Protest gegen Sparpläne der Regierung

Bauernprotest: Mehr als 80 Traktoren legen Verkehr in Trier lahm

Mehr als 80 Landwirte haben in Trier für Stau gesorgt. Mit der Aktion protestierten sie gegen die Sparpläne der Bundesregierung. Inzwischen fließt der Verkehr wieder.

Stundenlang rollte der Verkehr am Donnerstagmorgen nur im Schneckentempo über die Zurmaiener Straße in Trier-Nord. Kilometerlang zog sich der Stau. Gegen sechs Uhr waren die Landwirte aus der Region mit ihren Traktoren Richtung Trier gestartet. Etwa 40 Bauern und Winzer hatten sich mit ihren Trekkern und Schleppern in Föhren (Kreis Trier-Saarburg) getroffen. Und auch aus Eifel und von der Obermosel hatten sich weitere Landwirte auf den Weg nach Trier gemacht.

Polizei sperrte Verteilerkreis in Trier-Nord

Ihr Treffpunkt: Der Verteilerkreis in Trier-Nord, einer der wichtigsten Knotenpunkte der Stadt. Damit die Pendler überhaupt vorankommen konnten, sperrte die Polizei am Morgen den Kreisverkehr und leitete den Verkehr über die Zurmaiener Straße.

Am späten Vormittag ist es vereinzelt noch zu Behinderungen gekommen, sagte ein Polizeisprecher auf SWR Anfrage. Vor allem im Bereich rund um den Messepark in Trier. Dort hätten sich die Landwirte zum Abschluss ihrer Aktion getroffen. Gegen Mittag hatten aber die meisten mit ihren Traktoren die Stadt wieder verlassen, so der Sprecher weiter.

Landwirte und Winzer aus der Region Trier sind auf Traktoren zu einer Demo nach Trier gefahren.
Die Landwirte und Winzer aus der Region Trier fuhren mit ihren Traktoren auch an der Basilika in Trier vorbei. Bild in Detailansicht öffnen
Die Winzer und Bauen aus der Region Trier fürchten nach eigenen Angaben wegen der Sparmaßnahmen der Bundesregierung um ihre Existenz.
Die Winzer und Bauen aus der Region Trier fürchten nach eigenen Angaben wegen der Sparmaßnahmen der Bundesregierung um ihre Existenz. Bild in Detailansicht öffnen
Die Bauern sagten, sie wollten nur auf ihre Lage aufmerksam machen - wegen der Einsparungen der Bundesregierung für die Landwirte.
Die Bauern sagten, sie wollten nur auf ihre Lage aufmerksam machen - wegen der Einsparungen der Bundesregierung für die Landwirte. Bild in Detailansicht öffnen
Wenn die Subvention zum Agrardiesel wegfalle und die Bauern künftig für Traktoren Kfz-Steuer zahlen müssten, bedeute das für die Landwirte Mehrkosten.
Wenn die Subvention zum Agrardiesel wegfalle und die Bauern künftig für Traktoren Kfz-Steuer zahlen müssten, bedeute das für die Landwirte Mehrkosten. Bild in Detailansicht öffnen
Auch Winzer von der Mosel waren auf der Demo in Trier.
Auch Winzer von der Mosel waren auf der Demo in Trier. Bild in Detailansicht öffnen
In der Trierer Paulinstraße legten die Traktoren teils den Verkehr lahm.
In der Trierer Paulinstraße legten die Traktoren teils den Verkehr lahm. Bild in Detailansicht öffnen
Stundenlang war die Demo von Bauern und Winzern in Trier unterwegs, auch an der Porta Nigra.
Stundenlang war die Demo von Bauern und Winzern in Trier unterwegs, auch an der Porta Nigra. Bild in Detailansicht öffnen
Die Kundgebung von Landwirten und Winzern in Trier - hier vor der Porta Nigra - wurde teils von der Polizei eskortiert.
Die Kundgebung von Landwirten und Winzern in Trier - hier vor der Porta Nigra - wurde teils von der Polizei eskortiert. Bild in Detailansicht öffnen

Die Polizei hatte bereits am frühen Morgen wegen der Proteste der Landwirte und Winzer vor Einschränkungen und Behinderungen im Berufsverkehr gewarnt. Die Beamten vor Ort versuchten, die Verkehrsbehinderungen "auf ein Minimum zu reduzieren", erklärte Matthias Emmerich von der Polizei Trier.

Insgesamt sei er zufrieden mit dem Einsatz, so Emmerich: "Die Landwirte verhalten sich sehr kooperativ und die Umleitungen konnten wir problemlos einrichten." Zu Stau kam es trotzdem - und der ärgerte am Morgen auch einige Autofahrer, die zur Arbeit mussten.Trotzdem: Die meisten vom SWR befragten Pendler zeigten Verständnis dafür, dass die Bauern protestieren.

Man kriegt auch mal einen Daumen hoch von den Autofahrern.

Das erlebte auch Marius Molitor, ein Winzer aus Leiwen, der sich an den Protesten beteiligt hat: "Man kriegt auch mal einen Daumen hoch von den Autofahrern. Natürlich sieht man mal das ein oder andere ärgerliche Gesicht hinterm Lenkrad."

In und um Trier stehen Autos im Stau. Landwirte und Winzer haben mit mehr als 100 Traktoren den Verteilerkreis in Trier blockiert. Sie protestieren gegen die Sparpläne der Bundesregierung, die Subventionen im Agrar-Bereich kürzen will.
Rund um den Verteilerkreis in Trier gind am Donnerstagmorgen nichts mehr. Auf den Zufahrtsstraßen nach Trier hatten sich teilweise lange Staus gebildet.

Protest gegen Einsparungen im Agrar-Sektor

Mit der Aktion wollten die Bauern ihren Unmut über die Haushaltsbeschlüsse der Ampel-Koalition deutlich machen. Die Bundesregierung hat geplant, die Vergünstigungen beim Agrardiesel und die Befreiung von der Kfz-Steuer für land- und forstwirtschaftliche Maschinen zu kippen.

Das Maß ist voll.

"Das Maß ist voll", sagte Marius Molitor dazu dem SWR: "Hier geht es um Lebensmittel und hier geht es um unsere Existenzen." Zuletzt hatte es am Montag Demonstrationen von Landwirten unter anderem in Berlin, aber auch in Birkenfeld im Hunsrück, gegeben. Die Landwirte fordern, dass Agrardiesel weiter subventioniert wird und landwirtschaftliche Fahrzeuge weiter von der Kfz-Steuer befreit bleibt.

Weitere Aktionen geplant

Die Demonstration heute war die erste größere Aktion der Landwirte in der Region Trier, teilte Winzer Molitor dem SWR mit. Sollte die Bundesregierung an ihren Plänen festhalten, werde es weitere Proteste geben. "Man kann sich da auch drastischere Maßnahmen vorstellen", so Molitor. "Es kann auch sein, dass mal die ganze Autobahn dicht ist. Das hier ist der Startschuss, die Leute müssen wach werden."

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