„Das neue Orchester: das Schalluniversum!“ 1977 rief der Kanadier Raymond Murray Schafer in seinem Kultbuch The tuning of the world (deutsch: Klang und Krach, Frankfurt a. M.: Athenäum 1988) zur Musikalisierung der akustischen Umwelt auf. Mit der klangökologischen Grundfrage: „Welche Laute möchten wir erhalten, verstärken, vervielfältigen?“, gründete er das World Soundscape Project, das Klänge der urbanen oder natürlichen Umwelt sammeln, ordnen und ggf. in „akustischen Museen“ vor dem Aussterben bewahren sollte. Schafer selbst realisierte verschiedene Soundscape-Kompositionen aus den aufgezeichneten Klängen eines bestimmten Ortes (u. a. The Vancouver Soundscape, 1973). Von verschiedenen Komponisten und Klangkünstlern wurde die Idee eines solchen Portraits einer akustischen Landschaft aufgegriffen, darunter Klarenz Barlow, Brian Eno, Luc Ferrari, Hildegard Westerkamp und Douglas Quin. Im Studio Akustische Kunst des WDR entsteht seit den 1970er Jahren die Städteportrait-Reihe Metropolis (Pierre Henry, Barry Bermange, Alvin Curran, Richard Kostelanetz u. a.).