Zeitgenossen

Anne Weber: „Eine Sprache kann nicht beherrscht werden.“

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Interview
Kathrin Hondl

Deutsch und Französisch sind die beiden Sprachen, in denen Anne Weber zu Hause ist. Geboren 1964 in Offenbach, lebt sie seit Jahrzehnten in Paris. Ihre ersten Romane schrieb sie auf Französisch und übersetzte sie danach ins Deutsche. Seit einigen Jahren macht sie es umgekehrt. Auch als literarische Übersetzerin arbeitet Anne Weber in beide Richtungen. Sie sagt aber auch: „Eine Sprache kann nicht beherrscht werden.“

Deutsch-französische Dissonanzen

Die feinen Unterschiede, die Anne Weber zwischen der deutschen und der französischen Sprache erkennt, widersprechen den gängigen Klischees. Das Deutsche sei oft präziser und drastischer als das Französische, das eine größere Toleranz gegenüber „lyrischer Verschwommenheit“ habe. Ein Wort wie „Brustwarze“, sagt sie, sei für dieses hocherotische Körperteil im Französischen unvorstellbar.

Für ihren Roman „Annette, eine Heldinnenepos“ bekam Anne Weber den Deutschen Buchpreis 2020.

Buch der Woche Anne Weber - Annette. Ein Heldinnenepos

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