Dr. C. ist Armin Chodzinski, geboren 1970 in Hamburg. Er studierte bildende Kunst und promovierte in Anthropogeographie (die Wissenschaft gibt es tatsächlich, von keinem geringeren gegründet als Alexander von Humboldt – näheres steht in jedem Lexikon ...). Armin Chodzinski arbeitete im Management eines Handelskonzerns und in der Unternehmensberatung, dozierte an Kunsthochschulen und Wirtschaftsfakultäten und ist Künstler, Autor und Performer.
Er referiert, theoretisiert, exemplifiziert: Zitate, Thesen, Verweise, Quellen und Dokumente. Armin Chodzinski denkt laut und live – und manchmal tanzt er auch dazu, sogar im Radio. Manchmal mag er dabei etwas verkrampft wirken, aber das ist nur dem Umstand geschuldet, dass er auch die komplexesten Zusammenhänge auseinanderdröseln will. Zugegeben: was er als Wissen vermittelt, ist ordentlich mit Meinung untermischt. Aber das wird einem sofort klar, wenn man ihn sieht: der Mann mit der markanten Brille und dem lachsfarbenen Anzug ist eindeutig kein Hochschuldozent. (Und tatsächlich: man "sieht" seinen Auf- und Anzug sogar im Radio ...)
Gut, das es Menschen gibt, die immer wieder hilfreich strukturieren, eingreifen oder unterbrechen. Dr. C. merkt es nicht immer, aber die Zuhörenden nehmen es dankbar auf. Letztlich passiert dann doch eine Menge: Zitate, Thesen, Verweise, Fundstücke aus unterschiedlichsten Zeiten und Quellen, machen die stringente Erzählung, die sich andauernd in sich selbst verfängt zu einer Collage. Und am Ende ist es eben ein Eintrag in Dr. C.’s Conversationslexikon, ein Feature – ein Radiodfeature mit und ohne Publikum.
Unterstützt wird Chodzinski bei seinen therapeutischen Bemühungen vom Musiker Nis Kötting und den Schauspielern Iris Minich, Ruth Marie Kröger und Andreas Rötzinger. In der mehrteiligen Kunst-Musik-Bildungs-Revue-Feature-Reihe nimmt sich das Quintett Begriffe vor, die hochabstrakt scheinen, in ihrer Wirkung aber sehr konkret sind.
So lässt Dr. C. fast keine ökonomische Frage offen. Und er deutet sogar an, wie man aus den Teufelskreisen wirtschaftlicher Miserendynamik herauskommt: einfach mal hinsetzen und gar nichts tun – außer SWR2 hören.