Heute Thema im Stadtrat

Ende der Schlange in Sicht? So soll das Bürgeramt Trier flotter werden

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Martin Schmitt
Martin Schmitt am Mikrofon

Lange Schlangen vor dem Eingang und stundenlanges Warten: Im Bürgeramt Trier läuft es seit Wochen nicht rund. Heute sind die Probleme im Amt Thema im Stadtrat.

Szenen aus den vergangenen Wochen: "Das letzte Mal habe ich so etwas in der DDR erlebt. Da mussten wir Schlange stehen für ein Visum in den Westen", sagte ein älterer Mann. Seit 6:30 Uhr wartete er vor dem Trierer Bürgeramt. Die Warteschlange war da schon etwa 50 Meter lang.

Bürgeramt Trier wurde regelrecht überrannt

Seit Oktober gibt es im Bürgeramt Trier dienstagvormittags ab 7 Uhr "Spontan-Termine": Einfach vorbeikommen und nach einer kurzen Wartezeit drankommen, so die Idee. Doch an den ersten drei Dienstagen wurde das Amt regelrecht überrannt: Bis zu 300 Menschen standen vor dem Eingang.

Inzwischen hat sich die Lage etwas entspannt - auch, weil die Stadt bis Ende des Jahres weitere rund 2.500 Termine freigeschaltet hat, die im Internet reserviert werden können. Allerdings sind viele Termine bereits nicht mehr verfügbar. Wer beispielsweise seinen Reisepass oder Personalausweis beantragen möchte, bekommt erst ein Zeitfenster im kommenden Jahr zugewiesen.

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Zwei Anträge zum Bürgeramt im Stadtrat Trier

Heute Abend beschäftigt sich der Stadtrat Trier mit den Problemen im Bürgeramt. Gleich zwei Anträge stehen auf der Tagesordnung - eingereicht von der SPD sowie dem neuen Jamaika-Bündnis aus CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen. Beide Anträge gehen in die gleiche Richtung: Die Abläufe im Bürgeramt sollen verbessert und die Wartezeit verkürzt werden.

So schlagen CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen einen kombinierten Ansatz aus digitaler Terminbuchung und eines parallelen "ad-hoc-Services" für Spontanbesuche des Bürgeramtes vor. Heißt konkret: Spontan-Termine im Amt sollen nicht nur wie bislang dienstagvormittags möglich sein, sondern jeden Tag.

Bürgerinnen und Bürger sollen zudem über eine Nummernvergabe ihre Wartezeit abschätzen können. Auch im Internet soll jeder sehen können, wie lang die Wartezeit aktuell ist.

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Jamaika-Bündnis: Mehr Leistungen im Bürgeramt digitalisieren

Bis alle bislang vereinbarten Termine abgearbeitet sind, schlägt das Jamaika-Bündnis zusätzliche Öffnungszeiten vor, beispielsweise am Samstagvormittag oder am Donnerstagabend. Es soll geprüft werden, ob zusätzliche Service-Schalter öffnen können.

Die Stadtverwaltung solle außerdem prüfen, ob mehr Leistungen digital erledigt werden können, also Vor-Ort-Termine im Amt überflüssig werden.

SPD: Zwei Abende pro Woche Besuche bis 19 Uhr

Der Antrag der SPD verfolgt ein ähnliches Ziel: Die Verwaltung solle prüfen, ob eine dauerhafte parallele Struktur von spontanen und termingebundenen Besuchen im Bürgeramt möglich ist. Generell sollen an zwei Abenden in der Woche Vor-Ort-Termine bis 19 Uhr möglich sein.

Die SPD schlägt in ihrem Antrag außerdem eine digitale Abholstation für Dokumente wie Personalausweise vor - nach dem Vorbild einer Packstation der Deutschen Post.

Vorbild Langenhagen in Niedersachsen: Dort gibt es seit 2020 eine Rathaus-Abholstation. Bürger können sich dort Dokumente hinterlegen lassen - unabhängig von Öffnungszeiten.
Vorbild Langenhagen in Niedersachsen: Dort gibt es seit 2020 eine Rathaus-Abholstation. Bürger können sich dort Dokumente hinterlegen lassen - unabhängig von Öffnungszeiten.

Digitale Dokumentenbox in Trier soll kommen

Dieser Vorschlag wird wohl schon bald Realität: Eine digitale Dokumentenbox soll kommen. Der zuständige Dezernent Ralf Britten (CDU) sagte dem SWR, die Stadt habe eine Abholbox bestellt. Bürgerinnen und Bürger könnten dort rund um die Uhr Dokumente wie Reisepässe abholen. Wann die Box in Trier aufgestellt wird, ist allerdings noch unklar.

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