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Archivradio – Geschichte im Original

Stand

Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar.
Ein ARD-Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. (Da es sich lange um einen SWR2-Podcast gehandelt hat, enthalten viele Audios noch den alten Namen "SWR2 Archivradio".)

  • Konrad Adenauer sieht "Abgrund von Landesverrat"

    7.11.1962 | Bundeskanzler Konrad Adenauer bekommt durch die SPIEGEL-Affäre mächtig Druck – von der Opposition, aber auch vom Koalitionspartner FDP. Adenauers Verteidigungsminister Franz Josef Strauß soll in die Verhaftung mehrerer SPIEGEL-Redakteure verwickelt gewesen sein. Aber der Bundeskanzler nimmt seinen Minister in Schutz. Den Redakteuren des SPIEGEL dagegen wirft er – die Unschuldsvermutung ignorierend – Landesverrat vor. Am 7. November 1962 verteidigt Konrad Adenauer in einer turbulenten Bundestagsdebatte sein Vorgehen und die Behörden.
    Nur wenige Tage nach dieser Bundestagsdebatte, am 19. November 1962, treten die FDP-Minister der Adenauer-Regierung geschlossen zurück. Daraufhin nimmt auch Verteidigungsminister Strauß seinen Hut. Es ist der Anfang vom Ende der Ära Adenauer, der im Dezember 1962 ein letztes Mal ein neues Kabinett zusammenstellt.

  • Franz Josef Strauß zur SPIEGEL-Affäre: "Ich kenne den Artikel nicht"

    6.11.1962 | Die SPIEGEL-Affäre gilt als einer der größten Polit-Skandale der Bundesrepublik. Im Kern wirft die Bundesanwaltschaft Redakteuren des Nachrichtenmagazins der SPIEGEL Landesverrat vor. Am 26. Oktober 1962 werden die Redaktionsräume des SPIEGEL durchsucht, mehrere Redakteure werden festgenommen. Die Polizei-Aktion bringt auch Verteidigungsminister Franz Josef Strauß unter Druck. Es wird gemunkelt, Strauß habe unter anderem die Verhaftung von SPIEGEL-Autor Conrad Ahlers veranlasst – wozu er in seinem Amt offiziell keine Befugnis hat. Im Interview erklärt sich der Verteidigungsminister am 6. November 1962.
    Die SPIEGEL-Autoren des umstrittenen Artikels „Bedingt abwehrbereit“ machen später übrigens in der Politik Karriere. Conrad Ahlers ist von 1969 bis 1972 Regierungssprecher von Bundeskanzler Willy Brandt. Hans Schmelz arbeitet von 1969 bis 1982 im Planungsstab, unter anderem von Verteidigungsminister Helmut Schmidt.

  • Nach Augstein-Verhaftung: öffentliche SPIEGEL-Betriebsversammlung mit Verlagschef Becker

    29.10.1962 | Zwei Tage nach der Durchsuchung der "Spiegel"-Redaktionsräume stellte sich "Spiegel"-Chef Rudolf Augstein am 28. Oktober 1962 der Polizei und wurde verhaftet. Am 29. Oktober lädt Verlagschef Hans Detlev Becker die Belegschaft zu einer Betriebsversammlung. Er gibt sich gut gelaunt und selbstsicher, macht sich über die Regierung lustig und erklärt, dass ein "Spiegel" ohne Augstein sicherlich ein anderer Spiegel wäre. Zugleich zeigte er sich zuversichtlich, dass sich die Beschuldigungen in Luft auflösen würden. | Spiegel-Affäre

  • "Bedingt abwehrbereit": Beginn der Spiegel-Affäre

    27.10.1962 | Am Abend des 26. Oktober 1962 besetzte die Polizei Redaktionsräume des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ im Hamburger Pressehaus. Vorausgegangen waren Berichte des „Spiegel“, die sehr kritisch gegenüber der Politik von Verteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) waren. Insbesondere der Artikel, der am 10. Oktober 1962 unter der Überschrift „Bedingt abwehrbereit“ erschienen war.
    Der Artikel kam zu dem Ergebnis, dass die Verteidigungsstrategie der Bundeswehr im Fall eines sowjetischen Angriffs nicht funktionieren würde. Die Bundeswehr sei dafür zu schlecht ausgestattet.
    Diesen Artikel und die darin enthaltenen Details betrachteten Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und Verteidigungsminister Strauß als Landesverrat, aber auch Bundesanwalt Albin Kuhn sah das so.
    Am 23. Oktober 1962 ergingen Haftbefehle, drei Tage später schlug das Bundeskriminalamt zu und am folgenden Morgen, dem 27. Oktober 1962, informierte der Verlag die Öffentlichkeit über die Vorgänge.
    Später, am selben Tag, befragen Journalisten die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe, worüber wiederum der Südwestfunk berichtete. Darin fällt auch das Stichwort „Onkel Aloys“. Unter diesem Titel war im September bereits ein Strauß-kritischer Artikel im Spiegel erschienen – und zwar darüber, dass ein enger Vertrauter der Strauß-Familie, Aloys Brandenstein, durch Rüstungsgeschäfte der Bundesregierung Millionen an Provisionsgeldern kassiert habe.
    Minister Strauß verklagt „Spiegel“-Chef Rudolf Augstein. Viele spekulieren, dass die aktuelle Aktion gegen den „Spiegel“ ein Racheakt des Verteidigungsministeriums sei. Auch diese Frage sprechen die Journalisten gegenüber der Bundesanwaltschaft an.

  • Räumung für Stuttgart 21: Der "schwarze Donnerstag"

    30.9.2010 | Im Jahr 2010 rücken die Bauarbeiten für das Bahnprojekt Stuttgart 21 immer näher. Im gleichen Maß wächst der Protest. S21-Gegner besetzen auch die Bäume im Stuttgarter Schlosspark – die ab dem 1. Oktober gefällt werden sollen. Und so eskaliert die Lage am 30. September – dem Tag, der als Schwarzer Donnerstag in die Geschichte der Stadt eingehen soll. Das Land hat sich Polizeiverstärkung aus anderen Bundesländern geholt. Schlagstöcke, Pfefferspray und Wasserwerfer kommen zum Einsatz, es gibt Schwerverletzte, ein Mann wird dauerhaft erblinden.
    Der Schwarze Donnerstag hatte juristische Folgen, nicht für mehr als 80 Demonstranten, gegen die Ermittlungen eingeleitet wurden, sondern auch für einige Polizisten und für den Polizeipräsidenten Stumpf. Den Einsatz von Schlagstöcken und Pfeffersprays beurteilte das Amtsgericht Stuttgart in vielen Fällen als unverhältnismäßig. Im Jahr 2015 urteilte das Verwaltungsgericht Stuttgart, dass der Polizeieinsatz zur Räumung des Schlossgartens rechtswidrig war.

  • Alfred Wegeners Grönlandexpedition 1930

    29.9.1931 | Expeditionsteilnehmer Johannes Georgi berichtete unmittelbar nach der Rückkehr am 29. September 1931 im Rundfunk von der Reise und Wegeners Tod.

  • Bundeskanzler Adenauer kündigt "Wiedergutmachung" an

    27.9.1951 | Bei seiner Regierungserklärung kündigt Bundeskanzler Konrad Adenauer ein Wiedergutmachungsabkommen mit Israel und die Rückerstattung jüdischen Eigentums an.

  • George W. Bush kündigt Angriffe in Afghanistan an

    20. September 2001. Inzwischen ist klar: Für Terroranschläge vom 11. September 2001 sind Osama bin Laden und die Terrororganisation al-Qaida verantwortlich. Die operiert von Afghanistan aus, unter dem Schutz und der Duldung der Taliban-Regierung.
    Die US-Regierung fordert die Taliban auf, Osama bin Laden auszuliefern. Doch so weit gehen die Taliban nicht – sie bitten Osama bin Laden lediglich, freiwillig das Land zu verlassen.
    Das reicht US-Präsident George W. Bush nicht. Er kündigt am Abend des 20. September 2001 an, das Terrornetzwerk zu zerschlagen, und dass jeder Staat, der die Terroristen unterstützt, als Feind betrachtet wird.
    Bush betont zugleich, dass es sich dabei nicht um einen Angriff gegen den Islam handelt. Hintergrund ist eine zunehmend islamfeindliche Stimmung im eigenen Land seit den Terrorangriffen.

  • Die Barschel-Affäre – Ehrenwort und Rücktritt

    7. bis 25.9.1987 |
    Eine Woche vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein enthüllt der „Spiegel“ einen Artikel unter dem Titel „Waterkant-Gate – Spitzel gegen den Spitzenmann“. Tenor. Der Spitzenkandidat der SPD, Björn Enghom – Gegenspieler von Uwe Barschel – wurde bespitzelt, womöglich von der CDU. Engholm sollte mit fingierten Angaben fälschlich der Steuerhinterziehung bezichtigt werden. Am 12.9.1987, einen Tag vor der Wahl, legt der Spiegel nach und veröffentlicht „Barschels schmutzige Tricks“. Er bringt Rainer Pfeiffer ins Spiel, einen Medienreferenten von Uwe Barschel. Der habe eine eidesstattliche Versicherung abgegeben: Er habe von Barschel persönlich den Auftrag bekommen, Engholm zu bespitzeln. Veröffentlichung
    Die CDU verliert ihre absolute Mehrheit. Noch am Wahlabend sendet der NDR ein Interview mit Rainer Pfeiffer,
    Die CDU kritisiert den Spiegel: Der habe die Geschichte bewusst am Tag vor der Landtagswahl lanciert, um die CDU bei der Wahl maximal zu schädigen. NDR-Redakteur Butz Peters interviewt dazu Spiegel-Chefredakteur Erich Böhme am 14. September. Weitere vier Tage später gibt er die berühmte Pressekonferenz, auf der er beteuert: "... gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins (sic!) und der gesamten deutschen Öffentlichkeit mein Ehrenwort, ich wiederhole: ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind."
    Am 25. September kündigt Uwe Barschel seinen Rücktritt an.Ob und wieviel Barschel also wirklich von der Bespitzelung Engholms wusste, ist bis heute nicht gesichert. Barschel selbst hatte nach seinem Rücktritt noch die Hoffnung, sich entlasten zu können, doch dazu kam es nicht mehr. Am 11. Oktober, nach seinem Rücktritt. wird er tot im Genfer Hotel Beau Rivage aufgefunden.
    Zum Tod Uwe Barschels und den ersten Ermittlungen gibt es eine eigene Folge im SWR2 Archivradio: http://swr.li/barschel-tod
    Chronik: http://swr.li/barschel-affaer

  • Prügelstrafe an Schulen: Rheinland-Pfalz diskutiert über Abschaffung

    22.10.1969 | Ohrfeigen, Kopfnüsse, Schläge auf die Finger – Das waren früher anerkannte pädagogische Erziehungsmethoden an Schulen. In der DDR wurde die Prüfelstrafe bereits nach dem Krieg verboten, in westdeutschen Schulen war sie weiterhin erlaubt, bis in den 1960er Jahren langsam ein Umdenken stattfand. In mehreren Bundesländern wird das sogenannte „Züchtigungsverbot“ an Schulen eingeführt. Und so stellt der Südwestfunk am 22. Oktober 1969 die Frage: Warum darf an Rheinland-Pfälzischen Schulen noch geprügelt werden?

  • Erich Honecker auf Heimatbesuch im Saarland

    10.9.1987 | Fünf Tage lang – vom 7. bis 11. September 1987 – besucht DDR-Staatschef Erich Honecker die Bundesrepublik. Zu den Momenten, die die Öffentlichkeit am meisten interessieren, gehören das Treffen mit Udo Lindenberg in Wuppertal – dazu gibt es eine eigene Folge im SWR2 Archivradio – sowie sein Besuch im Saarland, seiner Heimat.
    Zu dessen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine, der damals noch in der SPD war, hat Honecker einen guten Draht, wie im Bericht deutlich wird. Anschließend besucht er seine Heimatstadt, die kleine Gemeinde Wiebelskirchen, wo sich Passanten noch an den kleinen Erich erinnern können. Der Bericht beginnt jedoch zunächst in der ersten Station von Erich Honecker am 10. September – in Trier, der Geburtsstadt von Karl Marx.

  • Udo Lindenberg trifft Erich Honecker

    24.6./9.9.1987 | Jahrelang bemüht sich Udo Lindenberg um einen Auftritt in der DDR. Im Frühjahr 1983 lässt er seinen Frust raus im Stück Sonderzug nach Pankow, indem er den Oberindianer Honni – gemeint war der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker auffordert, sich doch mal locker zu machen. Im Oktober 1983 darf er dann tatsächlich spielen, aber nur vor ausgewähltem Publikum aus Funktionären und regimetreuen FDJlern. Das reicht Lindenberg nicht, er will vor richtigen Fans spielen. Er versucht es weiter. Im Juni 1987 schickt er Honecker als Geschenk eine Lederjacke. Honecker bedankt sich dafür und schickt seinerseits eine Schalmei an Udo Lindenberg. Der wiederum äußert sich dazu am 24.6. in einem Interview mit dem Südwestfunk. Keine drei Monate später, am 9. September 1987 treffen sich die beiden schließlich anlässlich einer Reise Honeckers in die Bundesrepublik vor dem Engelshaus in Wuppertal. Umringt von einer Riesenmenge an Schaulustigen, unter ihnen SDR-Reporter Ralph Martin.
    Doch die Hoffnung war verführt – erst nach dem Fall der Mauer 1990 kann Udo Lindenberg in der DDR auf Tournee gehen.

  • Nach Mondlandung: Mainzer Forscher analysieren den Mondstaub

    22.10.1969 | Nachdem im Juli 1969 erstmals Astronauten den Mond betreten haben, bringen sie auch Material von der Mondoberfläche zur Erde mit. Dieser Mondstaub wird nicht nur bei der Nasa in Houston analysiert, sondern vor allem in Mainz, am Max-Planck-Institut für Chemie. Aus den 250 Gramm Mondstaub versuchen die Forscher etwas über die Entstehung des Mondes herauszufinden, und ob Erde und Mond einen gemeinsamen Ursprung haben. Am 22. Oktober 1969 – drei Monate nach der Mondlandung – gibt Prof. Heinrich Wänke die ersten Auskünfte im Südwestfunk.

  • Trauerfeier für Diana – und die späte Reaktion der Queen

    6.9.1997 | Eine Woche nach ihrem Tod findet in London eine große Trauerfeier für Prinzessin Diana statt. Auch im Süddeutschen Rundfunk und dem Südwestfunk gibt es an diesem 6. September 1997 Sondersendungen.
    Elton John spielt und singt für Lady Diana eine neugeschriebene Fassung seines Hits "Candle in the Wind". Und was auch für besondere Aufmerksamkeit sorgt: Nachdem das Königshaus zum Tod von Diana fast eine Woche lang geschwiegen hatte, äußert sich die Queen am Vorabend in einer Liver-Rede. Damit beginnen auch die Berichte am nächsten Morgen, bevor am Vormittag und Mittag die Trauerfeier selbst ausführlich im Mittelpunkt steht.
    Eine Live-Reportage aus der Freiburger Innenstadt zeigt aber auch: Viele Bundesbürger finden das Ausmaß der Berichterstattung übertrieben.

  • Das ist das Archivradio – Geschichte im Original

    Historische Tonaufnahmen und Radioberichte vom 19. Jahrhundert bis (fast) heute. Das Archivradio macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar. Web: http://archivradio.de | Sortierte Übersicht: http://swr.li/archivradio-katalog

  • Charles de Gaulle: Rede an die deutsche Jugend in Ludwigsburg

    9.9.1962 | Am Ende seines einwöchigen Staatsbesuchs in der Bundesrepublik hält der französische Staatspräsident Charles de Gaulle im Schloss Ludwigsburg eine Rede an die deutsche Jugend.

  • Charles de Gaulle in Bonn – Erster französischer Staatsbesuch im 20. Jahrhundert

    4. bis 5.9.1962 | Deutsch-französische Gipfeltreffen – heute eine Selbstverständlichkeit, doch 1962 eine Sensation. Jahrhundertelang hatte kein französisches Staatsoberhaupt Deutschland besucht. Auch Präsident Charles de Gaulle lässt sich nach seinem Amtsantritt drei Jahre Zeit – zu groß sind das Misstrauen und die Befindlichkeiten in weiten Teilen der französischen Bevölkerung. Doch als er dann kommt, im September 1962, nimmt er sich Zeit: Fast eine Woche dauert seine Tour durch die Bundesrepublik. Sieben Städte in sechs Tagen. Entsprechend groß wird das Ereignis gefeiert. Im zweiten Teil des Audios, etwa ab Minute 26, hören wir de Gaulles Rede in deutscher Sprache im Bonner Hofgarten. Doch die Berichterstattung beginnt schon mit seiner Ankunft am Köln-Bonner Flughafen und dem Empfang durch Staatspräsident Heinrich Lübke. Alles live im Radio übertragen und kommentiert.
    Wo immer Charles de Gaulle hinkommt, sind die Plätze voll, so auch im Bonner Hofgarten am 5.9., dem ersten Tag nach der Ankunft. De Gaulle spricht Deutsch – und das frei, ohne Notizen.

  • Aktion 100.000 – Südwestfunkhörer helfen Vietnamflüchtlingen

    3.9.1979 | In einem pathetischen Aufruf bittet der Südwestfunk darum, für Vietnamflüchtlinge zu spenden. So soll u.a. das Hilfsschiff "Flora" des Roten Kreuzes mit Hilfsgütern ausgestattet werden.

  • DDR-Polizeifunk während Montags-Demonstration

    Spätsommer 1989 | Während die Menschen auf den Straßen Leipzigs demonstrieren, fährt die Polizei Streife. Hier ein Mitschnitt des Polizeifunkverkehrs. Das Original-Band stammt von der Stasi-Unterlagen-Behörde.

  • Angela Merkels "Wir schaffen das!" im Kontext

    31.8.2015 | "Wir schaffen das!" – Auf diesen Satz wird Angela Merkels Pressekonferenz am 31. August 2015 oft reduziert. Wir schaffen das – eigentlich war es Wolfgang Schäuble, der den Satz am Tag zuvor in der "Bild am Sonntag" fallen ließ. Aber Merkel hat ihn nun mal gesagt, innerhalb einer 15-minütigen Stellungnahme zur damals sich zuspitzenden Flüchtlingssituation an der ungarischen Grenze. Hier die gesamte Rede.

  • Ronald Reagan in West-Berlin: "Mr. Gorbatschow, tear down this wall!"

    12.6.1987 | US-Präsident Ronald Reagan ist zum Staatsbesuch in der Bundesrepublik. Er besucht West-Berlin und hält vor dem Brandenburger Tor eine Rede. Am Ende fordert er den sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbartschow auf, die Mauer abzureißen. Die Rede wird simultan übersetzt.

  • Stellungnahme von Gorbatschow nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl

    14.5.1986 | In der ersten öffentlichen Stellungnahme der Sowjetunion nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl reagierte Michail Gorbatschow auf die Kritik des Westens. Er forderte zur internationale Zusammenarbeit in Kernenergiefragen auf.

  • Lady Dianas Unfall-Tod – verfolgt von Paparazzi

    31.8.1997 | Ihre Ehe mit Prince Charles war gescheitert, die beiden hatten sich 1992 getrennt, doch die Boulevardpresse interessierte sich weiter für Lady Diana. So sehr, dass die Paparazzi sie überall belauerten. Auch bei ihrem Besuch in Paris Ende August 1997, ein Jahr nach der offiziellen Scheidung. Diana und ihr Dodi Al-Fayed versuchen, den Fotografen durch Tricks zu entgehen, und doch kommt es zu einer tödlichen Verfolgungsjagd. Der Fahrer rast in einen Tunnel, verliert die Kontrolle, der Wagen prallt gegen einen Pfeiler.
    Tags drauf stellt sich der Unfall nochmal in einem anderen Licht dar. Es stellt sich heraus, dass der Fahrer schwer betrunken war und mehr als 1,7 Promille Alkohol im Blut hatte.
    Der Vater von Dodi Al Fayed behauptet später, dass es sich bei dem Unfall um einen Auftragsmord des britischen Geheimdienstes gehandelt habe. Doch für diese Version konnten Ermittler keine Anhaltspunkte finden.

  • Handel mit den USA per U-Boot

    31.8.1916 | U-Boote spielten auch eine Rolle im Ersten Weltkrieg – nicht nur die Militär-U-Boote. 1916 waren die USA noch nicht in den Krieg eingetreten, sondern noch deutscher Handelspartner. Die deutschen Schiffe konnten aber wegen der britischen Seeblockade nicht den Atlantik überqueren. So fand der Handel u.a. mit U-Booten statt. Im Sommer 1916 kehrte das Handels-U-Boot "Deutschland" erstmals aus Baltimore zurück. Es hatte Farbstoffe und pharmazeutische Produkte in die USA geliefert und brachte als Rückfracht Kautschuk, Nickel und Zinn mit. Im Anschluss gab U-Boot-Kapitän Paul Leberecht König die folgende Erklärung ab. | Erster Weltkrieg

  • Clara Zetkin träumt von "Sowjetdeutschland"

    30.8.1932 | Die NSDAP ist nun stärkste Fraktion. Alterspräsidentin Clara Zetkin (KPD) spricht vom "zusammenbrechenden Kapitalismus". Hermann Göring (NSDAP) wird zum Parlamentspräsidenten gewählt.

  • ARD zeigt unzensierte "Casablanca"-Version – mit Nazis

    6.10.1975 | Der Filmklassiker "Casablanca" entstand 1942 – eine Romanze vor dem Hintergrund der Ereignisse im Zweiten Weltkrieg. Humphrey Bogart rettet seine ehemalige Geliebte und deren Mann in Marokko vor den Nazis.
    10 Jahre später, im August 1952, kommt der Film in die deutschen Kinos – allerdings völlig entstellt. Nazis kamen darin nicht vor. Alle Bezüge zum Zweiten Weltkrieg wurden herausgeschnitten oder durch die Synchronisation unkenntlich gemacht.
    Viele Schlüsselszenen wie die, in der die Besucher von "Rick's Café" die Deutschen Soldaten mit der Marseillaise übertönen, fehlen. Aus dem tschechoslowakischen Widerstandskämpfer Victor Laszlo wurde der norwegische Atomphysiker Victor Larsen, der eine neue Strahlenart entdeckt hat.
    Geblieben ist ein belangloser, unpolitischer, inhaltlicher wirrer und um eine knappe halbe Stunde gekürzter Liebesfilm. Obwohl Krieg und Nazi-Diktatur schon sieben Jahre zurücklagen, war die Zeit noch nicht reif für einen Film, in dem die Deutschen nicht gut wegkommen.
    Erst 1975 entstand eine völlig neue Fassung – in der Originallänge, die auch in der Deutschen Synchronisation die Originalgeschichte erzählt.
    Premiere hatte diese neue Fassung am 5. Oktober 1975 in der ARD. Die Aufmerksamkeit war groß – erst danach wurde der Film auch in Deutschen zum Klassiker.
    Hier die Besprechung damals im Südwestfunk von Anne Quirin.

  • Panne bei Apollo 13: "Houston, wir haben ein Problem."

    14.4.1970 | Am 14. April 1970 erschüttert eine Explosion die Mondfähre. Die Astronauten der Apollo 13 melden sich mit dem berühmten Satz im Kontrollzentrum: "Houston, wir haben ein Problem."

  • Apollo 13 vor dem Start: "Die NASA wünscht sich mehr Aufregung"

    13.4.1970 | Am 13. April 1970 berichtet Korrespondent Robert Röntgen im Südwestfunk über die Apollo-13-Mission. Der Start scheint geglückt, alles läuft normal. Die Astronauten sind zu Scherzen aufgelegt. Die amerikanische Öffentlichkeit hat sich inzwischen an die Raumfahrtmissionen gewöhnt und so bemerkt Röntgen, eigentlich wünsche sich die NASA mehr Aufregung. Dieser Wunsch geht bald in Erfüllung.

  • John F. Kennedy überzeugt den Kongress von der Mondmission

    25.5.1961 | Der junge US-Präsident Kennedy schwört die Nation auf den Wettlauf zum Mond ein. Noch in den 1960ern will er einen Mann auf den Mond bringen und wieder gesund zurück zur Erde.

  • Kurzhörspiel zum Vorstoß deutscher Truppen nach Paris

    26.8.1914 | Bei der Aufnahme handelt es sich um ein Kurzhörspiel, damals "Hörbild" genannt. Aufgenommen wurde es am 26. August 1914, also kurz nach Kriegsbeginn. Ensemble Zono-Truppe. Zono-Phon war eine Schallplattenfirma in Berlin. | Erster Weltkrieg

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Autor/in
SWR