Wo liegt der Ursprung der Rauhnächte?
Wann finden die Rauhnächte statt?
Was ist von den Rauhnächten geblieben?
Rituale für die Rauhnächte
Wo liegt der Ursprung der Rauhnächte?
Bei der Frage nach dem Ursprung der Rauhnächte scheiden sich die Geister. Eine geläufige These ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Mond- und dem Sonnenkalender, da ersterer nur 354 Tage zählte. Elf Tage und zwölf Nächte blieben beim Wechsel übrig, womit diese aus der Zeit fielen und so eine besondere Rolle zugesprochen bekamen.
Ebenso schleierhaft bleibt der Ursprung des Namens. Eine Vermutung ist, dass es sich vom katholischen Ausräuchern abgeleitet hat, was den ebenfalls geläufigen Namen der „Rauchnächte“ erklären würde. Doch auch das mittelhochdeutsche „rûch“, was so viel wie „pelzig“ oder „behaart“bedeutet, könnte der Ursprung sein. Schließlich sollten in den aus der Zeit gefallenen Nächten behaarte Dämonen ihr Unwesen im Diesseits treiben.
Eine weitere These geht auf den Ursprung des Wortes rau zurück, was mit „unangenehm kalt“ und „misstönend“ beschrieben werden kann. Empfindungen, die zum dunklen, stürmischen Winter und dem heulenden Wind gehören.
Überhaupt wurde der Winter damals mangels Elektrizität dunkler wahrgenommen und viele Naturphänomene ließen sich nicht wissenschaftlich erklären. So kam es, dass Familien zusammensaßen, sich Geschichten erzählten und Weihnachten feierten. Nicht selten ging es um Geistergeschichten, die sich bevorzugt in der Dunkelheit abspielten.
Rituale Die 12 Raunächte – Magische Zeit zwischen den Jahren
Schlechte Energien wegräuchern, 13 konkrete Wünsche formulieren, die Kraft des dunklen Waldes spüren: Reinigende Rituale für die langen Nächte zwischen den Jahren gehen auf alte Bräuche zurück.
Wann finden die Rauhnächte statt?
Da es zwölf Rauhnächte gibt, beginnend mit der Nacht vom 25. Dezember bis zur Nacht vom 5. Januar auf den 6., steht jede Nacht für einen Monat des Folgejahres. Daher werden sie auch gern „Los“-, „Weihe“- oder „Zwischennächte“ genannt.
Früher sollen sogenannte Seher während dieser Nächte die Zukunft vorausgesagt haben – ein Glaube, der durch das Blei- beziehungsweise Wachsgießen bis in die Neuzeit erhalten ist.
Auch auf Social Media gibt es etlichen Content zu den Rauhnächten:
Was ist von den Rauhnächten geblieben?
Flächendeckende Rituale zu den Rauhnächten gibt es nicht mehr. Die Bräuche stammen vermutlich aus vorchristlicher Zeit und wurden weitestgehend von weihnachtlichen Bräuchen abgelöst. Was allerdings geblieben ist, ist die Weihnachtszeit, wie wir sie heute kennen, die sich bis zum Dreikönigsfest erstreckt und zum Innehalten einlädt.
Zwar hat der Mensch Wege gefunden, die Dunkelheit mit Licht zu vertreiben, doch praktizieren immer mehr Menschen seit geraumer Zeit die Rauhnächte, um sich in Achtsamkeit zu üben. Für einige geht es auch um Spiritualität und eine Rückbesinnung zur Natur.
Das können Sie während der Rauhnächte tun:
Wer Lust hat, einige Rituale der Rauhnächte auszuprobieren, kann mit diesen Praktiken einsteigen.
1. Räuchern: Das Räuchern soll nach Überlieferungen dabei helfen, negative Energien loszuwerden, positive anzuziehen und sich mit höheren Kräften zu verbinden. Gängiges Räucherwerk ist Myrre, Weihrauch, Salbei und Sandel- sowie Zedernholz.
Dieses in eine feuerfeste Schale legen und anzünden. Mit dieser Schale durch die Wohnung gehen, jede Ecke ausräuchern und dabei positive Gedanken sowie Schutz für das kommende Jahr manifestieren. Wichtig: Bedenken Sie die Brandgefahr und lassen Sie die Asche unbedingt auskühlen, bevor Sie diese entsorgen.
2. Traumtagebuch führen: Während der Rauhnächte wird jeder Traum direkt notiert, am besten in Stichpunkten, damit nichts in Vergessenheit gerät. Hierfür bietet es sich an, das Traumtagebuch neben dem Bett, am besten auf dem Nachtisch, aufzubewahren, damit es morgens direkt mit dem Notieren losgehen kann. Die Träume während der Rauhnächte sollen die eigene Zukunft im neuen Jahr deuten.
3. Wünsche in den Rauhnächten: Besonders beliebt sind Wunschzeremonien während der Rauhnächte. Dafür werden auf 13 Zetteln 13 Wünsche notiert. Diese sollen so formuliert werden, als seien sie bereits Realität. Ein Beispiel wäre etwa: „Ich bin gesund“.
Diese Zettel werden gesammelt aufbewahrt und an jedem der zwölf Tage wird einer gezogen und verbrannt, damit der Wunsch in Erfüllung geht. Auch hier ist es wichtig, dass die Brandgefahr berücksichtigt wird, daher unbedingt eine feuerfeste Schale nutzen. Und die Zettel vor dem Verbrennen nicht öffnen und lesen. Das ist dem dreizehnten Zettel vorbehalten. Denn der Wunsch, der am Ende übrigbleibt, liegt in der eigenen Verantwortung. Um die anderen zwölf kümmert sich derweil das Universum.