Zur Zeit leben in der Trierer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) laut der zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD) 700 Menschen. Doch es kommen immer mehr Menschen, die in Deutschland Asyl suchen. Das habe sich in den vergangenen Monaten auch in Trier bemerkbar gemacht, hieß es bei einem Presse-Rundgang durch die AfA Trier am Dienstag.
Platz für 1.000 Menschen in AfA Trier
"Allein Anfang der Woche kamen an einem Tag 50 Asylsuchende in die Trierer AfA", so Leiter Thomas Pütz. Insgesamt habe die Einrichtung Platz für 1.000 Menschen. Die AfA in Trier muss als Erstaufnahmeeinrichtung alle Flüchtenden zunächst hier unterbringen, versorgen und verpflegen.
Je nachdem, wie die Kommunikation mit der Person ist, kann die Registrierung eines Neuankömmlings schon mal lange dauern, sagt Pütz. Etwa jeder zweite habe keine Ausweisdokumente. Das erschwere die Registrierung zusätzlich. Bei der Erstaufnahme der Flüchtlinge werden auch Fingerabdrücke genommen, Fotos gemacht und die Geflüchteten werden über ihre Rechte aufgeklärt.
Flüchtlinge werden auf andere Einrichtungen verteilt
"Im Moment ist die Belastung schon sehr hoch, weil die Zugangszahlen hoch sind", resümiert AfA-Leiter Pütz. Man versuche, die Menschen möglichst rasch zu registrieren und sie dann auf andere Aufnahmeeinrichtungen im Land zu verlegen, um genug "Betten-Puffer" für weitere ankommende Menschen zu haben. Man wisse nie, wie viele Flüchtlinge an einem Tag kämen.
Flüchtlingszahlen auf hohem Niveau Minderjährige Flüchtlinge in Trier sind immer jünger
Sie kommen ohne ihre Eltern in der Region Trier an. Die Flüchtlinge sind jünger als 2015. Die Anforderungen an das Schwerpunktjugendamt Trier wachsen.
Wartehalle für Neuankömmlinge
Damit die neuen Bewohner geordnet aufgenommen werden können, hat die AfA angebaut. Auf dem Gelände ist jetzt eine Wartehalle errichtet worden. Dort können die Mitarbeiter die Neuankömmlinge strukturierter registrieren als bisher, so Leiter Pütz. "Wir nehmen die Leute auf, die bei uns vor der Tür stehen", sagt Pütz. Weitere Container sollen folgen und von Mitarbeitenden und Dolmetschern als Büros genutzt werden.
Hohe Auslastung der Einrichtungen
In der Trierer AfA leben zur Zeit Menschen aus knapp 30 Nationen. Die meisten von ihnen kommen aus Syrien, Afghanistan, der Türkei und Ägypten. Im Schnitt bleiben die Geflüchteten zwei bis drei Wochen, dann werden sie auf andere Unterkünfte verteilt. Die anderen Aufnahmeeinrichtungen in der Region Trier sind derzeit ebenfalls stark belegt. In Hermeskeil etwa leben im Moment 1.397 Geflüchtete, Platz ist dort für 1.630 Menschen.
In Rheinland-Pfalz gibt es Aufnahmeeinrichtungen in Trier, Bitburg, Speyer, Kusel und Hermeskeil. Dazu kommen vier Außenstellen: zwei Hotels in Bitburg, ein Hotel in Bernkastel-Kues und eine Liegenschaft am Flughafen Hahn. Nach Angaben der ADD sind die Aufnahmeeinrichtungen des Landes derzeit zu 86 Prozent belegt.
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