JetztMusik - Glossar

Musikalische Grafik

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Notationsform zwischen Zeichen und Zeichnung. Musikalische Grafik ist sowohl eine Anweisung zur Erzeugung von Klang als auch ein Bild, das man sich als Kunstwerk an die Wand hängen kann. Sie bedient sich der Tatsache, dass auch autonom gedachte grafische Elemente Zeichenfunktion erfüllen können.

Hauptvertreter sind Roman Haubenstock-Ramati, der auch den Begriff Musikalische Grafik“ prägte, Earle Brown, der mit December 52 die erste Musikalische Grafik vorlegte, Anestis Logothetis und John Cage, die sich Anregungen von Wassily Kandinsky oder im abstrakten Expressionismus (u. a. Jackson Pollock, Alexander Calder) holten.

Eine Mischform aus traditioneller Notation, Grafik und Zeichnung entwickelte Sylvano Bussotti. Bei einer klanglichen Realisation musikalischer Grafiken muss das Blatt nicht in traditioneller Leserichtung von links nach rechts gelesen werden. Vielmehr kann das Auge das Blatt spiralförmig in alle Richtungen kontinuierlich oder in Sprüngen abtasten, kann Zeichen auslassen und andere mehrfach wiederholen. Grafische Gebilde dienen als Assoziationsraum für Klänge. Siehe Offene Form.

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Autor/in
SWR