Ein Fernsehinterview in den späten 1950er-Jahren, schwarz-weiß, das Bild flimmert. Ingeborg Bachmann hinter ihrer Schreibmaschine, sie sitzt an ihrem Arbeitsplatz. Sie blinzelt in die Kamera. Ist sie schüchtern? Erschöpft? Aufgebracht?
Hinter der Kamera spricht ein Literaturkritiker. Man sieht ihn nicht. Man hört ihn nur. Seine Fragen zu ihrem Werk sind Kommentare. Bewertungen. Belehrungen. Sie zeigen den Umgang mit Künstlerinnen. Zu jener Zeit und noch heute.
Doch im Bild ist eine Autorin, die widerständig ist. Und Zweifel daran sät, wer hier schlussendlich wen verhört.