Er verkaufte rund 6,5 Millionen Tonträger, gilt als einer der besten deutschen Sänger und brachte mit Hits wie „Dieser Weg“ ganze Stadien zur Ekstase. Doch Xavier Naidoos Karriere steht mittlerweile im Schatten seiner rechtspopulistischen Aussagen.
Die Kontroverse um Xavier Naidoos Aussagen ist nicht neu
Die Kontroverse um den Mannheimer Sänger Xavier Naidoo ist keine neue Erscheinung, denn eine Nähe zu Verschwörungsmythen gab es bei Naidoo schon vor vielen Jahren: 1998 zweifelte Naidoo in einem Interview die Legitimität der Bundestagswahl an, später bezeichnete er sich als Rassist „ohne Ansehen der Hautfarbe“ und erklärte wiederholt, dass Deutschland kein freies Land sei, da es keinen gültigen Friedensvertrag gäbe.
Außerdem geriet er immer wieder für von ihm geschrieben Songtexte in Kritik. 2012 veröffentlichte er mit Kool Savas zusammen den Song „Wo sind sie jetzt“, gegen den zahlreiche LGBTI* Verbände wegen homophober Aussagen rebellierten.
Durch die Corona-Pandemie und seine vermehrten umstrittenen Äußerungen wurde die Debatte um den Mannheimer Musiker zum deutschlandweiten Diskussionsthema.
Fake News, Verschwörungstheorien und gefährliche Ansichten auf Naidoos Telegram-Kanal
Auf seinem Telegram-Kanal vertritt er seit 2020 die Ansicht, dass die Erde eine Scheibe sei und Aliens auf der Erde seien, darüber hinaus bezeichnete Naidoo den Zentralrat der Juden als „Zentralrat der Lügen“.
Es folgten Auftritte bei der Reichsbürgerbewegung, faktenferne Videos zu Flüchtlingen und Klimawandel, die mehrfache Leugnung des Holocaust, eine Unterstützung der QAnon-Bewegung und letztlich die Leugnung der Corona-Pandemie.
In Folge rassistischer Aussagen verlor er bereits im März 2020 seinen Platz in der Jury der RTL-Sendung „Deutschland sucht den Superstar“.
Ein Musikvideo Naidoos zeigt angedeutet die Sprengung eines Impfzentrums
Besonders das Video zu Naidoos neuem Song „Ich mache da nicht mit“ sorgte für Kritik. Darin lässt Naidoo seinem Ärger über Corona-Schutzimpfungen und die Maßnahmen zur Pandemieeindämmung freien Lauf. Angedeutet wird zudem die Sprengung eines Impfzentrums.
Konzertabsagen und kapitulierende Veranstalter*innen: Für Naidoo wird es eng auf Deutschlands Konzertbühnen
Immer mehr Städte wollen Xavier Naidoo aufgrund seiner rechtspopulistischen und antisemitistischen Aussagen keine Bühne mehr bieten. Geplante Konzerte Naidoos in Berlin, Rostock, Mönchengladbach und Mannheim stehen daher auf der Kippe.
Städte und Veranstalter*innen prüften in der jüngeren Vergangenheit, ob Konzertabsagen rechtlich durchsetzbar sind. Fazit: Eine ordnungsrechtliche Handhabe gegen die Konzerte gibt es nicht.
Im Falle des Konzerts in der Mannheimer SAP Arena prüft die Stadt laut eigener Aussage nun, „ob sie einem Künstler, der immer weiter ins Abseits driftet und nun mit Antisemiten und Rechtsextremisten Musik macht, eine Bühne bieten will, die er erwartbar nicht nur musikalisch nutzen wird.“