Es gibt noch echte Herausforderungen im Leben: das Lösen von Rätseln zum Beispiel. Was die Einen für eine kinderleichte Frage halten, darüber zerbrechen sich die Anderen ewig den Kopf. Aber schon beim nächsten Mal kann es dann umgekehrt sein. Genau diese ausgleichende Gerechtigkeit ermutigt Katharina Eickhoff, immer am zweiten Samstag im Monat in der Musikstunde ihre Fährten quer durch die (Musik-)Geschichte zu legen. Auch wer überhaupt nicht mitraten möchte, kommt hier auf seine Kosten; die Geschichten rund um die Rätselfragen sind es allemal wert, gehört zu werden.
1. Rätselfrage:
Ein Song über den alten Trump – der Text stammt von einem sehr berühmten amerikanischen Songwriter, der es schon in den 1950-er Jahren mit der Verkommenheit der Familie Trump zu tun kriegte, in diesem Fall mit Donalds Vater Fred, einem Rassisten, wie er im Buche stand.
Vom Nachnamen des Autors, der zum Vorbild aller sozial engagierten Songwriter in den USA wurde, wird der 1. Buchstabe gebraucht!
Lösung: Woody Guthrie
2. Rätselfrage:
Der Komponist dieser Musik ist nach seinem Tod auf einem Friedhof beigesetzt worden, auf dem er nicht liegenbleiben durfte – man hat ihn irgendwann mit großem Pomp zu jenem neuen, riesigen Friedhof überführt, den die dazugehörige Stadt im November vor 150 Jahren vor ihren Toren eröffnet hat, auch wenn die Bürger diese Friedhofsstadt anfangs gar nicht gerne mochten.
Vom Namen des inzwischen geradezu legendären Gottesackers notieren Sie sich mal bitte den 2. Buchstaben!
Lösung: Zentralfriedhof
3. Rätselfrage:
Das hier ist eigentlich ein jiddisches Lied, das von den Pogromen des Jahres 1938 erzählt – ins Deutsche übertragen hat Mordechai Gebirtigs Verse ein anderer Dichter, dessen jüdischer Vater auch im KZ Auschwitz ermordet wurde, und der dann in der Deutschen Demokratischen Republik selber zum Verfolgten und Ausgestoßenen wurde.
Bitte mal von seinem Nachnamen den 2. Buchstaben mitnehmen!
Lösung: Wolf Biermann
4. Rätselfrage:
Er war einer der berühmtesten und meistgeliebten Sänger seiner Zeit, erst in Berlin, später dann auch an der Metropolitan Opera, seine weiche Baßstimme ist bis heute legendär, seine Liedinterpretationen sind es auch. Wer war der Mann, geboren als Sohn jüdischer Eltern in der Ukraine, der sich sein Gesangsstudium als Synagogensänger verdient hat?
Von seinem Nachnamen wird der letzte Buchstabe gebraucht!
Lösung: Alexander Kipnis
5. Rätselfrage:
Das hier hätte die gesamtdeutsche Nationalhymne werden können – nach der Wende war der Text tatsächlich nochmal kurz im Gespräch, aber letztlich haben sich dann alte Ressentiments gegen den Dichter und westdeutsche Hoheitsansprüche durchgesetzt… von wem stammt der schöne Hymnen-Text, der einst dezidiert als Gegenentwurf zum Deutschlandlied geschrieben wurde?
Vom Nachnamen des Dichters merken Sie sich bitte den vorletzten Buchstaben!
Lösung: Bertold Brecht
6. Rätselfrage:
Die Vorlage zu dieser Komposition ist eine der wohl berühmtesten Geschichten aller Zeiten, - vor 160 Jahren hat der Autor, ein Mathematikprofessor mit Hang zur Fotografie und zum Geschichtenerfinden, das fertige Werk seiner Widmungsträgerin überreicht, einem 12-jährigen Mädchen, das in der fantastischen Geschichte auch die Hauptrolle spielt.
Von ihrem Vornamen ist noch der 1. Buchstabe gefragt!
Lösung: Alice
LÖSUNGSWORT: GEISHA
Musiktitel
Emilia Giuliani:
Präludium op. 46 Nr. 1
Siegfried Schwab (Gitarre)
Woody Guthrie:
All you fascists bound to lose
Rhiannon Giddens & The Resistance Revival Chorus
Ryan Harvey:
Old man Trump
Johnny Irion’s U.S. Elevator
Ludwig van Beethoven:
2. Satz: Allegretto aus der Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
Wiener Philharmoniker
Leitung: Claudio Abbado
Mordechai Gebirtig/Wolf Biermann:
Es brennt, Brüder
Eva-Maria Hagen (Gesang)
Franz Schubert:
Der Lindenbaum
Alexander Knipnis (Gesang)
Frank Bibb (Klavier)
Hanns Eisler:
Nationalhymne der Deutschen Demokratischen Republik (DDR, 1949-1990) für Chor und Orchester. Fassung für Bariton und Klavier (Ausschnitt)
Holger Falk (Bariton)
Steffen Schleiermacher (Klavier)
Hanns Eisler:
Anmut sparet nicht noch Mühe, Lied für Singstimme und Klavier
Holger Falk (Bariton)
Steffen Schleiermacher (Klavier)
David Del Tredici, Vintage Alice:
Fantasy on “A mad Tea Party”
Hila Plitmann (Sopran)
Cleveland Chamber Symphony
Leitung: David Del Tredici