Drei Einsatzstellen gibt es in Zweibrücken noch. Dort werde vornehmlich gereinigt, sagte der Pressesprecher der Stadt Zweibrücken, Jens John, am Montagmorgen. Die meisten Keller sind demnach leergepumpt - zumindest in den Häusern wo die Bewohner zu Hause waren. Auch der Strom ist zu 90 Prozent wieder da. Nur bei den Häusern, wo die Stadtwerke keinen Zugang hatten und die Gefahr bestehen könnte, dass noch Wasser im Keller steht, bleibt der Strom noch abgeschaltet. Bei Wasser im Keller könnte es zu Kurzschlüssen kommen und es bestehe eine gewisse Gefahr, dass jemand einen Stromschlag erleidet, so John.
Auf der Deponie Rechenbachtal des Umwelt und Servicebetriebs Zweibrücken laufen unterdessen die Arbeiten auf Hochtouren. Hier wird der gesamte Sperrmüll, der durch das Hochwasser angefallen ist, gelagert.
Hochwasser an Schwarzbach und Hornbach deutlich zurückgegangen
Der Wasserspiegel von Hornbach und Schwarzbach in Zweibrücken ist nach Angaben des Stadtsprechers mittlerweile deutlich gesunken. Dennoch ist bei einigen Anliegern das Abpumpen der Keller noch zwecklos. Der Wasserpegel ist noch auf so hohem Niveau, dass Wasser sofort wieder zurücklaufen würde. Die Stadt hat nach Angaben des Sprechers in allen betroffenen Gebieten Abfallcontainer aufgestellt und eine Karte im Internet veröffentlicht, in welchen Straßen sie stehen. Die rund 30 Container würden in regelmäßigen Abständen abgeholt und durch leere ersetzt. Auch ein Bürgertelefon sei geschaltet: 06332 871 666.
Große Hilfsbereitschaft in Zweibrücken
In Zweibrücken hatte es am Sonntagmorgen mehr als 200 Einsätze der Feuerwehr gegeben. Dabei waren auch Wehren von weit außerhalb angefahren, zum Beispiel aus Mainz, Kaiserlautern oder dem Donnersbergkreis. Die Menschen hätten sich auch gegenseitig sehr unterstützt, berichtet Stadtsprecher Jens John. So stellten Nachbarn in den Straßen, wo der Strom abgestellt werden musste, Generatoren zur Verfügung und bauten Pavillons mit Sitzgelegenheiten auf. Auch stellten sie Wasserkocher oder Herdplatten zur Verfügung, so dass sich die Anwohner einen Tee oder eine Suppe heiß machen konnten. Auch wurde beim Auf- und Ausräumen mit angepackt. Viele Menschen hatten übers Bürgertelefon ihre Hilfe angeboten und dem Technischen Hilfswerk (THW) beim Sandsäckepacken geholfen.
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OB: Schnellere Reaktion auf Hochwasser dank digitaler Messstellen
Zweibrückens Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) dankte allen Helfern aus dem ganzen Land. Die Zusammenarbeit habe bestens geklappt, sagte Wosnitza dem SWR. Schlimmeres sei verhindert worden. In Zweibrücken gebe es mittlerweile in einem Pilotprojekt auch mehrere digitale Messstellen neben den normalen Pegelmessstationen, "die uns viel schneller reagieren lassen konnten. Wir werden auch außerhalb von Zweibrücken ausbauen, da es viel sicherer ist und Leben retten kann."