In einem kühlen Grunde
1. In einem kühlen Grunde,
da geht ein Mühlenrad;
|: mein Liebste ist verschwunden,
die dort gewohnet hat. :|
2. Sie hat mir Treu versprochen,
gab mir ein’ Ring dabei,
|: sie hat die Treu gebrochen,
das Ringlein sprang entzwei. :|
3. Ich möcht als Spielmann reisen
weit in die Welt hinaus
|: und singen meine Weisen
und gehn von Haus zu Haus. :|
4. Ich möcht als Reiter fliegen
wohl in die blut’ge Schlacht,
|: um stille Feuer liegen
im Feld bei dunkler Nacht. :|
5. Hör ich das Mühlrad gehen,
ich weiß nicht, was ich will;
|: ich möcht am liebsten sterben,
da wär’s auf einmal still. :|
Melodie: nach Johann Friedrich Glück (1793–1840), 1814. Fassung nach Ludwig Erk,„Deutscher Liederschatz“, Leipzig 1859–1872.
Die Originalfassung von Glück ist in kleinen Noten wiedergegeben. Der Volkslieder-Klavierband enthält Sätze zu beiden Fassungen.
Text: Joseph von Eichendorff (1788–1857), 1810
Von Marcus Ullmann für das Liederprojekt gesungen.
Marcus Ullmann (Tenor)
Klaus Melber (Klavier)
Ein Beitrag von Dorothea Bossert