Nach dem vielen Regen ist das Wasser der Mosel über die Ufer getreten - hier bei Zeltingen-Rachtig wurde das Ufer überschwemmt. Es tummeln sich Schwäne dort, wo sonst Spaziergänger laufen.

Wetter am Wochenende wieder freundlicher

Sturmtief "Kirk": Stellenweise Hochwasser in RLP

Stand

Ausläufer von Ex-Hurrikan "Kirk" haben sich auch auf Rheinland-Pfalz ausgewirkt. Neben einigen umgestürzten Bäumen und einem Stromausfall im Krankenhaus Kusel verlief die Nacht glimpflich.

Mit viel Wind und Regen hatte das Sturmtief Kirk am Mittwoch das Land erreicht. Starke Unwetter blieben jedoch aus. So stürzten in Rheinland-Pfalz vielerorts Bäume um, Unfälle oder gar Verletzte gab es dadurch jedoch nicht. Die Bäume blockierten jedoch teils Straßen, wie in der Region Trier zwischen Bollendorf und Ferschweiler.

Bei Bausendorf im Kreis Bernkastel-Wittlich kam es nach dem Regen zu einem Hangrutsch und in Aach bei Trier trat ein Bach über die Ufer. In Kusel fiel im Westpfalz-Klinikum kurzzeitig der Strom aus. Zwischen 2:30 Uhr und 4 Uhr musste sich das Krankenhaus mit seinen Notstromaggregaten aushelfen.

Der Sturm Kirk brachte Rheinland-Pfalz viel Wind und Regen. In Bollendorf gab es deshalb eine Überschwemmung.
Sturmtief "Kirk" brachte Rheinland-Pfalz viel Wind und Regen. Bäume stürzten um, in Kusel fiel im Krankenhaus der Strom aus, Bäche und Flüsse traten über die Ufer, wie hier in Bollendorf in der Eifel.

Die Pegelstände der Flüsse sind auch erhöht, aber vielerorts nur leicht. Die Mosel bei Trier beispielsweise soll im Laufe des Tages die Sieben-Meter-Marke knacken. Das wird sich allerdings auf den Schiffverkehr auswirken, da dieser ab einem Pegelstand von 6,95 Metern eingestellt wird. In Cochem wurden ufernahe Parkplätze gesperrt, teilte die Hochwasservorhersagezentrale mit.

Größte Regenmengen fielen im Norden

Die Auswirkungen von "Kirk" sind in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag am stärksten spürbar gewesen. Erste Ausläufer waren bereits am Mittwochnachmittag mit reichlich Regen in Rheinland-Pfalz angekommen. Auch in der Eifel, dem Hunsrück und im Westerwald hat es in der Nacht kräftig geregnet.

Die erwarteten Regenmengen belaufen sich bis Donnerstagmittag auf 35 bis 70 Liter pro Quadratmeter in der nördlichen Eifel an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, hatte SWR-Wetterexperte Karsten Schwanke am Mittwoch angekündigt.

"Kirk" brachte neben Dauerregen auch Sturmböen

Während vor allem der Norden des Landes seit Mittwoch vom Dauerregen betroffen ist, bekam der mittlere und südliche Teil von Rheinland-Pfalz hingegen hauptsächlich den Sturm zu spüren.

Die stärksten Windböen gab es vor allem in der Südhälfte, etwa ab Hunsrück und weiter südlich, Richtung Vorderpfalz. Auch dort kam es zu umgestürzten Bäumen und Zugausfällen. In Baden-Württemberg wütete Kirk dagegen stärker. Dort verzeichneten die Behörden deutlich mehr Schäden.

Höhepunkt des Sturms war die zweite Nachthälfte zum Donnerstag, nach Mitternacht gab es die stärksten Böen in Rheinland-Pfalz. Am Donnerstag soll es im Tagesverlauf vereinzelt Gewitter geben. 

Hochwasserschutzwände aufgebaut

Zur Sicherheit hatten die Feuerwehren in den beiden Mosel-Orten Oberbillig (Kreis Trier-Saarburg) und Lieser (Kreis Bernkastel-Wittlich) Hochwasserschutzwände aufgebaut. Auch die Stadt Bad Kreuznach an der Nahe rüstete sich mit einem mobilen Hochwasserschutz.

Waldspaziergänge möglichst meiden

Vorsichtig sollte man in den kommenden Tagen bei Waldspaziergängen sein, denn da könne schon mal ein Ast abbrechen. Nachdem "Kirk" durchgezogen ist, soll der Regen deutlich nachlassen. Es bleibt aber am Donnerstag wechselhaft mit zeitweiligen Schauern oder schauerartigem Regen. Im Süden könnte es Gewitter geben. Die Gefahr ist allerdings gering.

Die Temperaturen liegen am Donnerstag zwischen 13 und 17 Grad, in einigen Hochlagen um 11 Grad. In der Nacht zum Freitag dann auflockernde Bewölkung und nur noch vereinzelt Schauer, überwiegend aber niederschlagsfrei. Tiefstwerte 7 bis 4 Grad, in Hochlagen der Eifel bis 2 Grad.

Zum Wochenende wieder sonniger und kühler

Am Freitag ist es im Süden anfangs noch wechselnd bewölkt und es gibt Schauer oder schauerartigen Regen, der dann aber rasch abzieht. Ansonsten wird es heiter bis wolkig und niederschlagsfrei. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 9 und 14 Grad. Der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen. Auch am Wochenende soll es überwiegend trocken bleiben bei Höchsttemperaturen von 15 Grad am Samstag und 16 Grad am Sonntag.

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