Kunstvolle Schrägtonmusik: Knapp 800 Guggenmusiker aus Deutschland, der Schweiz und sogar England sind am ersten Februarwochenende nach Schwäbisch Gmünd – ins deutsche Mekka der Guggenmusik – gereist.
Perfektionierte schräge Musik
Robert Frank ist der Hauptorganisator des internationalen Treffens in Schwäbisch Gmünd. Für die Guggenmusik werden extra Arrangements bekannter aber auch volkstümlicher Lieder geschrieben, damit die Musik schräg – und dennoch erkennbar klingt.
Früher musste man etwas länger zuhören, bis man die Lieder erkannte: Vor Jahrzehnten wurde noch auf selbstgemachten Instrumenten aus Abwasser- oder Ofenrohren oder Gartenschläuchen gespielt. Diese Tradition ist laut Frank verloren gegangen. Die schräge Musik wurde sozusagen perfektioniert.
Internationale Gäste und wenig Probleme mit Nachwuchs
International wird das Treffen nicht nur durch die Teilnahme der Schweizer Nachbarn, aus England reiste die Guggen-Band „Frumptarn“ an. Sie stammt aus Barnsley, der Partnerstadt Schwäbisch Gmünds. Zunächst gab es nur eine Reisedelegation, die lediglich als Zuhörer zum Guggenmusik-Treffen kamen, wurden dann aber vom „Guggenmusik-Virus infiziert“, scherzt Robert Frank. Sie sind seit 2003 regelmäßig als Band beim Treffen vertreten.
Auch an deutschem Nachwuchs mangelt es nicht. Es gebe stets genügend Nachwuchs erzählt Frank, auch wenn sich ein paar Kapellen aufgrund des fortgeschrittenen Alters auflösen müssten.
Das internationale Guggenmusik-Treffen in Schwäbisch Gmünd
45 Jahre Guggenmusik in Isny
Was in der Schweiz begann, ist in Isny im Allgäu seit Jahrzehnten Kult: Guggenmusik. Am 3. Februar 2024 feiert die Isnyer Guggenmusik ihr 45-jähriges Jubiläum. Die Kapellen mit den üppigen bunten Kostümen, den riesigen Bässen und den gewaltigen Schlagwerk-Wägen sorgen auf Umzügen und Faschingsbällen für pompöses Getöse.