In Kröv an der Mosel haben am Freitag die Abrissarbeiten am eingestürzten Hotel begonnen. Möglicherweise soll die Leiche des Verschütteten bald geborgen werden.

Abriss hat am Mittag begonnen

Nach Einsturz von Hotel in Kröv: Leiche soll bald geborgen werden

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Jutta Horn
Jutta Horn arbeitet als Reporterin für SWR Aktuell im Studio Trier
Dunja von Morzé
Dunja von Morzé am Mikrofon

In Kröv an der Mosel haben am Freitag die Abrissarbeiten am eingestürzten Hotel begonnen. Erst dann kann das zweite Todesopfer aus dem Gebäude geborgen werden.

Wie eine Sprecherin der Polizei in Wittlich am Abend dem SWR mitteilte, kommen die Abrissarbeiten gut voran. Ziel sei es, die Leiche des Mannes noch im Laufe des Freitags zu bergen.

Bagger seit dem Mittag im Einsatz

Kurz vor 12 Uhr am Mittag hatten die Arbeiten zum Hotel-Abriss begonnen. Ein Bagger mit einem extra langem Arm hat eine Giebelwand des Gebäudes abgerissen. Es kracht und knirscht. Der Bagger soll außerdem ein Geschoss abtragen. Eine Polizeisprecherin sagte, Stück für Stück werde das Dach entfernt. Das Hotel war Dienstagabend teilweise eingestürzt. Den Abriss übernimmt eine Spezialfirma.

Darüber hinaus seien Risse in nahegelegenen Gebäuden bekannt geworden. Ob diese in Zusammenhang mit dem Einsturzgeschehen stehen, oder es sich um Altschäden handelt und ob diese für die Statik der Gebäude von Relevanz sind, werde derzeit geklärt, so die Polizei.

Anwohner sollen im Umkreis von 150 Metern Fenster und Türen möglichst geschlossen halten. Unter anderem weil unklar sei, ob das Hotelgebäude beispielsweise mit Asbest belastet sei.

Einige Nachbarn, die zur Sicherheit ausquartiert worden sind, können noch nicht in ihre Häuser zurück.

Einsturzgefahr, Staub und mögliche Asbestbelastung

Eine mögliche Asbestbelastung könnte die Arbeiten erschweren. Die Polizei rät außerdem dazu, während der Arbeiten drinnen zu bleiben und nicht ins Freie zu gehen. Derzeit könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Gebäude weiter einstürzt.

Ein Spezialbagger bei Abriss des eingestürzten Hotels in Kröv
Ein Spezialbagger beim Abriss des eingestürzten Hotels in Kröv

Ein Gutachter hat sich am Donnerstagvormittag einen ersten Eindruck vom eingestürzten Gebäude verschafft. Er geht davon aus, dass die Einsturzgefahr nach wie vor hoch ist. Um das verschüttete Todesopfer bergen zu können, müssen weitere Teile des eingestürzten Hotels entfernt werden. Eine Giebelwand und auch ein Obergeschoss müssen voraussichtlich weg.

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Unterdessen hat die Staatsanwaltschaft Trier auf SWR-Anfrage bestätigt, dass vor dem Einsturz Risse in dem Kröver Hotel aufgefallen waren. Deshalb waren Fachleute eingeschaltet worden und es wurden bauliche Maßnahmen durchgeführt. Die Einzelheiten seien nun Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Ob die Risse im Zusammenhang mit dem Einsturz stehen, soll das Sachverständigengutachten klären.

Zusammenhalt in Kröv ist groß

Die Ortsbürgermeisterin Desire Beth (CDU) sagte dem SWR, dass eine Riesenwelle von Mitgefühl im Ort zu spüren sei. Jeder versuche, etwas Positives beizutragen. Das Hotel sei ein beliebter Treffpunkt gewesen - das Gastronomen-Ehepaar sei sehr beliebt. Eine Spendenaktion für sie sei daher gestartet. Außerdem hatten umliegende Gastronomen die Rettungskräfte versorgt, unter anderem mit Broten und Kaffee. Bürgermeisterin Beth sagte, sie sei sehr dankbar und froh, dass in der Katastrophe alle so zusammenstünden.

Frau noch gerettet nach Stunden in den Trümmern

Am Mittwochabend war die letzte noch lebende Verschüttete aus den Trümmern des Hotels gerettet worden. Die insgesamt sieben aus dem Hotel geretteten Personen hätten nach derzeitigem Kenntnisstand weitgehend leichte Verletzungen erlitten, sagte eine Polizeisprecherin. "Natürlich gibt es irgendwo Brüche und Schürfwunden."

Zwei Menschen kamen bei dem Einsturz des Hotels am Dienstagabend ums Leben. Die Polizei hat den Einsatzort um das Hotel noch weiträumig abgesperrt.

Bürgermeisterin aus Urlaub zurückgekehrt

Die Kröver Ortsbürgermeisterin Beth hatte im Urlaub von der Katastrophe am Dienstagabend erfahren und kehrte inzwischen an die Mosel zurück. Sie sagte, im Ort sei die Stimmung geprägt von der Trauer um die beiden Verstorbenen. Es gebe Mitgefühl für die Familien und die Freunde der Opfer. Viele seien fassungslos, denn da stehe ein Gebäude, bei dem einfach eine Etage fehle. In dem Traditionshaus seien alle Einheimischen ein- und ausgegangen.

Sie sei sehr dankbar, dass "das Wunder geglückt ist" und sieben eingeschlossene Personen lebend aus den Trümmern des eingestürzten Hotels gerettet werden konnten. "Wobei die Trauer natürlich heute Morgen ganz groß ist, dass eben zwei das Unglück nicht überlebt haben", sagte Beth am Donnerstag. Ein ursprünglich für dieses Wochenende geplantes Straßenfest sei abgesagt worden. 

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