Die Hauptfigur ist ein Schriftsteller namens Joshua, der sich aufgrund eines Stipendiums einer etwas obskuren Stiftung in Miami aufhält.
In einem tristen und von der Klimaanlage herunter gekühlten Appartement sitzt er in Wollsocken und in einem Poncho vor seinem Laptop oder seiner Play Station. Auf seinem Balkon landen Drohnen, die Heilkräuter anliefern. Oder Astronautennahrung.
Ist das noch eine reale Welt? Ist sie mit solch konventionellen Begriffen überhaupt beschreibbar? Oder ist das Verschwimmen der virtuellen mit den haptisch greifbaren Räumen bereits in seiner Benennung ein überkommenes Konzept?
Eingefrorene Avatare, sprechende Kühlschränke, Meta-Ebenen – und eine Meeresbiologin, in die Joshua sich verliebt und die kurz darauf schwanger ist. Von ihm? Oder von einem Rapper, den es aber möglicherweise gar nicht wirklich gibt.
Was aus Joshua Groß’ unklaren Grenzverläufen heraussickert, ist eine Sehnsucht nach dem echten, nach dem authentischen Erleben. So hilflos stellt der Roman-Joshua sich dabei an, dass man sich bald fragen muss: Erzählt da überhaupt noch ein Mensch? Stipendiatenliteratur der cleveren Art.