Es ist einige Jahre her, da reist der Schriftsteller Dmitrij Kapitelman in seine Geburtsstadt Kiew, um nach 25 Jahren in Deutschland ein Dokument für seine Einbürgerung zu bekommen. Das und noch viel mehr beschreibt er in seinem Roman „Eine Formalie in Kiew“.
Dieses Kiew gibt es seit dem 24. Februar nicht mehr. Die Hauptstadt der Ukraine wird auf Befehl des russischen Präsidenten Putin militärisch angegriffen.
Die Ukraine hat eine reiche literarische Szene. Viele Bücher beschäftigen sich mit der Geschichte des Landes. Was werden wir in Zukunft von ukrainischen Autor*innen lesen?
Tanja Maljartschuk 2014: Putin ist eine ganz reale Bedrohung für ukrainische Familien, für ukrainischen Grund und Boden
Geradezu beklemmend prophetisch lesen sich die Äußerungen der in Wien lebenden Autorin Tanja Maljartschuk vom 31.03.2014 (nach der Annexion der Krim) in der Wiener Zeitung: „Für mich ist Putin keine reale Person, sondern die Vorstellung vom Bösen schlechthin. Dem Bösen, das jetzt der Ukraine droht. Eine ganz reale Bedrohung für ukrainische Familien, für ukrainischen Grund und Boden. Die Bedrohung für die Existenz des Landes ist so groß, dass ich nur Hass und Angst spüre.“