In Sufi-Gedichten wird "der Gast" (die göttliche Gegenwart) gelegentlich durch Zustände des Verlangens, des Leidens, des Begehrens und des Rausches zum Ausdruck gebracht – diese Worte müssen wiederholt abgelöst werden, um etwas Zartes und Nacktes zu enthüllen.
Das Gasthaus
Dieses Menschsein ist ein Gasthaus.
Jeden Morgen ein neuer Ankömmling:
Eine Freude, eine Niedergeschlagenheit,
eine Gemeinheit, irgendeine unerwartete Einsicht,
die sich einstellt als ein unerwarteter Besuch!
Heiße sie alle willkommen und bewirte sie alle.
Selbst wenn es ein Schwarm trauriger Gedanken ist,
der dir mit Gewalt alle Möbel aus dem Hause fegt:
Erweise dennoch jedem Gast die Ehre.
Vielleicht ist es ja nur die Vorbereitung für ein neues Entzücken!
Mevalna Jelaluddin Rumi (13. Jahrhundert)
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