Wie kann Ernährung nachhaltig sein und gleichzeitig Gewinne bringen? Darüber diskutieren Vertreter von Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, Gastronomie und Handels auf dem New Food Festival in Stuttgart. Die Argrarsubventionen der EU müssen ökologische Landwirtschaft besser fördern, fordert Julius Palm von der nachhaltigen Marke „followfood“. Er ist einer der Referenten des Festivals.
Wie vertragen sich Gewinnstreben und nachhaltiges Wirtschaften?
Die Transformation der Lebensmittelbranche kann auch eine Förderung der Wirtschaft mit sich bringen, sagt Palm. „Kein gesellschaftlicher Handlungsbereich hat so einen großen Einfluss auf die Zukunft des Planeten wie die Lebensmittelwirtschaft. Das bringt automatisch eine Verantwortung mit sich, der sich Unternehmen, aber auch politische Akteure stellen müssen.“
Argrarsubventionen der EU fehlgeleitet
Laut Palm wurde „Followfood“ vor 15 Jahren gegründet, um zu beweisen, dass sich Gewinne und Nachhaltigkeit vertragen: „Wir wollen als Unternehmen Teil der Lösung und nicht des Problems sein.“ Palm ist Mitglied im Vorstand des Bundesverbands „Nachhaltige Wirtschaft“. Dieser fordert andere politische Rahmenbedingungen. Die Subventionsstrukturen in der EU sind mit 600 Milliarden der größte Haushaltsposten. Dieses Geld werde aber zu 70 Prozent nach Fläche verteilt, das sei fehlgeleitet, sagt Palm.
Nachhaltige Lebensmittel
Leben Lebensmittel „Mutter“ – Dorfladen, bio, regio und ohne Müll
Zum selbst abfüllen gibt es Großspender. Wöchentlich geliefert wird die "Mutter-Kiste". Im Südschwarzwald und in sechster Generation beliefert die Mutter-Familie Wirtshäuser, Hotels und Seminar-Zentren.
Forum Gesundheit, Klima, Armut – Was unsere Ernährung wirklich kostet
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Dr. Udo Maid-Kohnert, Biologe und Redaktionsleiter der Fachzeitschrift „Ernährungs-Umschau"
Alexander Müller, ehemaliger Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium und stellvertretender Generalsekretär der Welternährungsorganisation FAO, aktuell beim Nachhaltigkeits-Thinktank TMG
Diskussion Alle Tage Grüne Woche – Lässt sich gesundes Essen verordnen?
Nachhaltig, biologisch und gesund. In Berlin zeigt die „Internationale Grüne Woche“ die Trends für „besseres“ Essen. Aber die Mehrheit der Deutschen achtet zu wenig auf gute Ernährung. Unsere Supermarktregale sind voll von Fertigessen und Süßkram. Von Kantine bis Krankenhaus wird serviert, was günstig statt gesund ist. Die Bundesregierung will das ändern. Was taugt die Ernährungsstrategie aus dem Landwirtschaftsministerium? Marion Theis diskutiert mit Christoph Graf - Lidl Deutschland, Dario Sarmadi - Foodwatch e.V., Dr. Ernestine Tecklenburg - Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.