Die Trierer Triwo AG des Unternehmers Peter Adrian übernimmt den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn.

Verkaufspoker um Flughafen beendet

Trierer Triwo AG übernimmt den Flughafen Hahn

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Die Trierer Triwo AG des Unternehmers Peter Adrian übernimmt den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn. Das hat der Insolvenzverwalter mitgeteilt.

Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner veräußert den Hunsrück-Flughafen an die Triwo AG des Unternehmers Peter Adrian aus Trier. In einer Mitteilung erklärte Plathner am Dienstag, der Abschluss und der Vollzug des geschlossenen Vertrages stünden noch unter Bedingungen.

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Insolvenzverwalter: Flugbetrieb am Hahn wird fortgeführt

Die Parteien gingen davon aus, dass diese zeitnah erfüllt würden. Der Kaufpreis sei bereits auf ein Treuhandkonto überwiesen worden. Die rund 400 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden von der Triwo AG übernommen. Über die Details des Vertrages sei Stillschweigen vereinbart worden.

Trier

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Plathner teilte weiter mit, man habe seit der Anordnung der vorläufigen Verwaltung vor rund eineinhalb Jahren Sanierungsmaßnahmen umgesetzt, die den Hahn wieder attraktiver für Airlines und Passagiere machten und die es ermöglichten, den Geschäftsbetrieb im Rahmen des Insolvenzverfahrens letztendlich ohne Verluste fortzuführen, um damit die Grundlage für einen Verkauf zu legen. "Nun ist es aber auch wichtig, dass ein neuer Betreiber das Ruder übernimmt", so Plathner.

Triwo kündigt Investitionen in Infrastruktur des Flughafens an

Mit dem Eintritt aller Vollzugsvoraussetzungen und dem Verkauf an die Triwo sei das Bieterverfahren erfolgreich beendet. Die vier Gläubigerversammlungen sowie der Gläubigerausschuss der Hauptgesellschaft hätten jeweils einstimmig für das Gebot mit dem höchsten Kaufpreis gestimmt. Der Flugbetrieb werde bis zum Eintritt der vertraglichen Bedingungen im Rahmen des Insolvenzverfahrens und anschließend von der Erwerbergesellschaft fortgeführt. Dies werde voraussichtlich innerhalb weniger Wochen erfolgen.

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Peter Adrian, Vorstandsvorsitzender der Triwo wurde in der Mitteilung mit den Worten zitiert: "Wir schätzen die Zukunftschancen des Flughafens Frankfurt-Hahn als gut ein. Deshalb wollen wir gezielt in die Flughafeninfrastruktur investieren, weiteres Wachstum im Passagier- und Frachtverkehr erreichen und eine nachhaltige Immobilienentwicklung umsetzen."

Betriebsratsanwalt spricht von Erfolgschancen für Mitarbeiter

Es sei "sehr erfreulich, dass diese unendlich lange Hängepartie beendet" sei, sagte Betriebsratsanwalt Georg Wohlleben am Dienstag. Mit der Triwo AG habe es "ein solides Unternehmen" geschafft, dem die Belegschaft gute Erfolgschancen zurechne.

Der landespolitische Korrespondent des SWR, Gernot Ludwig, schätzte die Situation so ein, dass der Hahn unter der Triwo AG nochmal eine "Chance auf eine Zukunft" erhalte.

Wirtschaftsministerin Schmitt äußert sich zufrieden

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) teilte am Dienstag mit: "Es ist gut, dass für den Kauf des Flughafen Hahn ein rheinland-pfälzisches und noch dazu im Flugplatzbetrieb sehr erfahrenes Unternehmen gefunden werden konnte."

Mit der Trierer Triwo AG als Käufer seien die besten Voraussetzungen geschaffen, den Flughafen Hahn in eine gute Zukunft zu führen. Als Vorstandsvorsitzender der Triwo AG und Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer genieße Peter Adrian hohes Ansehen in Wirtschaft und Politik. Zudem habe das Unternehmen hohe Expertise beim Betrieb und der Entwicklung von Flugplätzen und Flughäfen.

Triwo betreibt auch schon Flughafen Zweibrücken

Die Triwo AG hat ihren Sitz in Trier. Sie betreibt bereits Flughäfen und Flugplätze in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz. Das Unternehmen ist beispielsweise im Besitz des Flughafens Zweibrücken. Die Triwo AG war nach SWR-Informationen von Anfang an unter den Bietern für den Flughafen Hahn.

Kaufpreis bereits auf Treuhandkonto Hahn-Betriebsratsanwalt begrüßt Verkauf an Triwo AG

Der Trierer Immobilienentwickler Triwo hat den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn gekauft. Das hat der Insolvenzverwalter jetzt offiziell bestätigt. Demnach werden alle rund 400 Arbeitsplätze
übernommen und das Passagier- sowie das Frachtgeschäft
fortgeführt.

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