ARD Hörspieltage 2023

Hörspielpreis max15

Stand

Der Preis

Ausgezeichnet wird das beste unabhängig produzierte Kurzhörspiel (maximal 15 Minuten).

Der max15 wird von Deutschlandfunk Kultur in Zusammenarbeit mit ARD, dem Österreichischen Rundfunk (ORF) und dem Schweizer Rundfunk und Fernsehen (SRF) vergeben. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des Festivals ARD-Hörspieltage im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe.

Was ist der max15?

Beim max15 ist die Bandbreite des Hörspiels gefragt: von der szenischen Produktion bis zur O-Ton Collage, vom literarischen Text bis zur freien Improvisation, erzählende Formen der Klangkunst oder binaurale 3D-Audio Kompositionen ebenso wie fiction-podcasts oder Mini-Serien. Der Preis richtet sich nicht an rein journalistische Formate. Die Gesamtlänge des eingereichten Audios darf 15 Minuten nicht überschreiten. 

Ansprechen wollen wir mit dem max15 vor allem junge Hörspielmacherinnen an den Hochschulen und die freie Hörspielszene. Das heißt die Einreichung müssen außerhalb einer Rundfunkanstalt produziert sein. Auch dürfen sie noch nicht im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesendet oder von einem kommerziellen Anbieter veröffentlicht worden sein. Eine vorgängige Präsentation auf Festivals und die Teilnahme an anderen Wettbewerben ist kein Ausschlussgrund.

Wer bewertet die Einreichungen?

Dramaturginnen und Redakteurinnen aus ARD und Deutschlandradio, ORF, SRF sowie Mitarbeiterinnen des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien stellen die Jury. Die Fachjury erhält die Einreichungen anonymisiert, lediglich Angaben zum Inhalt, zur Besetzung sowie das Manuskript/Treatment werden beigelegt.

Wie ist der Preis dotiert?

Die Fachjury bestimmt die fünf Stücke der Finalistinnen. Diese werden online im Download-Angebot auf dem Portal 'hoerspielundfeature.de' und der Dlf-Audiothek unbefristet präsentiert.  Die nominierten Einreichungen werden zudem – in Anwesenheit der fünf Finalistinnen – bei den ARD Hörspieltagen vom 9.-12.11.2023 in Karlsruhe präsentiert. Die Kosten für Anreise und Unterkunft werden übernommen. Die Macherinnen haben die Gelegenheit, mit Jury und Publikum über ihr Kurzhörspiel ins Gespräch zu kommen. Die fünf Stücke der Shortlist werden in der Sendung “Kurzstrecke” auf Deutschlandfunk Kultur gesendet und entsprechend honoriert.

Aus den fünf Stücken der Shortlist bestimmt die Jury das Gewinnerstück. Der Preis besteht in einer Urkunde, einer Trophäe und einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Die Statuten finden Sie hier zum Download. [PDF]

  • max15 – AM ENDE WIRD ALLES GUT UND WENN ES NICHT GUT IST DANN IST ES TROTZDEM DAS ENDE

    Die 15-jährige Ida heuert in einem Bestattungsunternehmen an. Gelangweilt begleitet sie Herrn Vogler bei seiner Arbeit zwischen Friedhof, Verbrennungsofen und Leichenschmaus. Doch dann entdeckt sie, dass das Praktikum einen ungeahnten Thrill bietet. Das Kurzhörspiel „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es trotzdem das Ende“ ist Kapitalismuskritik – unterhaltsam, schräg und aufwendig produziert.
    Von Tilman Böhnke und Alexander Scharf
    Nach einem Skript von Susann Altmann
    Mit Dana Herfurth und Sebastian Kowski, sowie Elisabeth Dittrich, Andreas Taut, Elena Zieser Tilman Böhnke und Alexander Scharf
    Produktion: Experimentelles Radio der Bauhaus-Universität Weimar 2023

  • max15 – Fiktive Gelände

    Wie sammelt man erinnerte Klänge? Und was, wenn man dabei auf Schweigen trifft? Eine poetische Selbstsuche durch alte Tonspuren und vergangene Homevideo Aufnahmen, wobei das Selbst sich oszillierend durch die verschiedenen Ebenen des Stückes bewegt. Ein rhythmischer stream of consciousness der in Erinnerung bleibt
    Von Livia Valensise
    Mit: Safinaz Sattar, Teresa Provin, Luise Hart und Annette Sachs
    Produktion: DFFB 2023

  • max15 Gewinnerstück – Hysterektomie

    Die Gebärmutter ist das einzige rein weibliche menschliche Organ und an ihr zeigt dieser Hörspielmonolog, wie es um die Selbstbestimmung der Frau in Deutschland steht: schlecht. Ein Tumor von der Größe eines Tennisballs wächst in der Gebärmutter der Protagonistin. Sie entscheidet sich sehenden Auges und bei klarem Verstand für eine Hysterektomie. Doch sie hat nicht mit der offenbar noch immer patriarchal orientierten Medizinethik gerechnet. Mit Verve, Ironie und Esprit schildert das Hörspiel das Schicksal einer Frau im Kampf um ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmtheit.
    Von Katharina Fröhlich und Franziska Stuhr
    Mit: Nientje C. Schwabe
    Komposition & Musik: Cindy Weinhold
    Gefördert durch die Claussen-Simon-Stiftung

  • max15 – Ingo3000

    Im Monolog „Ingo3000“ erzählt Ingrid aka Ingi frei von der Leber weg. Die satirisch zugespitzte Autofiktion einer „Menschwerdung“ beginnt mit dem frühkindlichen Missverständnis vom einfachen Zugang auf freie Geschlechtswahl und dokumentiert teilweise widersprüchliche Strategien, als männlich oder weiblich in dieser Welt gelesen zu werden.
    Ausgerechnet bei der Marine scheint Ingrid schließlich eine Identität als „gestandener Mann" zu finden, als Mitglied der für Brutalität und Frauenverachtung bekannt gewordenen Gorch Fock-Crew. Eine Story, die virtuos Stereotype und deren Erwiderungen aufs Korn, doch ihr Thema ernst nimmt.
    Von Ingrid Wenzel

  • max15 – Schnursein, Maulsein

    Das monologisch erzählte Stück kreist um Denkprozesse und Identitätsfragen, die sich im Verlauf einer Übersetzung ergeben. Es schildert das Verhältnis zwischen ÜbersetzerIn und AutorIn, von ÜbersetzerIn zum Text zunächst mit präziser Wortfindung und bedenkt stilsicher die Mehrfachbedeutung der Worte und ihrer Assoziationen.
    Sobald aber die KI ins Spiel kommt, das Übersetzungsprogramm, versinkt der Monolog mit großer Wucht quasi in der Imagination des Maschinellen. Der Text stellt nicht so sehr die Frage nach der Beschränktheit der KI in Sachen Übersetzen – er stellt die Frage nach der Beschränkung des Menschen.
    Von und mit Lena Müller
    Komposition, Regie, Sounddesign: Antje Meichsner

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Autor/in
SWR