Eine Million reicht nicht, wenn man zur Welt der Superreichen gehören will, sagt die Autorin Julia Friedrichs. Superreich sei man, wenn man durch sein Geld Einfluss nehmen könne – das sei möglich, wenn man etwa „100 Millionen Euro“ besitze, sagt Friedrichs im Gespräch mit SWR Kultur.
Reicher sind immer die anderen
Für ihr Buch „Crazy Rich. Die geheime Welt der Superreichen“ hat Friedrichs mit einigen sehr reichen Deutschen gesprochen. Interessanterweise „drängen aber selbst Superreiche in die Mittelschicht“ und verwiesen darauf, dass andere Milliardäre ja wesentlich vermögender seien, so Friedrichs.
Super–Reichtum als gesellschaftliches Problem
Erst langsam setze auch bei den Menschen, die per Privatjet und Yacht reisen, ein „Bewusstseinswandel“ wegen des Klimawandels an. Gesellschaftlich relevant findet die Autorin, dass es kaum Informationen über Superreiche gibt, der Staat erhebe die entsprechenden Daten nicht. Insofern fehle für eine breite Debatte über den großen Reichtum die wichtige Datengrundlage.
Mehr zum Thema Superreichtum
Diskussion im Forum Was kostet die Welt! Ist Reichtum unmoralisch?
Bernd Lechler diskutiert mit
Heike Göbel, Wirtschaftsjournalistin, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Prof. Dr. Christian Neuhäuser, Philosoph, Universität Dortmund
Dr. Dorothee Spannagel, Soziologin, Hans-Böckler-Stiftung
Buchkritik Simon Sahner, Daniel Stähr – Die Sprache des Kapitalismus
Was ist dran an den Heldenreisen ins Reich der Milliardäre? Warum hat Steve Jobs das iPhone gar nicht erfunden? Und ist „grünes Wachstum“ eine Mogelpackung? Simon Sahner und Daniel Stähr geben aus linker Perspektive Antworten auf solche Fragen in ihrem Buch „Die Sprache des Kapitalismus“.
Rezension von Wolfgang Schneider
Buchkritik Grégory Salle – Superyachten. Luxus und Stille im Kapitalozän
Die Liste der Milliardäre wird immer länger. Und die soziale Schere klafft weit auseinander. Grégory Salle beschreibt in seinem Buch "Superyachten" ein Nischenproblem - aber eines mit hoher sozialer wie ökologischer Sprengkraft. Wer für sein Luxusschiff um die 100 Millionen Euro ausgeben kann, der weiß, dass er anders ist als - fast - alle anderen.
Edition Suhrkamp, 170 Seiten, 16 Euro
Aus dem Französischen von Ulrike Bischoff
ISBN 978-3-518-12790-2