Ein wesentliches Gebiet des Wettlaufs zwischen den USA und der Sowjetunion – neben der atomaren Aufrüstung – war die Eroberung des Weltraums. Und da hatte, sehr zum Leidwesen der Vereinigten Staaten von Amerika, erstmal die Sowjets die Nase vorn.
5.10.1957 Der Satellit Sputnik schockt den Westen
5.10.1957 | 1955 kündigt US-Präsident Eisenhower den ersten Satelliten im All an. Doch 1957 dann der Sputnik-Schock: Die UdSSR gewinnt im Space Race. Die Signale ihres Satelliten Sputnik sind auch im Westen zu empfangen.
6.9.1959 Wernher von Braun über die Bedeutung der Raumfahrt im Kalten Krieg
6.9.1959 | Raketeningenieur Wernher von Braun spricht über die Zukunft der Raumfahrt. 1957 hatte die Sowjetunion den Sputnik-Schock ausgelöst und die USA unter Druck gesetzt. Wernher von Braun war eine schillernde Persönlichkeit. Er hatte schon Raketen und Waffen für das Nazi-Regime entwickelt. Nach dem Krieg tat er das dann im Auftrag der USA – bis er schließlich zur NASA wechselte und dort unter anderem im Apolloprogramm arbeitete.
24.12.1968 Der Moment, als die Erde am Horizont auftauchte – Earthrise auf der Apollo 8
24.12.1968 | Apollo 8 war in vielerlei Hinsicht eine besondere Mission. Es war der erste bemannte Flug zum Mond. Bis dahin hatte sich noch kein bemanntes Raumschiff weiter als 1.500 Kilometer von der Erde entfernt.
Die drei Astronauten Frank Borman, William Anders und James Lovell betraten zwar nicht den Mond – diesen Schritt sollte erst Neil Armstrong ein halbes Jahr später gehen – aber sie umkreisten ihn zehnmal und testeten die Landefähre.
Heiligabend 1968 knipsen die Astronauten ein Foto, das die Welt verändern sollte: Im Vordergrund der kahle graue Mond, im Hintergrund die aufgehende blauweiße Erde – die erste Weltraumperspektive auf unseren Planeten. Da ein Aufnahmegerät die Bord-Gespräche mitschnitt, ist der Moment, als sie die Erde erstmals sehen, auch akustisch erhalten geblieben. Die Aufnahme beginnt damit, dass Borman eine Drehung des Raumschiffs ankündigt, denn die Astronauten sind gerade dabei, die Mondoberfläche in Schwarzweiß zu fotografieren und müssen dazu das Raumschiff etwas justieren. Man hört, wie sie sich über einen Krater auf dem Mond unterhalten, und ob der möglicherweise vulkanischen Ursprungs ist. Durch die Drehung kommt Apollo 8 mit einem Mal in eine Position, in der die Erde durch ein Fenster sichtbar wird. Ab dann hört man die Begeisterung. Man hört dann, wie Bill Anders zu Jim Lovell sagt, er solle ihm schnell den Farbfilm reichen. Lovell sagt erst: "Mach viele Fotos!" Und dann: "Komm, gib mir die Kamera." Anders: "Beruhige dich."
Dreieinhalb Stunden vor diesem unerwarteten Ereignis gab es noch eine Live-Schalte zur Erde, die im Fernsehen übertragen wurde. Es war ja Weihnachten. Und so beginnt Bill Anders, als Weihnachtsbotschaft die biblische Schöpfungsgeschichte zu verlesen. Jim Lovell und Frank Borman schließen sich an. (Quelle: Nasa)
Mehr Aufnahmen aus der Raumfahrtgeschichte: http://x.swr.de/s/archivradioraumfahrt
22.10.1969 Nach Mondlandung: Mainzer Forscher analysieren den Mondstaub
22.10.1969 | Nachdem im Juli 1969 erstmals Astronauten den Mond betreten haben, bringen sie auch Material von der Mondoberfläche zur Erde mit. Dieser Mondstaub wird nicht nur bei der Nasa in Houston analysiert, sondern vor allem in Mainz, am Max-Planck-Institut für Chemie. Aus den 250 Gramm Mondstaub versuchen die Forscher etwas über die Entstehung des Mondes herauszufinden, und ob Erde und Mond einen gemeinsamen Ursprung haben. Am 22. Oktober 1969 – drei Monate nach der Mondlandung – gibt Prof. Heinrich Wänke die ersten Auskünfte im Südwestfunk.
5.9.1977 Sonde Voyager startet mit Visitenkarte der Erde
5.9.1977 | An Bord hatte die NASA eine Visitenkarte der Menschheit: Eine vergoldete Schallplatte mit Hinweisen zur Lage unseres Sonnensystems und akustischen Eindrücken der Erde: Baulärm und Walgesänge.
26.8.1978 Sigmund Jähn: erster Deutscher im All
Baikonur, 26. August 1978. Sigmund Jähn aus der DDR startet als erster Deutscher ins Weltall. An Bord der sowjetischen Sojus 31 fliegt er zusammen mit dem Kosmonauten Waleri Bykowski zur sowjetischen Raumstation Saljut 6. Jähn ist von seiner Ausbildung her Jagdflieger der Nationalen Volksarmee. Einen Tag nach dem Start meldet er sich zur ersten Bordreportage.
21.9.1978 Honecker feiert den deutschen Raumfahrer Sigmund Jähn
21.9.1978 | Der Aufenthalt von Sigmund Jähn im All dauert nur eine Woche. Am 3. September 1978 landet er in der Steppe Kasachstans, am 21. September kehrt er nach Berlin zurück und wird dort vom Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker am Flughafen Schönefeld in Empfang genommen. Die politische Dimension des Raumflugs ist unüberhörbar.