Die Mata Atlântica, der Atlantische Regenwald, ist einer der am meisten bedrohten tropischen Wälder der Welt. Einst bedeckte er 15 Prozent der Fläche Brasiliens. Heute sind 90 Prozent abgeholzt.
Beginn der Waldzerstörung
Die Geschichte der Entwaldung begann in Brasilien schon im 16. Jahrhundert mit der Ankunft der Portugiesen und dem Aufbau von Zuckerrohr- und Kaffeeplantagen. Im 20. Jahrhundert erreichte die Zerstörung mit der Ausbreitung von Rinderfarmen und Eukalytusplantagen neue Ausmaße.
Brasiliens Klimaziele – Anspruch und Wirklichkeit
Im Pariser Klimaabkommen hat sich die brasilianische Regierung verpflichtet, bis 2030 zwölf Millionen Hektar Wald wieder aufzuforsten, eine Fläche von der Größe Englands. Bislang ist so gut wie nichts davon umgesetzt, ein relevantes staatliches Aufforstungsprogramm gibt es nicht. Es sind private Initiativen und soziale Bewegungen, die Bäume pflanzen und sich für Biodiversität engagieren. Aber auch die wirtschaftliche Aufforstung mit Eukalyptus-Monokulturen ist auf dem Vormarsch.
Über die Mata Atlântica wird seltener berichtet als über den Amazonas-Regenwald. Dabei wird sich auch hier entscheiden, in welche ökologische Zukunft das größte Land Lateinamerikas steuert.
(Produktion: SWR/DLF 2024)