Katja Oskamp, 1970 in Leipzig geboren, veröffentlichte im Jahr 2010 ihren viel beachteten Roman „Hellersdorfer Perle“, geriet jedoch im Anschluss in eine Krise, die vor allem ökonomisch bedingt war. Sie schulte zur Fußpflegerin um, was ihr nicht nur eine neue berufliche Existenz, sondern vor allem Stoff für das Schreiben sicherte: Oskamps Buch „Marzahn, mon amour“, in dem sie von ihrem Leben als Fußpflegerin und von den Lebensläufen ihrer oft schon gebrechlichen Kunden erzählt. Das Buch wurde ein Bestseller und wird derzeit verfilmt.
Nun gibt es einen neuen Roman, und auch für ihn dürfte Katja Oskamp aus dem Fundus des Autobiografischen geschöpft haben: „Als ich Tosch begegnete, war ich dreißig, er neunundvierzig. Neunzehn Jahre betrug der Altersunterschied. Neunzehn Jahre währte auch unsere Beziehung, eine merkwürdige Übereinstimmung.“
Tosch ist Schriftsteller, ein bereits berühmter; sie ist Mutter einer kleinen Tochter und hat mit dem Schreiben gerade erst angefangen. Zwischen den beiden entwickelt sich mehr als eine Beziehung; es ist ein Vertrauens-, Arbeits- und Liebesverhältnis zugleich, heiter und vertraut.
Doch die Zeiten ändern sich; die Tochter beginnt zu pubertieren, und Tosch bekommt eine verhängnisvolle Diagnose. Die Beziehung wandelt sich erneut, wird zu einem asymmetrischen Verhältnis, nur dieses Mal mit anderer Gewichtung. Ein Buch über Neuanfänge und Rollenverteilungen. Wer den Namen des berühmten Schriftstellers erfahren möchte, möge im Netz danach suchen.