Das englische Wort meint „fertig, vorgefertigt“. Der französische, vorwiegend in New York lebende Künstler Marcel Duchamp (1887–1968) verwendete das Wort als Kunstbegriff um 1914 zum ersten Mal. Damit erklärte er industriell produzierte
Gebrauchsgegenstände, ohne ihre Gestalt zu verändern, zu Kunstwerken: „Angenommen, Sie verwenden eine Tube Farbe; Sie haben sie nicht selbst hergestellt. Sie kaufen sie und verwenden sie als ein Ready-made. Selbst wenn Sie zwei Zinnoberrot zusammenmischen, ist das immer noch die Mischung zweier Ready-mades. So kann der Mensch nie erwarten, ganz von vorn anzufangen; er muss von ready-made-Dingen ausgehen, zu denen sogar seine eigene Mutter und sein Vater gehören. Meine Ready-mades haben nichts zu tun mit dem objet trouvé, weil das sogenannte ‚gefundene Objekt‘ vollständig vom persönlichen Geschmack gelenkt wird. Der persönliche Geschmack entscheidet, ob dies ein schönes Objekt und einmalig ist.“
Somit ist alles Vorhandene Kunst, sobald es der Künstler zu solcher erklärt. Die Theorie des Readymade hat in der Musik Spuren hinterlassen, u. a. in manchen Werken (Musikalische Grafik), denen z. B. Land- oder Sternkarten zugrunde liegen, in gewissen Stücken der Ars Acustica, vor allem in Soundscape-Produktionen, die aufgenommene (auch industrielle) Klänge unbearbeitet wiedergeben.