Zahlreiche Komponisten wie etwa Claudio Monteverdi, Antonio Vivaldi, Richard Wagner oder Benjamin Britten ließen sich von Venedig inspirieren. Die musikalischen Stationen dieser Stadt erkundet Willem Bruls in seinem Buch „Venedig und die Oper“, das nun in deutscher Übersetzung im Henschel Verlag erschienen ist. Lara Fischer hat sich – zumindest gedanklich – auf Entdeckungsreise begeben.
Venedig – die Lagunenstadt, die mit ihren eleganten Palazzi und dem Gewirr aus Gassen, Kanälen und Brücken das Fernweh weckt. Es ist die Stadt, in der im Jahr 1637 das weltweit erste öffentliche Opernhaus eröffnet wurde. Und es ist die Stadt, in der der Verführer Giacomo Casanova sein Unwesen trieb. In seinem Buch „Venedig und die Oper“ macht sich Willem Bruls auf die Suche nach sichtbaren und verborgenen Spuren der venezianischen Opern- und Musikgeschichte.
Jedes Kapitel in diesem Buch beschreibt einen Spaziergang durch die Stadt – zur Rialtobrücke, zur Piazza San Marco, zum Teatro La Fenice bis hin zum Friedhof San Michele. Verknüpft werden all diese Orte mit einzelnen Kompositionen, Musikern, Ereignissen, literarischen Werken und menschlichen Tragödien – dazu zählt auch das Schicksal der Pariser Kurtisane Violetta, die in Verdis Oper zum Opfer einer dekadenten Gesellschaft wird:
Seine Ausflüge spickt Willem Bruls mit Interpretationen einzelner Werke: Ende 1882 besuchte Franz Liszt seinen Schwiegersohn Richard Wagner in Venedig. Wagner hatte hier einige Jahre zuvor bereits den zweiten Akt von „Tristan und Isolde“ komponiert. Nun suchte er in Venedig Erholung. Am 13. Februar 1883 starb Wagner in einem Palazzo am Canal Grande. Die Klänge von Liszts Trauergondel bergen bereits düstere Vorahnungen.
Mit „Venedig und die Oper“ erstellt Willem Bruls eine facettenreiche Topografie der Musik- und Kulturlandschaft von Venedig. Es ist ein Reiseführer der besonderen Art. Er macht Lust auf eigene Streifzüge durch die verwinkelte Lagunenstadt.