Nach Hamas-Aussagen des türkischen Präsidenten

Can Dündar zum Erdogan-Besuch: „Ich erwarte eine klare Haltung der Bundesregierung“

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Autor/in
Doris Maull

Der türkische Journalist Can Dündar sieht den Besuch von Präsident Erdogan in Deutschland kritisch, nicht nur wegen Erdogans Unterstützung für die Hamas. In Europa müsse man sich endlich überlegen, wie man künftig mit Autokraten umgehen wolle, so Dündar in SWR2.

Erdogan bezeichnet die Hamas als Freiheitskämpfer

In den vergangenen Wochen hatte Erdogan immer wieder von der Hamas als Freiheitskämpfer gesprochen und Israel „faschistisch“ genannt. „Und jetzt hat Erdogan die Chance, die Hamas zu unterstützen, während er neben dem Bundeskanzler steht. Das sind doppelte Standards“, kritisiert Dündar.

Dündar musste 2016 wegen Kritik an der Regierung aus der Türkei fliehen

Dündar musste 2016 aus der Türkei fliehen, weil ihm wegen seiner journalistischen Arbeit eine lange Haftstrafe drohte. „Ich bin hier in Deutschland, weil ich die Politik meiner Regierung gegenüber Organisationen wie Hamas kritisiert habe. Deshalb musste ich mein Land verlassen.“ Umso mehr erwarte er, dass die Bundesregierung auf der Seite derjenigen stehe, die für die Demokratie kämpften.

Bislang von der Haltung der Bundesregierung enttäuscht

Bislang sei er aber enttäuscht worden, sagt Dündar. „Ich verstehe, dass Deutschland und die Türkei gute politische und diplomatische Beziehungen haben sollten. Aber wenn man sich so sehr auf Erdogan stützt, dann opfert man damit die andere Hälfte der Türkei und das ist natürlich enttäuschend.“ Bundeskanzler Olaf Scholz hätte Erdogan nach dessen Wahlsieg im Mai nicht sofort einladen müssen. „Für Erdogan ist die Einladung ein großer Erfolg.“

Baden-Württemberg

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Der türkische Präsident Erdogan hat die Terrororganisation Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet. Jetzt besucht er Deutschland. Im Vorfeld gibt es in BW parteiübergreifend Kritik.

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