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SWR Kultur am Samstagnachmittag

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Ob Wochenende oder nicht, hier finden Sie immer die Stimmung eines entspannten Samstagnachmittags. Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Kunstschaffenden, Schriftsteller*innen und Musiker*innen, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Das gibt es alles hier zum Nachhören, wann immer Sie möchten.

Hier geht es zur Sendung in der ARD Audiothek.

  • Kochen mir Genussforscher Prof. Thomas Vilgis: Rotbarbe mit knoblauchgetränkten Ackerbohnen

    Diesen schmackhaften Meeresfisch sollte man dort essen, wo er lebt: Zum Beispiel im Frankreichurlaub. Dazu brät man die Barbe auf einer Hautseite. Die Schuppen dürfen dranbleiben, denn sie sind so zart, dass sie den Fisch schön knusprig machen und aromatisch. Dazu empfiehlt Thomas Vilgis Ackerbohnen. In Frankreich ein beliebtes Gemüse im Frühjahr und Sommer. Die Bohnen bekommen ihr spezielles Aroma durch reichlich gekochten Knoblauch und einen Schuss Pastis.

  • Völlig losgelöst: Karen Köhler liest „Himmelwärts“

    Toni hat die große Vermissung, wie sie es nennt, denn vor Kurzem ist ihre Mama an Krebs gestorben. Die Erwachsenen sagen, ihre Mama sei jetzt im Himmel, was Toni nur einen schwachen Trost findet und auch nicht so richtig glauben kann. Aber was, wenn doch? Gemeinsam mit ihrer gewitzten Freundin YumYum baut Toni ein kosmisches Radio – und bekommt tatsächlich eine Antwort! Zwar nicht von ihrer Mama, aber dafür von einer echten Astronautin. Karen Köhler hat ein zutiefst berührendes und dabei sehr kluges Buch über den Tod geschrieben. Die junge Ich-Erzählerin macht sie in ihrer Lesung sehr glaubhaft, mit aller Verzweiflung und Trauer, die den schönen Dingen im Leben, aber dennoch Raum lässt.

  • Moderner Gipsy-Jazz: das Gismo Graf Trio

    Das Gismo Graf Trio interpretiert Gypsy-Jazz modern. Mit Einflüssen aus Rock, Pop, Jazz und Klassik – und vielen Eigenkompositionen. Das gelingt den Musikern auf überzeugende Weise. Die Stuttgarter spielen seit vierzehn Jahren erfolgreich in dieser Formation. Und das Ganze ist auch eine Familienangelegenheit – denn Vater Joschi und Sohn Gismo Graf musizieren dabei zusammen mit dem Bassisten Joel Locher.

  • Hinreißendes Debüt: „Fragments“ vom Tabea Kind Trio

    Die 1999 in Karlsruhe geborene Tabea Kind entwickelte schon als Kind eine Liebe zum Bass. Nun hat sie mit ihrem Trio das absolut hörenswertes Debütalbum „Fragments“ veröffentlicht.

  • Kochen im Einklang mit der Natur: Mario Enchelmaier reist mit seiner Küchenhexe durch die Bodenseeregion

    Mario Enchelmaier steht für authentisches, ganzheitliches Kochen mit regionalen Lebensmitteln am Bodensee. Doch das war nicht immer so. Seinen Lebenswandel beschreibt er in seinem Buch „Seehnsucht Heimat“.

  • Genderfluid - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus

    Im Zuge der umfassenden Diskussionen der letzten Jahre um Diversität und um ein neues Verständnis von Geschlechtsidentität sind immer wieder neue Wortbildungen zu beobachten. Eines dieser Worte ist „genderfluid“, das verstärkt seit Mitte der Zehnerjahre vornehmlich von der jüngeren Generation gebraucht wird. Der Begriff umschreibt, dass sich jemand nicht ausschließlich binär orientiert, sondern die eigene Geschlechtsidentität in Abhängigkeit von Situationen, Lebensumständen o.Ä. wechselnd - fließend - empfindet.

  • „Du kannst mich mal“ – Kulturgeschichte des Stinkefingers

    Madonna, Johnny Cash, Peer Steinbrück und viele andere haben mit dem Mittelfinger gesagt: „Du kannst mich mal“ – oder: „Fuck You“. Und die Geste war schon in der Antike bekannt.

  • „Ein Gleiches“ von Clemens J. Setz

    Johann Wolfgang von Goethe schrieb zwei Gedichte mit dem Titel „Wandrers Nachtlied“ - dem zweiten gab er den erklärenden Untertitel „Ein Gleiches“. Auch der österreichische Lyriker Clemens J. Setz verwendet diese Überschrift für sein zweites Gedicht, das sich erneut mit den Kampfdrohnen beschäftigt, die derzeit im Ukrainekrieg eingesetzt werden. Angesichts der für ihn schwer zu ertragenden Grausamkeit der Videoclips, die dazu im Internet kursieren, entwirft er in seinem Text eine utopisch-groteske Szenerie von Kampfdrohnen, die wie bedrohte Tierarten im Zoo bestaunt werden können.

  • Begeistert von der Kraft der Natur - Unterwegs im Pfälzer Wald mit dem Wildtierfilmer Joshi Nichell

    Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2050 weltweit rund 70 Prozent aller Menschen in Städten leben werden. Eine Entwicklung, die nach Ansicht des jungen Filmemachers und Naturfotografen Joshi Nichell zwangsläufig zu einer Entfremdung vieler Menschen von der Natur führen wird. Gemeinsam mit einer Gruppe junger Leute aus verschiedenen Ländern hat der erst Sechsundzwanzigjährige es sich zur Aufgabe gemacht, dagegenzuhalten. Und den Blick für die Wildnis Europas zu schärfen – mit Fotos, Filmen und Vorträgen. Zuhause fühlt sich der Student aus Landau im Pfälzer Wald, wo er auch ein Stück Natur sein eigen nennen darf.

  • Anna Seghers Roman „Der Weg durch den Februar“ von 1935

    Anna Seghers wurde 1900 in Mainz geboren und floh 1933 nach Paris. Im Exil erschienen zahlreiche Werke von ihr, unter anderem „Der Weg durch den Februar“ und „Transit“. Ihr Roman „Das Siebte Kreuz“ machte sie international bekannt. Seghers kehrte 1947 nach Deutschland zurück und lebte bis zu ihrem Tod 1983 in der DDR.
    „Der Weg durch den Februar“ erschien 1935 im Pariser Verlag Editions du Carrefour. In dem Roman beschreibt Seghers die wenigen Tage und Wochen des österreichischen Arbeiter-Aufstands gegen die Dollfuß-Diktatur. Der Roman, der die Wirren jener Zeit darstellt und dabei ganz nah an seine fiktiven Charaktere herantritt, ist jetzt vom Marsyas Verlag neu verlegt worden. 2025 erscheint eine kommentierte Fassung im Aufbau-Verlag.

  • Kochen mit Genussforscher Prof. Thomas Vilgis: Cold Brew Coffee meets Sake meets Sushi

    Bei der Zubereitung von Sushi stellt sich oft die Frage nach einem passenden Getränk. Sushi lebt als Gericht gerade von seiner Einfachheit und besitzt kaum Würze. Die oft gewählte deutsch-europäische Variante, die Sushi-Röllchen in Sojasauce und Wasabi zu „ertränken“, ist dabei keine gute Idee. Ideal zur Frische des Fisches passen vielmehr Röstnoten. Warum also diese nicht einfach im Getränk zum Fisch genießen, meint unser kulinarischer Physiker Prof. Thomas Vilgis. Als modifizierten Kaffee mit Umami - Kaffee mit Sake und Kombu-Alge.

  • Aufgeweckt: Theresia Enzensberger liest „Schlafen“

    Wir alle brauchen Schlaf. Theresia Enzensberger widmet diesem biologischen und doch reglementierten Bedürfnis politische Gedanken, geht Assoziationen nach und fragt nach seinem gesellschaftlichen Stellenwert. Dieser Essay bietet viele bedenkenswerte Aspekte und wird schließlich von einer Erzählung abgerundet, die eindrucksvoll zeigt, wie zart die Linie zwischen Wachsein und Schlaf, Traum und Albtraum sein kann.

  • „der die DADA“ – Wilde Kunstbewegung im Bahnhof Rolandseck

    Das Arp Museum Bahnhof Rolandseck rückt mit der Ausstellung „der die DADA“ die vor rund einhundert Jahren gegründete wilde Kunstbewegung des DADA ins Zentrum.

  • „Der Reisende” - Ein Kunstprojekt über Sicherheits-Webcams in der Welt

    Die allererste Webcam hatte einen klaren Zweck. Sie zeigte den Füllstand einer Kaffee-Maschine an der Uni Cambridge – damit man stets wusste, ob noch was frisch Gebrühtes zu holen war. Seither wurden weltweit abertausende dieser Beobachtungs-Apparate installiert und online geschaltet – und fast unvermeidlich wurde ihr Zweck dabei immer diffuser. Die Fotografen Jens Sundheim und Bernhard Reuss haben aus diesem Phänomen ein Kunst-Projekt gemacht, das seit beinahe 25 Jahren immer weiter wächst: „Der Reisende”.

  • Wortwitz mit Tiefenschärfe – der Kabarettist René Sydow

    Einfach mal „in ganzen Sätzen“ reden! Der frisch gekürte Kleinkunstpreisträger Baden-Württemberg plädiert in seinem neuen Programm dafür, die Welt nicht nur in 280 Zeichen und Emojis erklären zu wollen. Mit kühlem Blick und scharfem Verstand seziert René Sydow gesellschaftliche Trends und zeigt sich unbestechlich: alle Parteien, Gruppen und Generationen bekommen ihr Fett weg. Dabei treibt er sein Publikum nicht von einer Pointe zum nächsten schnellen Kalauer. Sein Humor besteht aus feinen satirischen Nadelstichen, geistreich, brillant formuliert, mit klarer Ansage.
    „Die Leute sind empfindsamer geworden“
    „Es ist total wichtig, dass die verschiedenen Gruppen mehr miteinander reden“ meint René Sydow in SWR Kultur am Samstagnachmittag, der das lange Nachdenken, das vertiefende Gespräch, vermisst. Seine Beobachtung: „die Leute sind empfindsamer geworden, „wenn man ihre eigene Peergroup angreift“. Der Künstler geht seit Jahren immer wieder an Schulen, um Jugendliche für die Kunstform des Kabaretts zu interessieren. Eine Kunst, die vielfach missverstanden wird. Was auf der Bühne gesagt wird, werde oft für „bare Münze“, für die Meinung des Satirikers gehalten, so die Erfahrung des Kabarettisten.

  • Kochen mit Genussforscher Prof. Thomas Vilgis – Röstblumenkohl mit Röstzwiebeln

    Auch ohne Sojasauce oder besondere Gewürze bekommt der Blumenkohl bei diesem Gericht eine ganz eigene Note. Das Geheimnis ist die sogenannte Maillard-Reaktion, bei der die Verbindung von Zucker und Aminosäuren ab etwa 140 Grad zu neuen Verbindungen und spannenden Röstaromen führt. Dieser Bräunungseffekt macht aus dem eher geschmacksneutralen Blumenkohl und auch aus den sehr zuckerhaltigen Zwiebeln ein leckeres Gericht. Dabei ist es wichtig, dem Gemüse Zeit zu geben, betont der Genussexperte Thomas Vilgis. Das heißt verhaltene Temperaturen und längeres Garen. Ab 180 Grad verbrennt das Essen und wird bitter.

  • Zum Tod von Wolfgang Rihm: Tonkünstler und Ermutiger zum Eigensinn

    Wolfgang Rihm war einer der bedeutendsten Komponisten seiner Generation. 1952 in Karlsruhe geboren, begann er noch während seiner Schulzeit mit dem Komponieren. Die Aufführung seines Orchesterstücks „Sektor IV aus Morphonie“ bei den Donaueschinger Musiktagen 1974 machte ihn international bekannt. Nun ist er im Alter von 72 Jahren gestorben.

  • Jan Röhnert: „Klein-Schmölener Elegie“ und „Savannenglühn“

    Der Lyriker Jan Röhnert widmet sich in seinen Gedichten häufig der Natur, insbesondere Felslandschaften wie dem Karst, dem Gelände in Röhnerts Heimat Thüringen. Er hat sich intensiv mit Geologie beschäftigt und erkundet in seinen Texten auf nahezu wissenschaftliche Weise die Zusammenhänge zwischen der Natur und dem Menschen. Die Natur dient ihm dabei oft als Symbol für menschliche Beziehungen.

  • „schreibfaul“ - erklärt von Sandra Richter

    Im Zeitalter von PC und Handy scheint das Schreiben mit der Hand völlig aus der Mode gekommen zu sein. Wenn wir zu Kuli oder Füller greifen, dann meistens nur noch, um eine Unterschrift unter ein Formular zu setzen. Dabei ist unumstritten: Schreiben mit der Hand fördert die Kreativität. Studien haben gezeigt, dass beim Schreiben 12 Hirnreale aktiv sind, mehr als 30 Gelenke und 17 Muskeln arbeiten zusammen. Fürs Lernen ist das Schreiben ganz generell wichtig. Doch inzwischen klappern wir meistens auf der Tastatur herum. Dabei ist gerade eine schön geschwungene Schrift auch ein ästhetischer Genuss. Sandra Richter, Leiterin des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, plädiert daher dafür, weniger „schreibfaul“ zu sein. Und sie erinnert daran, wieviel Freude es macht, mal wieder eine handgeschriebene Postkarte mit Urlaubsgrüßen im Briefkasten zu finden.

  • Ganz ohne KI – Netzwerk Cara will Künstler vor digitalem Diebstahl schützen

    Die Social-Media-Plattform Cara setzt ein Zeichen gegen den KI-Trend. Alle dort geposteten Bilder werden von einer unsichtbaren Hülle umgeben, um sie vor KI zu schützen.

  • Abenteuerlich: Uve Teschner liest „Pony“ von R.J. Palacio

    USA, 1860: Der 12-jährige Silas lebt mit seinem Pa auf einer abgeschiedenen Farm – und mit seinem unsichtbaren Freund Mittenwool, der für ihn sehr real ist. Sein Pa kennt sich mit den frühen Formen der Fotografie aus und wird eines Abends von einigen zwielichtigen Typen gezwungen, ihnen zu folgen. Silas beschließt, ihn zu suchen. Mit Mittenwool an seiner Seite hat er doch nichts zu fürchten, oder? UveTeschner liest die spannende Geschichte mit großer Wandelbarkeit und Spielfreude – ein vergnügliches Abenteuer für alle Unerschrockenen, die die Geheimnisse einer Geschichte gerne mit der eigenen Fantasie füllen.

  • „Anna - was die Zeit nicht heilt“ - eine Graphic Novel von Christina Laube und Mehrdad Zaeri

    Mehrdad Zaeri und Christina Laube haben als Künstler-Duo SOURATI in den letzten Jahren gemeinsam mehrere haushohe Wandgemälde im öffentlichen Raum erarbeitet. Aber sie gestalten als Illustrator*innen auch immer wieder Bücher für Kinder und Erwachsene. Jetzt haben sie eine Graphic Novel über das traumatische Kriegserlebnis eines jungen Mädchens realisiert, das auf einer wahren Geschichte basiert. Mehrdad Zaeri und Christina Laube haben eine sehr reduzierte, gleichzeitig aber direkte und einfühlsame Bildsprache gefunden, die nah an dem Mädchen und seinen Gefühlen ist.

  • Perfekter Begleiter für sonnige Tage - Die Sandale

    Die Sandale gehört zum Sommer wie das Eis aus der Eisdiele. Eine besondere Sandale, die in Rheinland-Pfalz gefertigten „Birkenstocks“, hat mittlerweile Kultstatus.

  • „Von Bäumen und Menschen“ - Katrin Bibiella

    Die Kirchenmusikerin Katrin Bibiella verbindet in ihren poetischen Texten die Musik mit der Sprache. Gerade hat sie ihren siebten Lyrikband veröffentlicht: „Von Bäumen und Menschen“. Darin erkundet sie Bäume und stellt sie in lyrischen Portraits vor, beschäftigte sich aber auch mit menschlichen Charaktereigenschaften und Beziehungen, für die sie in der Welt der Bäume viele Symbole findet. In allen ihren Gedichten ist es Katrin Bibiella wichtig zu zeigen, wie musikalisch die Sprache ist.

  • Kochen mit Genussforscher Prof. Thomas Vilgis – Dicke Bohnen mit resistenter Stärke und Cashew

    „Wovon sie besonders schwärmt, wenn er wieder aufgewärmt“. Während es bei Wilhelm Busch darum geht, dass der Sauerkohl auch am nächsten Tag schmeckt, hat das Aufwärmen noch einen weiteren Vorteil: wenn man gekochte stärkereiche Lebensmittel abkühlen lässt, dann kristallisiert die Stärke. Diese sogenannte resistente Stärke kann nicht verdaut werden und ist ein besonders guter Ballaststoff.
    Durch nur kurzes Aufwärmen am nächsten Tag verliert die resistente Stärke diese Eigenschaft nicht und das Lebensmittel hat zudem weniger Kalorien. Das macht sich der Genussforscher Thomas Vilgis bei seinem außergewöhnlichen Rezept zunutze: dicke Bohnen mit Kartoffeln und Cashewkernen, gewürzt mit indischem Garam Masala und Kaffeepulver.

  • Vielfältig - Das Lesebuch „Gegend Entwürfe 4“ für Literatur aus Rheinland-Pfalz

    Geschichten, Essays, ein wenig Lyrik und sogar Fotos – dieses Lesebuch vereint sehr unterschiedliche künstlerische Formen, die jedoch eins gemeinsam haben: Das Bekenntnis zur Provinz und eine gewisse Heimatverbundenheit. Die Autorinnen und Autoren werden von ihrer Umgebung inspiriert, machen sie zum Schauplatz und arbeiten sich an ihr ab. Die Ergebnisse sind abwechslungsreich und unbedingt lesenswert.

  • Sommerfrische - erklärt von Sandra Richter

    Im Wörterbuch der Gebrüder Grimm wird der Begriff als „Erholungsaufenthalt der Städter auf dem Lande zur Sommerzeit“ oder „Landlust der Städter im Sommer“ definiert. Zunächst war es im 19. Jahrhundert die gehobene Gesellschaft, die sich in die Sommerfrische aufmachte, später folgten die Kulturschaffenden.
    Während die einen in der Sommerfrische die Seele baumeln ließen - getreu der Empfehlung von Joachim Ringelnatz „verstecke dich faul in die Fülle der Gräser" - war es für die anderen einfach nur ein Ortswechsel, an dem sie ihre Arbeit fortsetzen konnten. So pflegte Gustav Mahler etwa immer in der Sommerfrische zu komponieren. Für Sandra Richter vom Deutschen Literaturarchiv Marbach ist das Wort Sommerfrische ein historisches und weniger aktuelles, aber eines, dessen Wiederbelebung sich lohnt.

  • Klassische Musik mit neuem Schwung - Hanke Brothers

    Die Hanke Brothers sind ein Kammermusikensemble aus Sindelfingen, das seit gut sechs Jahren neue Wege in der klassischen Musik geht. Für David Hanke steht dabei die Frage im Vordergrund: „Wie könnte denn eine neue Klassik klingen, die auch geprägt ist von den ganzen Musikstilen, die uns umgeben?" Eine Antwort darauf gibt die ungewöhnliche Besetzung - Blockflöte, Tuba, Bratsche, Klavier - mit der die vier Brüder klassische Musik interpretieren und komponieren.
    Neben dem neuen Schwung, den die Boygroup der Klassik, wie die Hanke Brothers auch schon mal genannt werden, der klassischen Musik verleiht, geht es dem Ensemble aber auch um die Vermittlung von klassischer Musik und die Nachwuchsförderung. Mit viel Spaß und Spielfreude organisieren die Brüder Kinderkonzerte, Workshops und arbeiteten auch schon mit dem Stuttgarter Ballett zusammen. Für dieses Engagement sind sie mit dem Opus Klassik, dem Nachfolgepreis des weltweit vielbeachteten Musikpreises Echo Klassik, ausgezeichnet worden.

  • Lustig - Tilman Birr liest „Wie sind Sie hier reingekommen?“

    Wolfgang zieht aus Westfalen nach Berlin, um dort Sozialwissenschaften zu studieren. Was wie die normalste und langweiligste Angelegenheit der Welt klingt, wird im Hörbuch von Tilman Birr zu einem Feuerwerk der Anekdoten, Milieustudien und Parodien. Der Text lebt von seiner Beobachtungsgabe und die Lesung von seiner Wandelbarkeit – herausgekommen ist ein sehr witziges Hörbuch und ein großer Lesebühnenabend fürs private Wohnzimmer.

  • „Mein Großvater war kein Attentäter“ - Sophie von Bechtolsheim

    Heute vor 80 Jahren, am 20. Juli 1944, versuchte der Wehrmachtsoffizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Hitler mit einer Bombe zu töten. Das Attentat scheiterte, Hitler ließ Stauffenberg und seine Mitverschworenen hinrichten. Stauffenberg gilt heute als Ikone des Deutschen Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Trotzdem beginnt die Erinnerung an den Umsturzversuch zu verblassen. Eine repräsentative Allensbach-Studie zeigt, dass gerade die jüngere Generation nichts mehr mit dem Namen Stauffenberg verbindet. Pia Fruth hat einen Hausbesuch in Oberbayern bei Stauffenbergs Enkelin Sophie von Bechtolsheim gemacht, um dem Menschen hinter dem Attentäter näher zu kommen.

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SWR