Luxemburgische Verkehrsministerin

Pendlerverkehr: Mehr Züge, mehr Busse, mehr Fahrgemeinschaften

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Tausende Menschen aus der Region Trier arbeiten in Luxemburg und fahren mit dem eigenen Auto. Das sorgt für volle Straßen. Die luxemburgische Verkehrsministerin möchte das ändern.

Yuriko Backes ist seit November Verkehrsministerin in Luxemburg. Backes gehört der liberalen Demokratischen Partei (DP) an. In der neuen Regierung ist die bisherige Finanzministerin auch noch Ministerin für Verteidigung und für Gleichstellung. Als Verkehrsministerin hat sie Francois Bausch von den Grünen abgelöst.

Yuriko Backes ist die neue luxemburgische Verkehrsministerin.
Yuriko Backes wurde 1970 geboren, als ihre Eltern in Japan lebten. Sie wuchs zum Teil in Deutschland, hauptsächlich aber in Japan auf und schloss ihre Schulzeit an der Kanadischen Internationalen Schule in Kobe ab.

SWR Aktuell: In Luxemburg ist der Öffentliche Nahverkehr kostenlos. Was sind Ihre Pläne, um den Nahverkehr auch für die Luxemburg-Pendler aus der Region Trier attraktiver zu machen?

Yuriko Backes: Die Mobilität bleibt eine Priorität der neuen luxemburgischen Regierung. Dazu gehört, dass der Personennahverkehr in Luxemburg auch in Zukunft kostenlos bleibt. Viele Projekte der Vorgängerregierung werde ich fortführen. Aber ich werde auch zusätzliche Akzente setzen. So möchte ich zum Beispiel die Fahrpläne der Regionalbusse optimieren oder die Machbarkeit von zusätzlichen Busspuren auf Straßen und Autobahnen prüfen lassen.

SWR Aktuell: Wo liegen Ihre Schwerpunkte, die Sie sich gesetzt haben, um den Öffentlichen Nahverkehr in Luxemburg nochmal zu verbessern?

Backes: Ich denke, es geht um ein gesamtes Bild. So soll das Schienen- Bus- und Tramnetz weiter ausgebaut werden. Nicht nur der Busverkehr. Der Ausbau ist nötig, um die Kapazitäten zu erhöhen und auch eine höhere Pünktlichkeitsrate garantieren zu können.

Auf den Autobahnen werde ich die Machbarkeit einer dritten Spur prüfen lassen. Die soll den Bussen und Fahrgemeinschaften vorbehalten sein.

Im Rahmen des nationalen Mobilitätsplans werde ich auch ein besonderes Augenmerk auf den grenzüberschreitenden Pendlerverkehr legen. Es soll bessere Alternativen zum eigenen Auto geben, um zum Arbeitsplatz in Luxemburg zu kommen. Deshalb werden wir uns das grenznahe Park-and-Ride-Angebot zum Beispiel noch mal genauer anschauen, um das verbessern zu können.

Auf den Autobahnen werde ich die Machbarkeit in einer dritten Spur prüfen lassen, die dann den Bussen und Fahrgemeinschaften vorbehalten sein würde. Das sind die Pläne, an denen wir arbeiten.

Mehr Züge über Trier nach Köln und Düsseldorf

Backes: Der internationale Schienenverkehr soll auch weiter ausgebaut werden. Die Verbindungen nach Brüssel und Saarbrücken stehen hier im Fokus. Bereits ab Ende 2025 werden zusätzliche Direktzüge von Luxemburg über Trier nach Düsseldorf und Köln fahren. Das Angebot wird von einer Hin- und Rückfahrt pro Tag auf drei Hin- und Rückfahrten pro Tag erhöht. Diese Züge werden über den Tag verteilt.

SWR: Aktuell: Wie wollen Sie die Menschen dazu bringen, Fahrgemeinschaft zu gründen? Und wie wollen Sie das auf ihren Straßen kontrollieren?

Backes: Ich denke, wir müssen dafür eine Art Sensibilität bzw. Einsicht schaffen, dass die Menschen aktiv mitmachen. Wenn wir es jetzt zum Beispiel möglich machen, dass es so eine Fahrbahn nur für solche Fahrgemeinschaften gibt, dass sie auch merken, dass es schneller geht. Das sind alles Sachen, wo wir mit den Pendlern auch sprechen müssen, um sie dafür zu sensibilisieren. Das ist, glaube ich, sehr wichtig.

Wir können ja auch nicht jedes dritte Auto anhalten und schauen, geht es hier wirklich um Fahrgemeinschaften. Aber ich glaube, wenn sich jeder daran hält, würde es gehen. Wir arbeiten ja hier im Interesse von allen Autofahrern und den Pendlern.

SWR Aktuell: Ihr Vorgänger, Francois Bausch hat vorgeschlagen, dass morgens von 7-9 Uhr mehr Züge zwischen Trier und Luxemburg fahren sollten. Am besten alle zehn Minuten. Was halten Sie davon?

Backes: Das wäre schon eine sehr gute Sache. Ich werde mir auch genauer anschauen, was da möglich ist. Eine Erweiterung des Angebots wird aber erst mit dem weiteren doppelgleisigen Ausbau des Schienennetztes in Luxemburg möglich sein. Und das wird leider noch ein paar Jahre dauern. Aber grundsätzlich halte ich das wie mein Vorgänger für eine gute Sache.

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