Weltweit zunehmender neuer Nationalismus wirkt sich direkt auf die Kulturpolitik aus, so das Ergebnis der neue Studie vom ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) und der Hertie School. Die nationalistische Kulturpolitik Russlands sei dafür ein Beispiel, sagt Gitte Zschoch, Generalsekretärin ifa, im SWR Kulturgespräch.
Wie sehen die aktuellen Herausforderungen konkret aus? Welchen Einfluss hat diese Entwicklung auf die Rolle der auswärtigen Kulturpolitik im internationalen System? Die neue Studie „The New Nationalisms and the Future of Cultural Relations: External Cultural Policy in an Age of Political Extremes" des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen und der Hertie School untersucht diese Fragen.
Folgen des Nationalismus für die Kulturpolitik
Die zwei wichtigsten Erkenntnisse: Ein wachsender Neo-Nationalismus verzerrt das Grundprinzip der Soft Power, Vertrauen zu schaffen, um Gesellschaften anderer Länder von den eigenen Werten und der eigenen Kultur in freier Wahl zu überzeugen. Dazu kommt: Deutschland und Europa sind auf die zunehmend aggressiv vorgetragenen nationalistischen Narrative nicht ausreichend vorbereitet.
Kulturpolitik als Machtinstrument
Gitte Zschoch, Generalsekretärin ifa, weist daraufhin, dass Kulturpolitik auch manipulativ eingesetzt werden kann. Ein Beispiel sei die Kulturpolitik Russlands, die gezielt versuche, die ukrainische Kultur auszulöschen. Stattdessen fordert sie, Kulturpolitik solle „Verständigung schaffen, in Kooperation kommen und die Werte unserer liberalen Demokratie leben, wie Eigenständigkeit und eine eigene kulturelle Identität".
Mit Kulturpolitik dem Nationalismus entgegenwirken
Den deutschen Kulturinstituten im Ausland wie dem DAAD und den Goetheinstituten sei wichtig, die eigenen Werte zum Thema zu machen wie Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenrechte und demokratische Bildung. Dazu trügen auch die Studien von ifa und Hertie School bei, so Zschoch.
Diskussion America first, Teil zwei – Die amerikanische Außenpolitik unter Donald Trump
Den Dänen möchte er Grönland abkaufen, Panama den Kanal wegnehmen und Kanada zur amerikanischen Provinz machen. Und was Putin mit säumigen Nato-Zahlern tut, das ist ihm angeblich egal. Die zweite Präsidentschaft von Donald Trump verspricht außenpolitisch turbulent zu werden. Er droht offen mit hohen Zöllen und will den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden. Was ist dran an den Sprüchen und Ansagen des künftigen US-Präsidenten? Claus Heinrich diskutiert mit Dr. Josef Braml – Trilaterale Kommission; Andrew Denison – PhD, Transatlantic Networks; Prof. Marina Henke – PhD, Hertie School