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Jon Fosse: Der andere Name. Heptalogie I - II

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Jon Fosse hebt zu seinem Hauptwerk an: In den beiden ersten Teilen seines siebenbändigen Zyklus‘ geht ein Maler dem eigentlichen Wesen der Dinge nach und begegnet einem dunklen Wiedergänger. Ein Echoraum aus Erfahrung und Erinnerung.

Der Autor bezeichnet seinen Roman als "langsame Prosa"

Wieder einmal ein Großprojekt, dieses Mal auch von einem Großschriftsteller: Jon Fosse, Lyriker, ungemein produktiver Dramatiker und 2015 mit seinem Prosabuch „Trilogie“ Gewinner des Literaturpreises des Nordischen Rats, hebt zu seinem bisherigen Hauptwerk an: „Der andere Name“ bildet die ersten beiden Teile einer auf sieben Bände angelegten Romanserie; ein Projekt, die der ohnehin einkreisend, sich vorwärtstastende Stilist und Seelenerkunder Fosse „langsame Prosa“ nennt.

Ein Maler möchte über das, was er sieht, hinausgehen

Im Mittelpunkt des Bandes steht Asle, ein Maler, der sich gegen das Konkrete wendet, der über das, was er sieht, hinausgehen und zum eigentlichen Wesen der Dinge vordringen will. Ob das Leuchten, das er in den Dingen zum Vorschein bringen will, tatsächlich göttlich oder irdisch ist, mag offen bleiben.

Der zweite Asle ist ein dunkles, saufendes Spiegelbild zum Maler

Asle ist verwitwet und lebt, umgeben von nur wenigen Vertrauten, allein in einem kleinen Ort. In der Stadt, in der auch sein Galerist zu Hause ist, gibt es einen zweiten Asle, ein dunkles, saufendes Spiegelbild. Der Tag wird kommen, an dem sie sich treffen. Fosse umkreist seine Figuren und ihre Motive: Einsamkeit, Liebe, Erleuchtung und Erlösung; all das vor der grandiosen norwegischen Landschaft.

So klingt Literatur, in der das Fortschreiten der Zeit aufgehoben ist zugunsten eines großen Erfahrungs- und Erinnerungsraumes mit all seinen Echos.

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Autor/in
SWR