Platz 6 (34 Punkte)

Heinrich Steinfest: Sprung ins Leere

Stand

Heinrich Steinfest, in Australien geboren, in Wien aufgewachsen, heute hauptsächlich im badischen Teil des Odenwalds lebend, ist ein Multitalent. Den Gattungen, die er in seinen Büchern ausfüllt, sind keine Grenzen gesetzt. Begonnen hat er mit Science-Fiction-Erzählungen; berühmt wurde er mit seinen Kriminalromanen um den einarmigen Wiener Privatdetektiv Markus Cheng.

Mit seinem 2014 erschienenen Roman „Der Allesforscher“, den er seinem im Alter von 23 Jahren beim Bergsteigen verunglückten Bruder widmete, stand Steinfest auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.

„Sprung ins Leere“, Steinfests neuer Roman, spielt im Titel auf eine Fotografie von Yves Klein an, der sich im Jahr 1960 aus dem ersten Stock eines Wohnhauses stürzte. Steinfests Roman ist eine geschickt inszenierte Spurensuche:

Klara Ingold arbeitet im Kunsthistorischen Museum in Wien. Zu den Exponaten pflegt sie eine innige innere Verbindung. Ihre Großmutter Helga hat die Familie im Jahr 1957 verlassen und als Künstlerin gearbeitet. Ihre Hinterlassenschaft wird nun in einer Lagerhalle aufgefunden.

Durch mehrere Zufälle stößt Klara auf eine Spur, die nach Japan und zu einem Gemälde mit dem Titel „Die blinde Köchin“ führt. In Japan wird es dann ziemlich grotesk und burlesk – der „Sprung ins Leere“ wird auf vielfache Weise zu einer Metapher, bleibt aber auch als konkrete Handlung ein Thema. Eine Mischung aus Detektivgeschichte, Abenteuerroman und Generationenporträt.

Mehr zu Heinrich Steinfest

Stuttgart

Literatur Eine Liebeserklärung an die Kunst – Heinrich Steinfests neuer Roman „Sprung ins Leere“

Der Autor Heinrich Steinfest hat als junger Mann viele Stunden in den Museen seiner Heimatstadt Wien verbracht. Denn damals wollte der Schriftsteller noch Maler werden. Und so spielt sein neuer Roman „Sprung ins Leere“ auch über weite Strecken in Museen. Seine Hauptfigur, Klara Ingold, ist eine Museumsaufseherin, die eine ganz besondere Beziehung zu Gemälden hat. Als der Nachlass ihrer Großmutter auftaucht, die Künstlerin war und in den 1950er Jahren plötzlich verschwand, begibt sie sich auf die Suche nach ihr.
Eine spannende Abenteuerreise, die Klara Ingold bis nach Japan führt. Heinrich Steinfest sagt, er lasse sich gerne von seinen Figuren überraschen und sieht sich eher als ihr Chronist und Begleiter, weniger als ihr Erfinder. In seinen Romanen erschafft er immer wieder ein Paralleluniversum, voller skurriler Begebenheiten und Figuren. In „Sprung ins Leere“ tauchen neben den echten Gemälden auch immer wieder erfundene Werke fiktiver Künstlerpersönlichkeiten auf. Aber Heinrich Steinfest beschreibt sie alle mit so viel Liebe zum Detail, dass man meint, sie vor Augen zu haben. Ein Roman über drei Generationen von außergewöhnlichen Frauen und über die Verführungskraft von Kunst.

SWR2 am Samstagnachmittag SWR2

Diskussion über vier Bücher SWR Bestenliste Juni mit Büchern von Salman Rushdie, George Saunders, Claire Keegan und Heinrich Steinfest

Shirin Sojitrawalla, Denis Scheck und Jan Wiele diskutieren vier auf der SWR Bestenliste im Juni verzeichneten Werke im Mozartsaal des Schwetzinger Schlosses.

SWR Bestenliste SWR Kultur

Stand
Autor/in
SWR