Glauben

Schönes Schämen – vom Sündenfall zur inszenierten Schamlosigkeit

Stand
Autor/in
Dieter Jandt

Scham ist negativ konnotiert. Dabei kann dieses Gefühl auch etwas Schönes in sich tragen. Wer aber moralisch alle Hüllen fallenlässt, wird oft bewundert.

Adam und Eva schämten sich, weil sie ihre Nacktheit erkannten. Influencer geben sich oft schambefreit, um möglichst hohe Klickzahlen zu erreichen. Das sind Zeitenwandel! Vor der Mannheimer Tafel sehen die Menschen nicht ein, sich wegen ihrer Armut zu verstecken. Wer hingegen in Thailand das Gesicht verliert, ist gleich unten durch.

Martin, ab in die Ecke und schäm dich
Die Skulptur "Martin, ab in die Ecke und schäm dich" des deutschen Künstlers Kippenberger (1953-1997) undatierte Aufnahme

Im Hospiz wiederum empfinden Pflegerinnen Fremdscham angesichts derer, die sie betreuen. Dabei können wir Schämen auch als schön empfinden, angesichts eines Gesichtes, das errötet und dabei lächelt. Da braucht es viel Vertrauen.

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Autor/in
Dieter Jandt