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Weniger Fälle von Jagdwilderei in Rheinland-Pfalz - hohe Dunkelziffer vermutet

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In Rheinland-Pfalz sind im vergangenen Jahr 130 Fälle von Jagdwilderei erfasst worden. Das ist ein leichter Rückgang. Die Dunkelziffer dürfte aber hoch sein.

Insgesamt habe es 13 Fälle weniger als im Vorjahr gegeben, teilte das Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz der Deutschen Presse-Agentur mit. Mit zwölf Fällen gab es die meisten Fälle im Kreis Kusel. Auf Platz zwei stand der Kreis Trier-Saarburg mit zehn Fällen, gefolgt vom Westerwaldkreis (8), dem Kreis Cochem-Zell (7) und dem Kreis Ahrweiler (6). 

Nachts im Wald: Hohe Dunkelziffer vermutet

Allerdings geht das LKA davon aus, dass längst nicht alle Fälle erfasst werden: "Das Dunkelfeld wird aufgrund der abgelegenen Tatorte und nächtlichen Tatzeiten als erheblich eingeschätzt." Deshalb seien zudem Einzelheiten, wie die jeweiligen Taten begangen wurden, oft unbekannt. Der logische Grund: Nachts im Wald gibt es sehr selten Zeugen. 

Laut Landeskriminalamt kann in vielen Fällen nicht nachvollzogen werden, auf welche Weise das Tier erlegt wurde, da es vom Täter abtransportiert wurde oder nur noch Teile des Tieres vor Ort vorhanden sind. Im vergangenen Jahr wurden in Rheinland-Pfalz Tiere in 26 Fällen nachweislich durch Schusswaffen erlegt. Es gab auch Anzeigen über verschwundenes Wild oder Vermarktung von Wildbret ohne Herkunft.

Was ist Jagdwilderei?

Laut Strafgesetzbuch begeht derjenige Wilderei, "wer unter Verletzung fremden Jagdrechts oder Jagdausübungsrechts dem Wild nachstellt, es fängt, erlegt oder einem Dritten zueignet". Oder wer "eine Sache, die dem Jagdrecht unterliegt, sich oder einem Dritten zueignet, beschädigt oder zerstört".

Einen besonders schlimmen Fall in Verbindung mit einem Wilderer hatte es Ende Januar 2022 in der Westpfalz gegeben: Eine Polizeianwärterin (24) und ein Polizeikommissar (29) waren von einem Wilderer bei Kusel erschossen worden, als sie dessen Fahrzeug kontrollieren wollten. Der Mann wurde rechtskräftig wegen zweifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Zudem stellte das Landgericht Kaiserslautern die besondere Schwere der Schuld fest. 

Bundesweit seien im vergangenen Jahr 1.140 Fälle von Jagdwilderei erfasst worden, teilte das Bundeskriminalamt mit. Im Jahr davor waren es 16 mehr.

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