Am 05. Januar 2025 feiert Hans-Christoph Rademann seinen 60. Geburtstag. Seit 2013 leitet er die Internationale Bachakademie Stuttgart und formte 2016 die Gaechinger Cantorey zu dem Ensemble, wie man es heute kennt.
SWR Kultur gratuliert mit einer Collage aus vergangenen Interviews:
und mit einer Playlist von ausgewählten Stücken, die Hans-Christoph Rademann in Kooperation mit dem Sender produziert hat:
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Sinfonie Nr. 100 G-Dur, Hob I:100
Dieses Werk gehört zu den berühmten Londoner Sinfonien von Joseph Haydn und wurde 1794 komponiert. Besonders in England erfreute sie sich großer Beliebtheit, eine Zeitung aus London berichtete: "Der mittlere Satz wurde wieder mit uneingeschränkten Beifall-Rufen begrüßt. Zugabe! Zugabe! Zugabe! Erscholl es von jedem Platz."
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Suite aus "Il pastor fido", HWV 8a
Die Oper Il pastor fido schreib Händel in zwei Fassungen. Daraus entstand eine fünfteilige Suite, ein Unterfangen, dass gar nicht so einfach ist, wenn man bedenkt, dass in der Oper 19 Personen beteiligt sind und auch ein Chor mitsingt.
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Eternal source of light divine, HWV 74. Ode for the Birthday of Queen Anne
Diese Kantate schrieb Georg Freidrich Händel für den Geburtstag von Königin Anne zum 6. Februar 1713. Darin wird Queen Anne nicht nur gefeiert, sondern Händel dankt ihr auch für bleibenden Freiden auf Erden", schileßlich war Anne am Freiden von Utrecht beteiligt. Ob die Kantate tatsächlich zum Geburtstag aufgeführt wurde, ist nicht gesichert, denn Queen Anne musste ihren Geburtstag krank im Bett verbringen.
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Gelobet sei der Herr, mein Gott, BWV 129
Johann Sebastian Bach schrieb diese Choralkantate eventuell 1726 für den Reformationstag, eine gesicherte Aufführung kann dank Textdruck auf Trinitatis 1727 datiert werden. Dabei besingt der Chor zunächst Gott in der ersten Strophe, den allmächtigen Vater, der Bass huldigt in der zweiten Strophe Jesus Christus, seinen Sohn und der Sopran lobt in der dritten Strophe letztendlich den Heiligen Geist, die Kantate ist im Prinzip also ein gesangliches Kreuzzeichen, könnte man zumindest als Katholik so sehen.
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Die Jahreszeiten. Oratorium für Soli, Chor und Orchester, Hob. XXI:3
Nachdem Joseph Haydn 1798 mit seiner Komposition „Die Schöpfung“ großen Erfolg feiern konnte, begann er mit der Komposition des Oratoriums „Die Jahreszeiten“. In dieser Komposition führt er in vier in sich geschlossenen Kantaten durch die Jahreszeiten aus der Sicht eines Bauernvolks.
Der Frühling leitet das Werk mit Tönen der Hoffnung ein, im Sommer entfaltet sich eine friedliche Atmosphäre, die am Ende jedoch in einen Sturm umschwingt. Im Herbst wird schließlich die Ernte thematisiert, gleichzeitig erfahren wir von wir eine Liebesgeschichte und im Wald wird Jagd auf einen Hirsch gemacht. Die Schlusskantate des Winters bringt Nebel und Dunkelheit mit sich, in einer warmen Stube wird der Kälte getrotzt und man sehn sich dem Frühling herbei. -
Bachakademie mit Puccini und Verdi beim Forum in Ludwigsburg
1880, zum Abschluss seines Studiums, komponierte der junge Puccini seine Messa di Gloria und verwendet Teile daraus in seinen Opern. Im gleichen Jahrzehnt komponiert der 45 Jahre ältere Verdi als Abschluss seines Schaffens die "Vier geistlichen Stücke". Das "Te Deum" daraus hat einen festen Platz im Konzertrepertoire eingenommen, doch als Gesamtwerk ist es ebenso wie Puccinis Messe äußert selten zu hören.
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Hans-Christoph Rademann dirigiert Mendelssohn Bartholdys Oratorium „Paulus" op. 36
Mit Bachs Matthäuspassion im Hinterkopf komponiert Mendelssohn als 25-Jähriger sein erstes Oratorium - und erobert damit ein internationales Publikum. Nicht nur in Deutschland, auch in England finden organisierte Pilgerreisen zu gigantischen „Paulus"-Konzertevents statt. Es ist eine Geschichte, die heute noch tief berührt. Das groß besetzte Oratorium erzählt vom Wandel durch Erkenntnis - vom Saulus zum Paulus. Es geht um Hass, Verfolgung und Gewaltexzesse. Und dann um die Möglichkeit, sich zu verändern und gegen die alten Verfehlungen anzugehen. Paulus ist ein Mensch der Gegenwart.