SWR2 Volkslieder

"Gaudeamus igitur"

Stand

Melodie: anonym,
Satz: Friedrich Silcher
Männerstimmen des
SWR Vokalensembles Stuttgart
Leitung: Marcus Creed
Ein Beitrag von Alfred Marquart

Das SWR Vokalensemble Stuttgart

1946 als Spezialensemble für die besonderen Bedürfnisse des Rundfunks gegründet, hat sich das SWR Vokalensemble Stuttgart seit mehr als fünfzig Jahren in Konzerten und Rundfunkproduktionen der Verbreitung von neuer, wenig bekannter oder virtuoser Chormusik gewidmet und dabei Maßstäbe gesetzt. Als einer von fünf ARD-Chören und Teil einer in Qualität und Dichte wohl beispiellosen Chorlandschaft in Baden-Württemberg haben die 36 Sängerinnen und Sänger ein ganz spezifisches künstlerisches Profil entwickelt. Und so ist das Ensemble für Aufführungen von Musik der klassischen Moderne, vor allem aber wenn es gilt, schwierigste Werke der zeitgenössischen Musik aufzuführen, für viele Veranstalter im In- und Ausland erste Wahl – und für viele Komponisten, Dirigenten und Orchester ein unentbehrlicher Partner. Damit hat sich der Chor den Ruf als eines der international besten Ensembles seiner Art erworben.

Liedtext

1.Gaudeamus igitur,
iuvenes dum sumus,
post iucundam iuventutem,
post molestam senectutem
nos habebit humus, nos habebit humus.

2. Ubi sunt, qui ante nos
in mundo fuere?
Vadite ad superos,
transite ad inferos,
ubi iam fuere.


3. Vita nostra brevis est,
brevi finietur,
venit mors velociter,
rapit nos atrociter,
nemini parcetur.

4. Vivant omnes virgines
faciles, formosae,
vivant et mulieres,
tenerae amabiles,
bonae laboriosae!

5. Pereat tristitia,
pereant osores,
pereat diabolus,
quivis antiburschius,
atque irrisores!

Deutscher Text:

1. Brüder lasst uns lustig sein,
weil der Frühling währet
und der Jugend Sonnenschein
unser Laub verkläret;
Grab und Bahre warten nicht,
wer die Rosen jetzo bricht,
dem ist der Kranz bescheret.


2. Unsres Lebens schnelle Flucht
leidet keinen Zügel,
und des Schicksals Eifersucht
macht ihr stetig Flügel;
Zeit und Jahre fliehn davon,
und vielleicht schnitzt man schon
an unsres Grabes Riegel.

3. Wo sind diese, sagt es mir,
die vor wenig Jahren
eben also, gleich wie wir,
jung und fröhlich waren?
Ihre Leiber deckt der Sand,
sie sind in ein ander Land
aus dieser Welt gefahren.

4. Wer nach unsern Vätern forscht
mag den Kirchhof fragen:
ihr Gebein, so längst vermorscht,
wird ihm Antwort sagen;
kann uns doch der Himmel bald,
eh‘ die Morgenglocke schallt,
in unsre Gräber tragen!

5. Unterdessen seid vergnügt,
lasst den Himmel walten,
trinkt, bis euch das Bier besiegt
nach Manier der Alten!
Fort, mir wässert schon das Maul,
und, ihr andern, seid nicht faul,
die Mode zu erhalten!

Melodie: Studentenlied, ursprünglich mittelalterliches Bußlied, 1788
Text: erste Textspuren im Mittelalter, heutige Fassung von Christian Wilhelm
Kindleben (1748–1786), Halle 1781
Von den Männerstimmen des SWR Vokalensembles Stuttgart
für das Liederprojekt gesungen.
Deutscher Text nach Johann Christian
Günther (1695–1723), 1717

Stand
Autor/in
SWR