Nach Angaben der Krankenkasse wurde in Rheinland-Pfalz im Jahr 2023 bei 14,2 Prozent der Sechs- bis Zwölfjährigen eine Störung der Sprachentwicklung ärztlich dokumentiert. Das entspricht rund 39.000 Mädchen und Jungen.
Vor knapp 20 Jahren hatten demnach nur 19.000 rheinland-pfälzische Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren eine entsprechende Diagnose erhalten. Das geht laut Barmer aus hochgerechneten Daten aus dem Kinderatlas der Kasse hervor.
Auch zwischenmenschliche Beziehungen leiden
Sprachstörungen führen laut Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland, nicht nur zu Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben, sondern auch zu Störungen bei zwischenmenschlichen Beziehungen.
Da Kinder Sprache durch Nachahmen erlernten, sei es wichtig, dass Eltern viel mit ihrem Kind kommunizieren und einen altersgerechten, fördernden Medienkonsum unterstützen, sagte Kleis.
Immer mehr Kinder können keinen Purzelbaum
Auch der Anteil der Kinder mit motorischen Entwicklungsstörungen hat seit 2005 zugenommen - von 2,2 Prozent auf 4,7 Prozent. Die Zahl der betroffenen sechs- bis zwölfjährigen Kinder lag im Jahr 2023 in Rheinland-Pfalz bei rund 13.000 (2005 waren es noch 7.000).
Ursachen sieht die Barmer in zunehmendem Bewegungsmangel. Viele Kinder könnten heute weder Hampelmann noch Purzelbaum, so Kleis.