitee der SED. Hier hören Sie die gesamte Pressekonferenz, an deren Ende Schabowski nicht nur die Öffnung der Mauer begründet, sondern auch in Verlegenheit gerät, als ein ausländischer Korrespondent nach der Zukunft der Mauer fragt.
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Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann
9.11.1918 | Der SPD-Politiker Philipp Scheidemann spricht vor Abgeordneten und Soldaten. Scheidemann war einer der Führer der Novemberrevolution, später erster Reichskanzler der Weimarer Republik. Die Rede hat er mehr als ein Jahr später im Januar 1920 aufgezeichnet. Das Foto wurde nachgestellt.
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Horst Stern: "Rettet den Wald!"
5.11.1979 | Horst Stern war einer der bekanntesten deutschen Umweltschützer und -Journalisten: Er war Mitbegründer des BUND, entwickelte die Umweltzeitschrift "Natur", und er machte mit seinem Buch "Rettet den Wald" als einer der ersten auf das so genannte Waldsterben aufmerksam – so wie hier in einem Interview 1979.
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Gruß aus New York an Kaiser Wilhelm II.
1916 | Der Mozart-Verein in New York singt dem Deutschen Kaiser Mut zu, den Krieg zu gewinnen. Der Sänger ist vermutlich Joseph Fischl, Präsident des Mozart-Vereins. Aufgenommen in New York City, circa 1916.
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Die geheime Stasi-Akademie für Operative Psychologie
Wie schüchtere ich Menschen wirkungsvoll ein? Wie befrage ich das Umfeld von Verdächtigen? Tonaufnahmen belegen, wie die Stasi ihre Mitarbeiter in „Operativer Psychologie“ schulte. Gábor Paál im Gespräch mit Maximilian Schönherr (SWR 2020) | Die vollständigen Aufnahmen unter: http://archivradio.de
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Ein DDR-Spion über seine Erfahrung mit der BRD-Justiz
1986 | „Vorsicht, Genossen!“ – Ein DDR-Spion berichtet 1986 von seiner Festnahme in München und seinem, wie er es nennt, „standhaften Verhalten vor feindlichen Justizorganen“. | Institut für Operative Psychologie der DDR
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Stasi-Schulung: Was Dokumente über die Psyche der Autoren verraten
Dieser diktierte Text behandelt die Analyse von Handschriften psychisch kranker Personen. Anlass: Viele anonyme Zuschriften ans MfS stammen offenbar von Absendern mit seelischen Störungen. | undatierte Aufnahme | Institut für Operative Psychologie der DDR
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Umgang mit schwierigen Stasi-Mitarbeitern
Frühjahr 1985 | Auch Stasi-Mitarbeiter können aus der Bahn geraten. Wie mit ihnen umgehen? Das ist Thema einer Kaderkonferenz der Stasi an der Juristischen Hochschule Potsdam. | Institut für Operative Psychologie der DDR
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Volkspolizei-Schulung: Gesprächsführung bei Ausreisewilligen
Um 1985 | Wie spricht man mit Ausreisewilligen? Wie entlockt man ihnen geschickt Informationen? Das ist Thema eines Vortrags vor Stasi-Mitarbeitern. Wichtig: Gefühle sind erlaubt! – Nach Ausstrahlung der Folge bekamen wir den Hinweis, dass der in der Sendung erwähnte „Oberstleutnant Dr. Fendel“ seinen Vortrag vermutlich nicht im Auftrag der Stasi, sondern auf einer Veranstaltung des Innenministeriums hielt, den die Stasi lediglich für eigene Fortbildungszwecke mitgeschnitten hat. | Institut für Operative Psychologie der DDR
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Stasi-Mitarbeiter überredet eine Ausreisewillige zur Spionage im Westen
18.4.1984 | Eine Frau will zu ihrer Mutter in den Westen ziehen. Der Stasi-Mitarbeiter möchte, dass sie dafür Informationen aus dem Westen liefert. Er betont das „gute Vertrauensverhältnis“. | Institut für Operative Psychologie der DDR
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Stasi-Vortrag zur Handschriften-Analyse
Was verrät die Handschrift über den Charakter? Wie kann man gefälschte Handschriften erkennen? Auch das ein Vortragsthema am Lehrstuhl für Operative Psychologie der Stasi. | undadierte Aufnahme | Institut für Operative Psychologie der DDR
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Stasi-Schulung: Wie führe ich ein Ermittlungsgespräch?
1981 | Ein Psychologe erklärt angehenden Stasi-Mitarbeitern, wie man geschickt das Umfeld einer verdächtigen Person befragt, um an Informationen zu kommen. | Institut für Operative Psychologie der DDR
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Als IM-Spitzel unter Studierenden
1985 | Ein Mann mit Decknamen „Erich“ schleuste sich als Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi in eine Gruppe von Studierenden ein und berichtet seinen Auftraggebern. | Institut für Operative Psychologie der DDR
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Psychologie-Vorlesung der Volkspolizei Dresden
1976 | Wie man Personen schnell psychologisch einschätzen kann – davon handelt dieser Vortrag vor Polizisten in Dresden. Dabei werden auch rassistische Stereotype bemüht. | Institut für Operative Psychologie der DDR
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Neue Erkenntnisse bei der Kaderwerbung der Stasi
Späte 1970er-Jahre | Was zu beachten ist, wenn die Stasi junge Männer für eine Offizierslaufbahn anwirbt – davon handelt der folgende Vortrag, verlesen von einem führenden DDR-Psychiater, Dr. Eisengräber. | Institut für Operative Psychologie der DDR
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Die angeblichen Psychologie-Tricks der BRD gegen die DDR
Januar 1971 | Die Bundesrepublik benutzt Psychologie im ideologischen Kampf gegen die DDR – das behauptet hier Hauptmann Ferdinand Jonak. Er leitete später das Institut für Operative Psychologie. | Institut für Operative Psychologie der DDR