Das neue Regentief sei allerdings nicht so schlimm wie das vom Freitag vergangener Woche, sagt Diplom-Meteorologe Stefan Bender. Die aktuellen Berechnungen würden zeigen, dass in den Regionen Südeifel, Trierer Land, Saargau und Hochwald eine Regenmenge von maximal 25 Liter pro Quadratmeter bis zum späten Abend zu erwarten sei.
Eine ähnliche Hochwasserlage wie zuletzt sei demnach unwahrscheinlich, so Bender weiter. In der vergangenen Woche hatte es mehr als 100 Liter pro Quadratmeter geregnet.
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Gefahr von regionalen Gewitterzellen
Allerdings zeigen die Berechnungen einen großen Unsicherheitsbereich. Denn innerhalb dieser normalen Regenwolken können sich sogenannte Gewitterzellen einlagern, erklärt der SWR-Wetterexperte. Diese seien schwer zu erfassen, weil sie territorial sehr eng begrenzt sind. Und bei solchen Starkregenfällen kann es auch mal bis zu 40 oder 50 Liter pro Quadratmeter regnen. Es handelt sich dabei aber nicht um eine flächendeckende Regenmenge.
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Regionale Überflutungen möglich
Dennoch könne es regional erneut zu Überflutungen kommen. Die Gefahr sei nicht ganz auszuschließen. Erst in der Nacht ziehen die Regenwolken komplett weg. In den kommenden Tagen gebe es eine gemischte Wetterlage mit einigen Schauern und Gewitterwolken. Ein ausgeprägter Dauerregen sei nicht dabei, sagt Bender.
Gesättigte Böden und hohes Grundwasser
Durch den vielen Regen am Freitag und am Pfingstwochenende ist das Erdreich allerdings noch sehr nass, sagt SWR-Wetterexperte Hartmut Mühlbauer. "Die Böden sind alle total vollgesaugt vom bisherigen Regen. Bis 165 Prozent des Niederschlags im Mai gab es schon in Trier." In Saarbrücken im Saarland sogar 300 Prozent, also das Dreifache des üblichen Niederschlags.
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Das heißt, der Grundwasserstand sei sehr hoch. "Da ist jeder Liter leider dann zu viel", sagt Mühlbauer: "Vor allem, weil es in Frankreich stark regnen wird, werden Mosel und Saar stark anschwellen." Auch der Pegel der Sauer werde wieder deutlich steigen. Und für die Salm und die Kyll bestehe wieder Hochwassergefahr.