Ungewöhnliche Musikberufe

Eine Tasse Tee mit Glenn Gould und Elvis: Kulturmanagerin Katja Lucker

Stand
Das Interview führte
Ines Pasz
Interview mit
Katja Lucker

„Mit Scheuklappen kann man diesen Beruf sicher nicht ausüben“, behauptet Kulturmanagerin Katja Lucker im Musikgespräch. In unserer Reihe „Ungewöhnliche Musikberufe“ erzählt sie aus dem Aufgabenbereich einer Musikmanagerin. Vom täglichen Tee-Ritual bis zum stark gewandelten digitalen Musikmarkt. Ein Beruf, der immer neu herausfordert und in den es nicht den einen klassischen Königsweg gibt.

Mit festen Ritualen gegen den unsteten Arbeitsalltag

Kultur- und Musikmanagement ist vielleicht nicht der ungewöhnlichste Musikberuf, es ist aber definitiv einer der wichtigsten. Eine, die seine Bedeutung kennt ist Katja Lucker. Seit Januar 2024 leitet sie als Geschäftsführerin die gemeinnützig organisierte Initiative Musik, die im Auftrag der deutschen Bundesregierung die Musikwirtschaft im Land fördern soll.

Zuvor war Lucker Geschäftsführerin der Musicboard Berlin GmbH, die die Popkultur in der Hauptstadt fördern soll, sowie Direktorin des Pop-Kultur Festivals. Was sie an ihrem Beruf schätze, so Lucker, sei die Vielfalt. Kaum ein Tag gleiche dem anderen. Bei so viel Abwechslung setzt sie auf wiederkehrende Rituale: Was es zum Start in den Arbeitstag brauche, sei erst mal eine Kanne Tee, verrät Lucker.

Keine Scheuklappen

In ihrem Beruf müsse sie tatsächlich überraschend wenig Musik hören, erklärt die Kulturmanagerin. Die Auswahl von Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern für Förderprojekte werde von Jurys getroffen. Sie selbst nehme zwar an Jury-Sitzungen teil, habe aber keinen Anteil an der Entscheidungsfindung. Dringend sollte man aber die Trends und die Entwicklungen auf dem Musikmarkt im Auge behalten. Scheuklappen dürfe man in diesem Beruf nicht haben.

Zum Kulturmanagement ist Katja Lucker nicht auf dem geraden Weg gekommen. Heute könne man Kulturmanagement zwar studieren, es empfehle sich aber, sich über Praktika und Volontariate auf den Karriereweg vorzubereiten. Was man unbedingt brauche: Leidenschaft, ohne die gehe es im kreativen Bereich einfach nicht.

Mehr ungewöhnliche Musikberufe

Ungewöhnliche Musikberufe Wodka und Dampf reinigen besonders gut: Jan Meier, Direktor für Kostüm, Maske & Garderobe bei den Salzburger Festspielen

Jan Meier ist in Lübeck geboren und machte eine Ausbildung zum Kürschner. Mittlerweile ist er Direktor für Kostüm, Maske & Garderobe bei den Salzburger Festspielen und erzählt von den Herausforderungen des Berufs, warum Wodka auf die Kostüme gesprüht wird, wie man es schafft, 2000 Kostüme zu bewältigen und wie viel von seiner Inspiration letztendlich auf der Bühne zu sehen ist.

Treffpunkt Klassik SWR Kultur

Ungewöhnliche Musikberufe Über 5000 Glocken in Württemberg: Der Glockensachverständige Claus Huber

5200 Glocken sind bei der württembergischen Landeskirche verzeichnet, gut die Hälfte davon hat der Glockensachverständige Claus Huber bis zu seinem Ruhestand besucht. Für ihn sind Glocken „zutiefst meditativ“ und haben auch nachts eine wichtige Funktion. Wie er zu dem Beruf gekommen ist und was für den Nachwuchs wichtig ist, erzählt er im SWR2 Musikgespräch.

SWR2 Treffpunkt Klassik SWR2

Stand
Das Interview führte
Ines Pasz
Interview mit
Katja Lucker