Ausnahmetalent und ein Leben mit Höhen und Tiefen
Michaela DePrince war ein Ausnahmetalent – ihr kurzes Leben geprägt von Höhen und Tiefen. Ihre beiden Eltern starben früh im kriegsgebeutelten Sierra Leone, wo sie 1995 geboren wurde und als kleines Kind in einem Waisenhaus lebte.
Dort war sie, so kann man in ihrer Autobiografie lesen, nur eine Nummer. Die Nummer 27. In ihrer Autobiografie beschreibt DePrince auch ihre Erinnerungen und ihre Angst, die sie als Kind in Sierra Leone hatte.
Adoption als Chance, Tänzerin zu werden
Den Entschluss, zu tanzen, fasste sie schon früh, als sie durch Zufall das Foto einer Balletttänzerin in einer Zeitschrift entdeckte.
Michaela DePrince und ihre Schwester wurden 1999 aus dem Waisenhaus von einem amerikanischen Ehepaar adoptiert. Die Mädchen wurden sehr gefördert.
Negative Kommentare zu ihrer Hautfarbe oder ihrer Pigmentstörung Vitiligo konnten die Tänzerin nicht von ihrem Weg abbringen.
Durchbruch mit dem Dokumentarfilm „First Position“
DePrince war eine der Protagonistinnen in dem 2011 erschienenen Dokumentarfilm „First Position – Ballett ist ihr Leben.“ Regisseurin Bess Kargmann begleitete darin junge Tänzer und Tänzerinnen während ihrer Vorbereitungen für den Wettbewerb „Youth America Grand Prix.“
DePrince brachte dieser Wettbewerb ein Stipendium an der Ballettschule des American Ballet Theatre ein. Später unterrichtete sie selbst Kinder und Jugendliche. Zum Beispiel bei den BE Dance Studios in Miami Gardens.
Solistin am niederländischen Nationaltheater
Ballettdirektor Ted Brandsen entdeckte früh das Talent von Michaela de Prince, engagierte sie als Elevin, dann als Solistin. Sie tanzte zum Beispiel die „Clara“ im Nussknacker. Auch in seinem Film „Coppelia“ spielt sie die Hauptrolle
Michaella DePrince hatte eine unglaubliche Sprungkraft und Ausstrahlung
Michaela DePrince hatte nicht nur eine erstklassige Technik, sondern auch eine beeindruckende Ausstrahlung und Bühnenpräsenz.
Ihre Figuren tanzte Michaela DePrince immer mit größter Leidenschaft. Auch in „Don Quixote“ am Jobury Theatre in Johannesburg brillierte sie.
Michaela DePrince war in Krisengebieten unterwegs und unterstützte vor Ort Kinder in ihrer schweren Lage
Weltberühmt wurde Michaela DePrince durch ihre tänzerischen Auftritt in dem Musikvideo für das Album „Lemonade“ von Beyoncé. Darin geht es um Rassismus, Befreiung und Gleichheit.
Michaela DePrince war aber nicht nur auf den großen Bühnen oder vor der Kamera unterwegs. Sie reiste als Botschafterin für die Organisation „War Child“ auch in Krisengebiete, um sich dort für die Rechte der Kinder einzusetzen und sie zu unterstützen. Die Familie bittet um Spenden für die Organisation.
Große mediale Präsenz – Filmrechte für ihre Autobiografie hat Madonna
Michaela DePrince hatte 280.000 Follower auf Instagram. Es wurde international viel über sie berichtet. Sie kam zum auf das Cover von Harper's Bazaar, der ein umfangreiches Interview mit ihr abdruckte.
2020 nahm sich die Tänzerin aus persönlichen Gründen eine Auszeit. 2022 wechselte sie an das Boston Ballett. Ihr plötzlicher Tod ist unbegreiflich. Die Todesursache nicht bekannt.
Einen Tag nach Michaela DePrince starb auch ihre Mutter Elaine DePrince, an den Folgen eines Routineeingriffs. Die Filmrechte an der Autobiografie „Ich kam mit dem Wüstenwind. Wie mein Traum vom Tanzen wahr wurde“, an der Elaine DePrince mitgeschrieben hatte, liegen bei Madonna.